Im vorliegenden Beitrag wird der unbewusste Anteil der Familiendynamik, wie sie von Familientherapie-Forschern aus dem deutschsprachigen Raum beschrieben wurde, dargestellt. Die Bedeutung der Übertragung/Gegenübertragung für die Beziehung zwischen Paar/Familie einerseits und Berater/Therapeut andererseits wird aufgezeigt und mit einer Fallvignette illustriert. Die Ursachen und Erscheinungsformen von aufkommenden Widerständen gegen Veränderungen während der Beratung oder Therapie und der therapeutische Umgang mit ihnen werden dargestellt.
Es wird ein Überblick über verhaltenstherapeutische Ansätze zur Prävention, Behandlung und Rehabilitation von Problemen in Familien gegeben. Als Beispiele hierfür werden Interventionen im Bereich von Beziehungsproblemen (verhaltenstherapeutische Paartherapie, EPL), emotionalen Störungen und Verhaltensauffälligkeiten von Kindern (Triple P, THOP) und als Beispiel für familienorientierte Interventionen bei psychischen Störungen ein Programm zur Familienbetreuung schizophrener Patienten vorgestellt. Zudem wird auf Programme zur Rehabilitation (verhaltenstherapeutischer Ansaz bei Patienten mit chronischen Schmerzen, onkologische Rehabilitation) eingegangen. Es werden jeweils die theoretischen Grundlagen, Ziele und Inhalte beschrieben sowie Ergebnisse zur Wirksamkeit der Ansätze berichtet. Abschließend werden der aktuelle Stand, zukünftige Entwicklungen und Grenzen der verhaltenstherapeutischen Familienintervention diskutiert.
Der folgende Aufsatz soll einen Einblick in Theorie und Praxis therapeutischer und beraterischer Arbeit eröffnen, die sich postmodernes Gedankengut zunutze macht und Praktiken vorschlägt, die damit kohärent sind.
Die Ausführungen bleiben vorläufig in dem Sinne, dass sie keine endgültigen Antworten geben und auch nicht beabsichtigen, sie zu geben: sie sollen weder einer Grundlegung noch einer Metatheorie oder Beschreibungen "dahinter liegender Prozesse" im Sinne von Wahrheit dienen. Sie sollen vielmehr eine Einladung sein, sich am (postmodernen) Prozess der Ideenerzeugung sowie Praxisbeschreibung und -reflexion zu beteiligen und sich sozialkonstruktionistische und -poetische Ideen zunutze zu machen. Dabei soll:
a. meine sich wandelnde Geschichte als "systemischer Therapeut" deutlich werden;
b. die Transformation systemischer Therapiebegriffe zu sozialkonstruktionistischen und postmodernen vermittelt werden und
c. anhand von Fallbeispielen auf die praktische Relevanz der beschriebenen neuen Begriffe verwiesen werden.
Dieser Beitrag zur Systemischen Therapie mit Familien geht davon aus, dass es gegenwärtig keinen klar identifizierbaren Ansatz der systemischen Familientherapie gibt. Die Arbeit mit Familien ist in das allgemeinere Programm der Systemischen Therapie übergegangen. Die Systemische Therapie beruht aber als Weiterenwicklung aus der Familientherapie heraus auf Konzepten, die ohnehin aus der Arbeit mit Mehr-Personen-Systemen entstanden sind. Deshalb würde eine gesonderte Beschreibung der Systemischen Therapie mit Familien eine künstliche Differenzierung von anderen Settings beinhalten. Anstelle einer solchen Differenzierung wird es hier vorgezogen, sich mit der Systemischen Therapie als solcher auseinander zu setzen, sprich: mit den speziellen Problemen, die bei der Umsetzung systemischen Denkens in die therapeutische Praxis zu bewältigen waren und sind. Diese betreffen vor allem Fragen der klinischen Theorie, u. a. eine Bestimmung des "Gegenstands", einige Leitdifferenzen für Theorie und Praxis, den Störungs- und Lösungsbegriff, die Unterscheidung von Expertentum und Nicht-Wissen, die systemische Diagnostik, die therapeutische Beziehung sowie die Techniken und die Probleme einer systemischen Evaluation. Dieser Auseinandersetzung sind eine kurze Rekonstruktion der Geschichte der Systemischen Therapie einschließlich der in diesem Feld mittlerweile entstandenen Differenzierungen sowie einleitende Ausführungen zu den metatheoretischen Annahmen des Systemischen Ansatzes vorangestellt. Der Beitrag endet mit Reflexionen über die Therapie mit Familien und einem Fallbeispiel aus dieser Praxis.
Die Autoren beschäftigen sich mit dem Phänomen der Breitenwirkung der umstrittenen Figur Hellingers. Beschrieben wird sowohl seine Arbeitsweise als auch die Wirksamkeit seiner Person in den viel besuchten Workshops. Psychoanalytische Theorien zur Massenpsychologie, zur autoritären Persönlichkeit und zur narzisstischen Entwicklung werden ebenso herangezogen wie soziologische Erkenntnisse, familientherapeutische und systemische Überlegungen. Auf diesem Hintergrund wird die Theorielosigkeit einer als neu definierten Methode kritisiert. Ein Handlungsbedarf für therapeutisch Tätige wird auf dem Hintergrund sich vielfältig entwickelnder Familienmodelle unserer sogenannten Postmoderne gesehen, d. h. für die sich immer differenzierter gestaltenden Lebensräume sollten auch differenzierte Methoden und Sichtweisen vorliegen, statt sie mit einer Einheitsidee künstlich zu nivellieren.
Der Aufsatz unternimmt den Versuch, die Auseinandersetzungen um die "phänomenologische" Psychotherapie Bert Hellingers auf dem Hintergrund des Verwissenschaftlichungsprozesses innerhalb der Psychotherapie und darauf bezogener Gegenbewegungen zu interpretieren. Vertreter der systemischen Psychotherapie finden sich dabei sowohl auf seiten der Kritiker wie der Apologeten Hellingers. Beispielhaft werden anhand dieser Auseinandersetzungen Probleme psychotherapeutischer Theoriekonstruktion, Prozesse der Schulenbildung und die populäre, mediale und geschäftliche Aufbereitung von Psychotherapie mit ihren Rückwirkungen auf Theorie und Praxis behandelt. Der Einfluss gruppendynamischer und phänomenologischer Konzepte auf die Arbeit Hellingers wird verfolgt. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem Verhältnis von normativen und diskursiven Konzepten sowie der Balance von Reflexion und Handeln, Wissen und Glaubenssystemen.
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