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Familiendynamik, 2011, Jg. 36, Ausgabe 1

Familiendynamik, 2011, Jg. 36, Ausgabe 1

Neue Süchte – neue Beratungsformen

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 03.01.2011
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Ich bin online, also bin ich...
Formate: pdf
Hans Rudi Fischer, Ulrike Borst
Seite 1 - 1
Im Fokus
Vom antwortenden Tagebuch zur Nutzung virtueller Räume
Entstehung, Entwicklungen und Perspektiven von Online-Beratung

In nur etwas über zwei Jahrzehnten hat sich eine Entwicklung vollzogen, die mit einer Art elektronischer Postzustellung begann und inzwischen dazu geführt hat, dass eine mediale Lebenswelt entstanden ist. Auch Beratung findet auf vielfältigste Weise in virtuellen Räumen statt. Der Ursprung der professionellen Online-Beratung liegt in den USA. Heute existieren internetbasierte Beratungsdienste weltweit. Auch in Deutschland hat das Internet als Medium für Beratung an Bedeutung gewonnen. Im internationalen Vergleich steckt diese Entwicklung hierzulande jedoch noch in den Kinderschuhen. Gegenwärtig ist ein eher zögerliches Nachholen zu beobachten, meist bezogen auf die asynchron stattfindende Beratungspraxis. Gleichzeitig wird mit interaktiven Aktivitäten und synchronen Beratungsformen experimentiert, und die virtuellen Räume werden weiter ausgestaltet. Der Beitrag beschreibt diese Entwicklung und verweist auf die heutigen Möglichkeiten, im virtuellen Raum beraterisch tätig zu sein.

From Answer Diaries to the Use of Virtual Space – Online Counselling: Origins, Developments, Perspectives
In hardly more than twenty years we have witnessed a development that began with the delivery of electronic mail and has now led to the emergence of a mediatised life-world. Counselling also takes place in a bewildering variety of virtual spaces. Professional online counselling started in the USA and today there are internet-based counselling services all over the world. In Germany too, the internet has been gaining significance as a medium for counselling, but international comparisons indicate that here the trend is still very much in its infancy. At present, a rather hesitant catching-up process can be observed, mostly in the form of asynchronic counselling. There are however experiments going on involving interactive activities and synchronic counselling options. Through-designed virtual spaces for such purposes are on the increase. The article describes this development and indicates potential ways of offering counselling services in virtual space.

Schlagworte: Online-Beratung, Mediale Lebenswelt, virtueller Raum, Social Networking, mediatised life-world, virtual space, online counselling
Formate: pdf
Christine Huth-Hildebrandt
Seite 4 - 13
Von Avatar zu Avatar
Systemisch orientierte Beratung in virtuellen Welten

Medialisierte virtuelle Welten werden mehr und mehr ein Teil unserer Realität und nehmen an Bedeutung immer weiter zu. Auch in Bezug auf psychosoziale Versorgung und Beratung erwarten KlientInnen entsprechende Angebote im virtuellen Raum. Darüber hinaus könnten virtuelle Räume Möglichkeiten bieten, Identität zu erweitern und vielfältige Kommunikationsformen miteinander zu verknüpfen. Insbesondere im anglo-amerikanischen Raum werden verstärkt Beratungsprozesse in die entstehenden virtuellen Welten des sich entwickelnden dreidimensionalen Internets (Web3D1) überführt. Als zentrale Forschungskonzepte in Bezug auf die Avatar-basierte virtuelle Realität sind die Begriffe Repräsentation, Präsenz und Immersion zu nennen. Systemisch orientierte Beratung eignet sich aufgrund ihres spielerischen Umgangs mit Realitäten besonders dafür, in die virtuelle Welt von Second Life (SL) implementiert zu werden. Dort können KlientInnen erreicht werden, die sonst möglicherweise nicht den Weg in die Beratung fänden.

