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Familiendynamik, 2002, Jg. 27, Ausgabe 2

Familiendynamik, 2002, Jg. 27, Ausgabe 2

Neue Forschungsergebnisse zu Paar- und Familientherapie

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.04.2002
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Neue Forschungsergebnisse zur Paar- und Familientherapie
Formate: pdf
Arnold Retzer
Seite 127 - 128
Paar- und Familientherapie – ein effektives Behandlungsverfahren?

Es werden Effektivitätsbefunde aus der "Multizentrischen Studie zur Versorgungsrelevanz und Effektivität der Paar- und Familientherapie" berichtet. 154 Behandlungen von 52 TherapeutInnen aus 21 Institutionen (Beratungsstellen, Ambulanzen, Kliniken und Praxen) wurden mit einem Basisdokumentationssystem und ergänzenden standardisierten Fragebögen mittels direkter und indirekter Veränderungsmessung evaluiert. Im Prä-Post-Vergleich einer globalen Einschätzung der Funktionalität des Beziehungssystems aus TherapeutInnensicht, des allgemeinen Befindens aus PatientInnensicht und der Problembeeinträchtigung eingangs formulierter Probleme aus Sicht aller Beteiligten wurden statistisch signifikante Veränderungen mit hohen Effektstärken nachgewiesen. Im allgemeinen Erleben und Verhalten der PatientInnen zeigten sich deutliche Verbesserungen. Positiv eingeschätzt wurden von TherapeutInnen und PatientInnen auch die Problembesserung, der Behandlungserfolg, die Zufriedenheit mit der Behandlung und der Anteil der Therapie an den Veränderungen. Unter Berücksichtigung methodischer Einschränkungen konnten deutliche Hinweise und Belege dafür geliefert werden, dass die Paar- und Familientherapie eine effektive (praxistaugliche) Behandlungsmethode bei einem breiten Spektrum von Problemen und Symptomen darstellt.

Formate: pdf
Silke Wiegand-Grefe, Manfred Cierpka, Britta Zander
Seite 129 - 145
Selbstverantwortung vs. Fremdverantwortung und die Balance von Problem und Lösung
Eine empirische Annäherung

In diesem Artikel werden die Ergebnisse einer Untersuchung zur Frage nach der Balance zwischen Problem und Lösung in der Psychotherapie dargestellt. Auf der Grundlage der modernen Systemtheorien wurde diese Idee, die Teil der Grundhaltung der Neutralität in der systemischen Therapie ist, operationalisiert als Balance zwischen Selbst- und Fremdverantwortung. Dabei entspricht die Lösung dem Aspekt der Selbstverantwortung und das Problem dem Aspekt der Bedingtheit des Menschen, hier insbesondere den Einflüssen der Herkunftsfamilie. Die Ergebnisse unterstützen die theoretischen Grundannahmen, eine Erweiterung der "bezogenen Individuation" (Stierlin 1994), und es wird ein Ausblick auf Implikationen für die praktische Arbeit vorgenommen.

Formate: pdf
Jan Spilker
Seite 146 - 159
Trennung nach Paartherapie im Urteil der PatientInnen
Eine Katamnese-Studie

Kann das Ergebnis einer Paartherapie trotz Trennung und Scheidung als positiv gewertet werden? Zur Klärung dieser Frage wurden PatientInnen aus 125 Paartherapien nach ökologisch-systemischem Ansatz 1--9 Jahre nach Therapieabschluss angefragt. Mit einer Rücklaufquote von 66,5 % liegt die schriftliche Beantwortung eines selbst erstellten Fragebogens aus 96 Paarbeziehungen vor. Nur knapp die Hälfte der Antwortenden lebt heute noch mit dem Partner zusammen, ein Viertel hat sich inzwischen scheiden lassen. Überrascht hat der hohe Anteil von ProbandInnen mit körperlichen (70 %) oder seelischen (80 %) Störungen vor der Therapie und der hohe Anteil jener, deren Gesundheit heute besser ist als im Jahr vor der Therapie, ein Befund, der sich bei getrennt Lebenden bzw. Geschiedenen in gleicher Weise nachweisen lässt, wie bei den Zusammenlebenden. Überrascht hat ferner, dass im Urteil der Befragten sich die Therapie weniger positiv auf die Paarbeziehung ausgewirkt hat als auf die persönliche Entwicklung. Paartherapie erweist sich in unserer Untersuchung als wenig wirksam zur Scheidungsprophylaxe, aber -- angesichts von im Mittel nur 15 Therapiesitzungen -- als erstaunlich wirksam für die persönliche Entwicklung und das körperliche und seelische Wohlbefinden.

Formate: pdf
Jürg Willi, Barbara Meier, Astrid Riehl-Emde, Anke Röskamp
Seite 160 - 185
Das Paar
Eine systemische Beschreibung intimer Komplexität. Teil II: Partnerschaften

Nachdem in Teil I der Kommunikationscode der Liebe und die sich daraus ergebende Liebesbeziehung beschrieben wurde, stehen in diesem Teil II zunächst die sich aus der Logik des Kommunikationscodes der Liebe ergebenden Paarprobleme im Vordergrund. Diese Probleme resultieren aus der Radikalität von Liebesbeziehungen. Ein gemäßigter Kommunikationscode bietet sich daher als Lösung des Liebesproblems an: die Partnerschaft. Sie wird gegen die Liebesbeziehung abgegrenzt. Schließlich wird gezeigt, wie auch die partnerschaftliche "Lösung" problematisch sein kann. Die Arbeit schließt mit Überlegungen zur Balance zwischen Liebe und Partnerschaft und zur Gefährdung von Paarbeziehungen durch Glücksversprechungen und Glücksansprüche.

Formate: pdf
Arnold Retzer
Seite 186 - 217
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 218 - 221
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