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Familiendynamik, 2008, Jg. 33, Ausgabe 1

Familiendynamik, 2008, Jg. 33, Ausgabe 1

Angst

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.01.2008
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Angst
Formate: pdf
Hans Rudi Fischer
Seite 1 - 5
Wozu Angst?
Neurobiologische Hintergründe und Auswirkungen psychoemotionaler Belastungen

Die Angst ist ein zentraler Bestandteil unseres Gefühlslebens und eine sehr starke, unser Denken und Handeln bestimmende Kraft. Angst macht Menschen manipulierbar und zwingt sie allzu oft in enge, einseitige Bewältigungsstrategien. Der Beitrag beschreibt, wie und wodurch Angst entsteht und wie und wodurch wir ihr begegnen können. Nicht, indem wir sie zu bekämpfen versuchen, sondern indem wir sie als ein wichtiges Gefühl verstehen, das wir nutzen können, um uns weiterzuentwickeln und das zu festigen, was stärker als die Angst ist: Vertrauen.

Schlagworte: Sinn von Angst, kontrollierbare und unkontrollierbare Angst, Angst als Trigger von Lernprozessen, neuroendokrine Stressreaktion
Formate: pdf
Gerald Hüther
Seite 6 - 15
Systemische Angsttherapie – in einer Sitzung

Der Aufsatz stellt ein vom Autor entwickeltes Konzept für die Therapie von Angststörungen in einer Sitzung dar. Die Methoden beschränken sich auf die Störung problemaufrechterhaltender Muster in der Beziehung des Klienten zu seiner Angst, die sich als Kampfbeziehung äußern. Ziel dieser Kurzzeittherapie ist die Integration von Angst als eines natürlichen und allgegenwärtigen Phänomens, das dadurch an Virulenz verliert, indem es akzeptiert wird. Der erste Teil widmet sich den theoretischen Grundlagen systemischer Angsttherapie, die auch pragmatische Konsequenzen dahingehend beinhalten, dass als Teil der Therapie den Klienten die Organisation oder Muster der Angstsymptomatik beschrieben werden. Der zweite Teil (Heft 2/08) fokussiert ganz auf die Pragmatik störungsspezifischer Interventionen bei der Angstsymptomatik.

Schlagworte: Depression, Alkohol, Gelassenheit, Kontrolle, education, Single-Session Therapy, Problemmuster und Lösungsstrategien
Formate: pdf
Bernd Schumacher
Seite 16 - 33
Kreativität: Lohn der Angst?
Von der Zauberkraft des Verweilens

Dieser Beitrag unternimmt den Versuch, Angst als Ressource zu begreifen, die nicht nur jede Veränderung, vor allem des Selbstbildes und des Selbstverständnisses eines Menschen begleitet, sondern auch Kreativität ermöglicht und insofern einen Motor persönlicher Entwicklung darstellt. Der Zusammenhang zwischen Angst und Kreativität wird über die Ritualtheorie (van Gennep, Turner) und die Theorien der Kreativität, wie sie sich bei Bateson (double-bind) und Koestler (double-mind) finden, plausibel gemacht. Dabei zeigt der Autor mit Bezug auf Kierkegaard, dass Angst – im Gegensatz zur Furcht – ein Erwartungsaffekt ist, in dem die Möglichkeit der Veränderung aufblitzt. Angst wird so verständlich als Zeichen dafür, dass bestimmte existentielle Fragen zur Beantwortung anstehen. Die Beziehung zu uns selbst steht im Zentrum der Angsttherapie. Es geht darum, der Angst ins Angesicht zu schauen, bei ihr zu verweilen, um ihre Zauberkraft zu entfalten. Das heißt 1. Klienten einzuladen, mit ihren Ängsten zu tanzen, um so die Angst vor der Angst zu unterbrechen, und 2. den dahinter stehenden existentiellen Fragen Gehör zu verschaffen, sie zu reflektieren, um sie ins eigene Leben zu integrieren.

Schlagworte: Angst, Kreativität, Furcht, Übergangskrisen, double-mindedness, betwixt and between
Formate: pdf
Hans Rudi Fischer
Seite 34 - 68
Die Kinder der Bildungsexpansion
»Doing Gender« in der Hausarbeit

In 17 Erhebungswellen begleiteten wir ein Sample der Hamburger Schulabschlusskohorte 1979 von 1980 bis 2006 lebenslauf-»synchron« in Prozessen der (Weiter-) Bildungspartizipation, der Erwerbskarrieren und der Familienbildung. Wir fragten dabei auch danach, wie die anfallende Hausarbeit paarintern aufgeteilt wird, weil wir davon ausgingen, dass diese Arrangements im Verhältnis zwischen Vätern und Müttern in den eigenen vier Wänden tiefe Einblicke in die Verfasstheit der Geschlechterverhältnisse gewähren können und gleichsam ein Sichtbarmachen der geschlechtstypischen Alltagsinteraktion hinter verschlossenen Türen ermöglichen. Die Sampleangehörigen sind aktuell (17. Welle) zwischen 40 und 45 Jahre alt; verheiratet sind ca. 2/3, Eltern sind ca. 7/10. Fazit: In unserem Untersuchungssample spiegelt sich eine erhebliche Diskrepanz zwischen allgemeinen Idealbildern und realen, alltäglichen geschlechtsspezifischen Diskriminierungen und Hierarchisierungen. Traditionelle Rollenbilder entwickeln und halten sich wohl am Stärksten im alltäglichen Umgang. Die Gleichheitsforderung spielt in den geschützten »eigenen« Wänden kaum eine Rolle.

Schlagworte: Familiäre Belastung, Geschlechterverhältnisse, Hausaufgabenteilung, Emanzipationskonflikte, Retraditionalisierung
Formate: pdf
Harry Friebel
Seite 69 - 89
Über-Sichten
Systemische Psychosomatik

Der Beitrag versucht zu zeigen, dass »Psychosomatik« als Konzept naturgemäß bereits systemische Elemente und Zusammenhänge beinhaltet. Vor dem Hintergrund historischer Aspekte werden zwei zentrale Elemente von Psychosomatik – Sprache und Bezogenheit – beleuchtet. Weiter wird gezeigt, wie eine systemische Therapie psychosomatische Störungen als bio-psycho-soziales Geschehen versteht. Dabei werden zwei systemische Blickwinkel diskutiert: der traditionelle Blick nach außen in den kommunikativen Raum, der zweite nach innen, den menschlichen Innenraum und die Psyche-Soma-Beziehung betreffend. Abschließend wird diskutiert, wie sich das systemische Paradigma für humane Selbstregulations- und Stressmanagementprozesse nutzen lässt. In diesem ersten Teil der Über-Sicht zur systemischen Psychosomatik sollen folgende Aspekte thematisiert und veranschaulicht werden:
1. Was meint der Begriff Psychosomatik, woher kommt er und wie ist er einzuordnen?
2. Welche Bezüge zu systemischem Denken und Handeln gibt es?
3. Welche Bedeutung haben psychosomatische Zusammenhänge im therapeutischen Alltag?

Schlagworte: Selbstregulation, Psychosomatik, Selbstorganisation, somatoforme Störungen, systemische Psychosomatik, systemische Psychotherapie, Leib-Seele-Verhältnis
Formate: pdf
Lothar Eder
Seite 90 - 105
Feldpost
Wie mit Langeweile umgehen?
Teil I – Langeweile des Therapeuten
Schlagworte: Langeweile in Therapie, Fokusverschiebung, Unterbrechen, Metakommunikation
Formate: pdf
Hans Rudi Fischer, Ulrike Borst
Seite 106 - 110
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 111 - 116
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