In der vorliegenden Studie wird untersucht, wie stabil Ehebeziehungen über einen Zeitraum von vier Jahren hinweg sind. Es ergaben sich eine statistisch signifikante Stabilität der Emotionalität insgesamt sowie der positiven und negativen Affekte besonders bei den Ehefrauen. Die Stabilität spezifischer Affekte war überwiegend geschlechtsspezifisch verteilt. Die Ehefrauen erwiesen sich hinsichtlich der negativen und positiven Affekte und beim Jammern als insgesamt stabiler als Männer, wohingegen sich die Ehemänner stabiler in ihrer Streitlust, Verachtung und Anspannung/Furcht erwiesen.
Im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit steht die Frage nach Kriterien, mit denen sich eine Verschlechterung von Ehebeziehungen vorhersagen läßt. Folgende vier verschiedene Prognose-Modelle werden auf ihre Fähigkeit geprüft, zutreffende Vorhersagen dysfunktionaler Eheinteraktion zu ermöglichen: 1) die physiologische Grundaktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt t1; 2) die interaktionsabhängige physiologische Aktivität zum Zeitpunkt t1; 3) ein Balancemodell, das auf dem Verhältnis von Positivität zu Negativität zum Zeitpunkt t1 beruht; und 4) Kognitionen über die Ehebeziehung, ermittelt durch Kodierung von Interviews zur Beziehungsgeschichte des Paares. Alle vier Modelle erlaubten die verläßliche Vorhersage einer dysfunktionalen Eheinteraktion zum Zeitpunkt t2, wobei sich das Gleichgewichtsmodell als das voraussagestärkste erwies.
Das Freiburger Streßpräventionstraining für Paare stellt ein Präventionsangebot für Paare dar, das hauptsächlich auf die Verbesserung von drei Kompetenzen abzielt, die sich als relevante Prädiktoren für einen günstigen Partnerschaftsverlauf und ein geringeres Scheidungsrisiko erwiesen haben: (a) Kommunikationsfertigkeiten, (b) Problemlösekompetenzen und (c) angemessene individuelle und dyadische Belastungsbewältigungsfertigkeiten. Insbesondere die Verbesserung des Umgangs mit Streß bildet einen Schwerpunkt des Ansatzes.
Das Training wird in einer 2-Jahres-Längsschnittuntersuchung in bezug auf seine Wirksamkeit untersucht. Erste Ergebnisse zu Prae-Post-Effekten an 71 Paaren werden im folgenden dargestellt. Die Ergebnisse zeigen, daß zwei Wochen nach der Teilnahme am Training signifikante positive Veränderungen stattgefunden haben. Die Partnerschaftszufriedenheit, die dyadische Kommunikation und der Umgang des Paares mit Streß haben sich substantiell verbessert. Die Paare berichten positive Effekte des Trainings auf ihre Partnerschaft und ihr Leben insgesamt.
Im vorliegenden Beitrag berichten wir erste Ergebnisse der multizentrischen Studie zur Versorgungsrelevanz und Effektivität der Paar- und Familientherapie. Zunächst werden einige allgemeine Überlegungen zur Beschreibung und Operationalisierung von Problemen in der Paar- und Familientherapie dargestellt. Nach einer Vorstellung der multizentrischen Studie werden die Ergebnisse einer deskriptiven Datenauswertung berichtet. Wie bei anderen Psychotherapieformen und in der allgemeinärztlichen Versorgung sind personale Beschwerden wie somatische Symptome, Ängste und Depressionen der häufigste Anlaß zur Hilfesuche. Erwartungsgemäß sind aber auch spezifischere Konsultationsgründe wie "Schwierigkeiten mit Partnerschaft, Trennung, Scheidung" vertreten. Während nach Therapeuteneinschätzung überwiegend personale Probleme als Behandlungsauftrag genannt werden, beklagen männliche Patienten überwiegend Paarprobleme und in der Problembeschreibung der weiblichen Patienten dominieren sowohl personale als auch Paarprobleme. Der Behandlungskontext spielt erwartungsgemäß eine Rolle; in den klinischen Kontexten werden fast ausschließlich personale körperliche Beschwerden, Depressionen und Ängste genannt, in den freien Praxen und Beratungsstellen sind Trennungsprobleme häufige Konsultationsgründe.
Krieg kann als ein Interaktions- und Kommunikationsmuster verstanden werden, bei dem die miteinander kämpfenden Konfliktparteien (Nationen, Gruppen, Ethnien, Banden, Individuen usw. ) ihr Überleben als abgegrenzte Einheit riskieren . Die Funktion von Kriegen ist die Herstellung oder Beseitigung von Machtbeziehungen. Ihre Entstehung läßt sich durch uneindeutige Machtverhältnisse erklären. Sie können als autopoietische soziale Systeme betrachtet werden, die sich -- wenn sie erst einmal begonnen haben -- selbst erhalten, unabhängig von den ursprünglichen "sachlichen" Gründen und Zielen. Sind es soziale Systeme, die miteinander im Krieg stehen, so haben existenzbedrohende Konflikte intern eine integrierende Funktion. Bezogen auf die kämpfenden Individuen kann der Sinn des Kämpfens im Kämpfen selbst gesehen werden.
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