From Avatar to Avatar – Systemic counselling in virtual worlds
Mediatised virtual worlds are increasingly becoming part of our reality and gaining significance all the time. This means that clients seeking psychosocial care and counselling expect such services to be available in virtual space. In addition, virtual spaces provide opportunities for expanding identities and linking different forms of communication. In the English-speaking world in particular, counselling processes are being increasingly transposed to the progressively emerging virtual worlds of the three-dimensional internet (Web3D). Central research concepts related to avatar-based virtual reality are representation, presence and immersion. Due to its game-related approach to realities, systemically oriented counselling is especially suitable for implementation in the virtual world of Second Life. Here it is possible to reach clients who might not draw upon counselling services otherwise.

Schlagworte: virtuelle Welt, Immersion, virtuelle Beratung, Second Life, Avatar-basierte Beratung, virtual world, virtual counselling, avatar-based counselling
Formate: pdf
Barbara Bräutigam, Daniel Herz, Klaus Bredl
Seite 14 - 21
Leben in Bits und Bytes
Die Muster der World Wide Web-Stühle

Das Internet ist das Medium, dessen sich Ökonomie, Gesellschaft, Kultur, Individuum etc. immer mehr bedienen und das als solches wiederum auf diese selbst zurückwirkt. In diesem Zusammenhang entstehen Fragen danach, wie die Nutzung dieses faszinierenden Werkzeugs das Leben seiner User beeinflusst und wie Leben im Internet wirklich wird. Wie lassen sich individuelle Nutzungsmuster erklären, die durchaus mit süchtigen Verhaltensmustern vergleichbar sind?
Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Risiken, die eine »naive« Nutzung dieses Mediums mit sich bringen kann. Die Welt im Internet wird als eigene Welt in der Welt gesehen, als ein »Ort« der Möglichkeiten, eigene Fantasien auszuleben und damit einen Teil des Erlebens in den virtuellen Raum zu verschieben. Das Internet als ortloser Ort stiftet Strukturen, die der Subjektivität des Individuums objektiv ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Der Beitrag versucht zu zeigen, wie süchtige Verhaltensmuster in Online-Rollenspielen entstehen können und was sie aufrechterhält. Eine Falldarstellung veranschaulicht einige Aspekte des Dargestellten.

Living in Bits and Bytes – The patterns of World Wide Webbing
To an ever greater extent, the economy, society, culture, the individual etc. all avail themselves of the internet as the medium of the present-day world. So it is hardly surprising that the backlash should make itself felt. In this context a number of questions arise: How does the use of this fascinating tool affect the lives of its users and how real can life in the internet be? What explanation is there for individual use patterns that can fairly be interpreted as addictive behaviour?
The article discusses the hazards that a »naïve« use of this medium may involve. The world on the internet is seen as a world of its own in the world, as a »locus« for living out fantasies and thus transposing part of one’s subjective experience to a virtual space. As a placeless space, the internet provides structures objectively offering undreamed-of potentialities to the subjectivity of the individual. The article attempts to indicate how addictive behaviour patterns evolve in online role games and what it is that sustains them. A case history illustrates a number of aspects referred to in the article.

Schlagworte: Familiendynamik, Identität, Online-Sucht, Avatar, identity, online addiction, family dynamics
Formate: pdf
Heino Hübner
Seite 22 - 31
Seiten-Blicke
Interprofessionelle Vernetzung im Kontext von Pränataldiagnostik
Eine qualitative Studie über Erfahrungen von Beraterinnen im Rahmen eines Modellprojektes

