Die Paarbeziehung wird unter dem Blickwinkel der neueren Systemtheorie beschrieben. Nach der Umstellung von personenzentrierten Sozialsystemen auf sinnproduzierende Kommunikationssysteme ergeben sich vielfältige Möglichkeiten der Beschreibung des Paares. Dasselbe Paar kann mehrere unterschiedliche Kommunikationssysteme mit unterschiedlichen und teilweise unvereinbaren Kommunikationscodes realisieren.
In diesem ersten Teil wird das Kommunikationssystem der Liebesbeziehung und der Kommunikationscode der Liebe beschrieben. Die Liebe als ein kulturelles Phänomen hat einige zentrale Funktionen. Diese sind charakteristisch für die Liebesbeziehung und stellen die Unterschiede zu anderen Funktionssystemen in unserer Gesellschaft sicher.
Das psychotherapeutische Behandlungsangebot für ältere Menschen widerspricht dem Versorgungsbedarf: Epidemiologische Studien zeigen, dass der Anteil an psychischen Störungen und zwischenmenschlichen Konflikten im Alter weit unterschätzt wird; entsprechend dieser Unterschätzung erhalten Personen mit zunehmendem Alter immer seltener Psychotherapie. Der gleiche Zusammenhang gilt auch für die Paartherapie.
Weil die Ablehnung der Psychotherapie mit Älteren seitens der Psychotherapeuten in der Regel größer ist als seitens der Klienten, stehen Barrieren der Psychotherapeuten, ältere Menschen und insbesondere ältere Paare zu behandeln, im Mittelpunkt dieser Arbeit. Um derartige Barrieren überwinden zu können, wird dafür plädiert, Altersthemen vermehrt in die Ausbildung einzubeziehen und entsprechendes Wissen im Beruf zu vermitteln. Therapeutische Zugangsweisen in der Paartherapie mit älteren Paaren werden anhand kurzer Vignetten erläutert.
Die Kommunikation in konflikthaften Paarbeziehungen ist gekennzeichnet durch gemeinsame Abwehrmanöver, die zwar der Aufrechterhaltung sowohl des individuellen als auch des dyadischen Gleichgewichtes dienen, in der Folge aber zu schweren Kommunikationsstörungen führen. In der vorliegenden Untersuchung werden am Beispiel von Therapieprotokollen vier interpersonelle Abwehrstrategien beschrieben. Unter diagnostischer Perspektive geht es um das Erkennen des gemeinsamen Themas des Paares, das mit Hilfe der Abwehrstrategien in polarisierter Form zum Ausdruck gebracht wird. Unter therapeutischem Aspekt werden vier Ebenen der Abwehranalyse vorgestellt, die als methodischer Leitfaden das Verstehen und die Bearbeitung von Abwehr strukturieren.
Es wird über eine randomisierte, kontrollierte Studie über die Therapie von depressiven Patienten mit Antidepressiva versus systemischer Paartherapie berichtet. Im Rahmen einer kontrollierten Studie wurden die relative Wirksamkeit und die Kosten von systemischer Paartherapie gegenüber Antidepressiva an einer Stichprobe von 77 Probanden untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die depressive Symptomatik in beiden Gruppen besserte. Gemessen an den Depressionsskalen von Beck zeigten die durch Paartherapie Behandelten sowohl unmittelbar nach Beendigung der Therapie als auch nach einem weiteren Jahr ohne eine Behandlung signifikant bessere Ergebnisse. Die Gesamtkosten beider Behandlungsverfahren zeigten dagegen keine nennenswerten Unterschiede. Aus den Ergebnissen dieser Studie muss der Schluss gezogen werden, dass für die untersuchte Gruppe systemische Paartherapie deutliche Vorteile gegenüber der antidepressiven Behandlung hat und darüber hinaus keineswegs teurer ist.
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