Schwangere haben einen Rechtsanspruch auf psychosoziale Beratung im Kontext von Pränataldiagnostik (PND), der jedoch kaum bekannt ist und nur von wenigen Frauen genutzt wird. Ein Grund dafür liegt in der mangelnden Kooperation zwischen ärztlichen und psychosozialen Berufsgruppen. Das Modellprojekt »Beratung bei Pränataldiagnostik«1 hatte daher zum Ziel, den Informationsstand Schwangerer zu PND zu verbessern und die Kooperation zwischen den Berufsgruppen zu fördern. Im Rahmen eines naturalistischen Forschungsdesigns haben psychosoziale Beraterinnen an acht Modellstandorten in Baden-Württemberg Maßnahmen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit und Kooperation initiiert. Um herauszufinden, unter welchen Bedingungen Vernetzungsarbeit gelingt, wurden die Beraterinnen zu mehreren Erhebungszeitpunkten mit einem halbstandardisierten Interviewleitfaden befragt. Die qualitative Prozessevaluation ergab, dass die Beraterinnen die persönliche Beziehungsarbeit mit Ärzten, gepaart mit Geduld und Ausdauer, als Schlüssel zu erfolgreichen Kooperationen sehen. Erfolg ist allerdings auch von den strukturellen Rahmenbedingungen vor Ort abhängig. Informations- bzw. Beratungsbedarf Schwangerer entsteht weniger vor PND als vielmehr nach einem auffälligen Befund und geht dann mit hohen Bedürfnissen an eine intensive Beratung einher.

Interprofessional Networking in the Context of Prenatal Diagnosis – A qualitative study on experiences of counsellors in the framework of a model project
In the context of prenatal diagnosis (PND), pregnant women have a legal right to counselling. This fact is however largely unknown and very few women take advantage of it. One reason is the lack of cooperation between physicians and psychosocial professionals. Accordingly, the goal of the pilot project Counselling in the Context of Prenatal Diagnosis (PND) was to improve the knowledge of pregnant women on this point and to encourage cooperation between professions. Within a naturalistic research design, psychosocial counsellors initiated public relations and cooperation activities at eight locations in the state of Baden-Württemberg. To establish the conditions under which networking is successful, the counsellors were questioned at various different timepoints with the aid of a semi-standardised interview manual. Qualitative evaluation indicated that psychosocial counsellors consider personal networking with physicians plus patience and endurance as the key to successful cooperation. Success also depends, however, on the structural parameters at the respective location. Prior to PND, pregnant women have little subjective need of information or counselling. This only tends to set in after abnormal findings, after which the need for intensive counselling is high.

Schlagworte: psychosoziale Beratung, Pränataldiagnostik (PND), qualitative Evaluation, naturalistisches Design, Prenatal diagnosis (PND), psychosocial counselling, naturalistic research design
Formate: pdf
Astrid Riehl-Emde, Claudia Pauli-Magnus, Anette Bruder, Vanessa Sieler, Stefanie Engelken-Juki
Seite 32 - 42
Elternschaft und Krebs
Befunde und Forschungsperspektiven

In den letzten Jahren hat sich die psychoonkologische Forschung zunehmend einer Familienperspektive geöffnet, welche die Auswirkungen der somatischen und psychosozialen Leiden von KrebspatientInnen auf das Familiensystem verfolgt. Im Fokus stehen hierbei neben den Partnern der PatientInnen insbesondere die mitbetroffenen minderjährigen Kinder. Untersucht werden familiendynamische Prozesse und spezifische Einschränkungen und Belastungen sowie die Möglichkeiten, krebskranke Eltern und ihre Kinder im Kontext eines systemischen und familienfokussierten Interventionsansatzes wirksam zu unterstützen. Wenige Befunde gibt es zu der Frage, welche Belastungen für die PatientInnen selbst aus der Kumulation von Elternschaft und Krebsdiagnose entstehen, wie diese im familiären Umfeld verarbeitet werden und welche Veränderungen prospektiv im Verlauf beobachtbar sind. Der vorliegende Beitrag möchte diesen Fragen nachgehen. Zunächst wollen wir epidemiologische Daten zur Schärfung der Fragestellung heranziehen. Im Anschluss daran wird die Literatur zum Thema Elternschaft und Krebs ausgewertet, wobei die Befundlage insgesamt sehr begrenzt ist. Die Darstellung eines eigenen empirischen Forschungsansatzes, den wir im Rahmen eines von der Deutschen Krebshilfe e. V. geförderten Verbundprojektes bearbeiten, schließt den Beitrag ab.

Parenthood and Cancer – Findings and Research Perspectives
In recent years, psycho-oncological research has increasingly broadened to encompass a family perspective observing the effects of the somatic and psychosocial sufferings of cancer patients on the family system as a whole. The focus here has been both on the partners of the patients and on the children (under 18) affected. Under investigation are dynamic processes in families, specific restrictions and strains, and also potentialities for providing effective support for parents with cancer and their children in the context of a systemic and family-oriented approach to intervention. Little has been done so far to cast light on strains deriving specifically from the accumulation of parenthood and a cancer diagnosis, how these strains are dealt with in the family environment, and the changes observable prospectively as the situation develops. This article inquires into these points. First we draw upon epidemiological data to give the issue the necessary definition. Then we evaluate the literature on parenthood and cancer, although at present the material available is scant. The article concludes with a description of an empirical research approach we are working on in the framework of an integrated project funded by Deutsche Krebshilfe e. V. (German Cancer Aid).

Schlagworte: Elternschaft, Krebs, Lebensqualität, Cancer, Psychosoziale Onkologie, quality of life, psychosocial oncology, parenthood
Formate: pdf
Elmar Brähler, Jochen Ernst, Diana Richter, Alexander Frisman, Ricarda Schmidt
Seite 44 - 51
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Die Therapeutische Palette
Ein Leitfaden für die Methodenauswahl in der integrativen Paartherapie

Der vorliegende Artikel beschreibt den Ansatz der Therapeutischen Palette für die Paartherapie. Die Palette ist in drei Bereiche unterteilt: Zeitrahmen (Vergangenheit vs. Gegenwart vs. Zukunft), Ausmaß der direktiven Führung und Einstiegspunkt für Veränderungen (Emotionen, Gedanken, Verhalten, Physiologie). Dieser Ansatz hilft TherapeutInnen, auf flexible und zielgerichtete Weise aus den verschiedenen Therapieschulen zu schöpfen. Im Gegensatz zu den eher strukturierten, sequenziellen Ansätzen integrativer Therapie erlaubt die Therapeutische Palette, innerhalb einer Sitzung zwischen verschiedenen Theorien und Praktiken zu wechseln. Dies wird durch eine detaillierte Fallvignette veranschaulicht.

The Therapeutic Palette: A Guide to Choice Points in Integrative Couple Therapy
This articel describes the Therapeutic Palette approach to couple therapy. The Palette is organized in terms of three domains: Time Frame (past vs. Present vs. Future), Degree of Directiveness, and Change Entry Point (emotions, thoughts, behaviour, physiology), and assists clinicians to draw from different schools of therapy in a flexible and purposeful way. In contrast to more structured, sequential approaches to integrative therapy, the Therapeutic Palette is designed to allow shifts among different theories and practices within one session. A detailed case vignette illustrated the approach.

Schlagworte: Ehetherapie, Integrative Paartherapie, Integrative couple therapy, marital therapy
Formate: pdf
Peter Fraenkel
Seite 52 - 69
Aus dem Feld
Was ich weiß, macht mich heiß
Wie viel von sich preisgeben?
Formate: pdf
Hans Rudi Fischer, Ulrike Borst, Arist von Schlippe
Seite 70 - 71
»Online-Sucht« – von der Isolation zur Integration
Systemische Interventionen bei einem computerspielsüchtigen Jugendlichen
Formate: pdf
Franz Eidenbenz
Seite 72 - 75
Was wir hätten aufnehmen und vertiefen können
Formate: pdf
Rosmarie Welter-Enderlin
Seite 76 - 80
Gespiegelt
www.herolymp.de – Der erste Internetfriedhof für Avatare
Erfahrungen mit einem bundesweit einmaligen Suchtpräventionsprojekt
Formate: pdf
Renate Lind-Krämer
Seite 81 - 85
»Sich selbst nicht ernst nehmen« – Zum Tode von Ernst von Glasersfeld
Formate: pdf
Hans Rudi Fischer
Seite 86 - 87
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