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Familiendynamik, 1998, Jg. 23, Ausgabe 1

Familiendynamik, 1998, Jg. 23, Ausgabe 1

Erziehung und Schule

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.01.1998
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Editorial
Familie, Erziehung, Schule
Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 1 - 5
Die Kindheit neu erfinden

Die Kindheit ist als genuiner Forschungsbereich der Pädagogik zunehmend verschwunden. Sozialwissenschaftliche und psychologische Ansätze dominieren in der Analyse von Kindheit. Für eine innovative pädagogische Arbeit ist dies unzureichend. Insbesondere treten konstruktive, verändernde Entwürfe für Handlungen in der Praxis zunehmend in den Hintergrund. Aus konstruktivistischer Sicht ist hier ein Umdenken erforderlich. In sieben Thesen werden Grundannahmen darüber entwickelt, inwieweit es erforderlich erscheint, die Kindheit neu zu erfinden.

Childhood – a new invention. The practice of childhood has vanished as a genuine view of educational research. Sociology and psychology are dominant in the analysis of childhood. For a theory of education, that wants to innovate practice in a constructive educational intention, this is not sufficient. Therefore the theory of constructivism chooses a new way. The main reasons of this way are explained in seven thesis.

Formate: pdf
Kersten Reich
Seite 6 - 24
Erziehung aus systemischer Sicht

Lassen sich aus systemischer Perspektive Anregungen für ein neues Verständnis von Erziehung ableiten? Um dieser Frage nachzugehen, werden im ersten Teil des Beitrags die gesellschaftlichen Grundlagen von Erziehung in traditionellem Verständnis hinterfragt und angesichts offensichtlicher Änderungen im Selbstverständis von Erwachsenen und Kindern heute eine neue Erwachsenen-Kind-Beziehung angeregt. Diese wird im zweiten Teil konkretisiert, indem beispielhaft einzelne Dimensionen des Erziehungsprozesses unter systemischer Sicht näher betrachtet werden.

Do the systemic perspective stimulate a new understanding of education? In the first part of this paper this question is pursued by questioning the social foundations of a traditional understanding of education. A new adult-child-relation is stimulated considering the obvious alterations in the selfperception of adults and children. This adult-child-relation is more explicitly discribed in the second part by looking at some aspects of the process of education from a systemic point of view.

Formate: pdf
Wilhelm Rotthaus
Seite 25 - 39
Die Schule als komplexes System

Der Artikel zeigt auf, wie systemische, ökologische und kommunikationstheoretische Konzepte und Modelle für die Beschreibung und Interpretation schulischer Phänomene fruchtbar gemacht werden können. Zur Einführung werden in einem ersten Teil Entwicklungslinien des systemischen Denkens im Schulbereich in Europa und in den USA nachgezeichnet. Im Hauptteil werden zentrale ökosystemische und kommunikationstheoretische Grundaussagen zu sieben Leitideen verdichtet. Mit Hilfe dieser kognitiven Matrix werden Phänomene, wie sie täglich im Alltag der Schule und des Klassenzimmers beobachtet werden, neu interpretiert. Wenn auch die Einsicht und das Erkennen neuer Zusammenhänge im Zentrum stehen, wird immer auch überlegt, welche Konsequenzen für mögliche Interventionen daraus gezogen werden können.

This article shows how systemic, ecological and communicational concepts and models can give insights how to describe and understand phenomenons in the schools. As an introduction the roots of systemic thinking within the schools will be described. The main part tells about important basic ideas of the systemic and communicational thinking. They are compressed into seven guidelines. With the help of this cognitive matrix everyday school phenomenons and school problems are analysed. The aim is not only to get new understandings and findings, but also to think about alternative intervention in the schools.

Formate: pdf
Roland Käser
Seite 40 - 59
"Sag’ mir (nicht), was ich tun soll!" – Überlegungen zur Elternberatung in Schule
Vom "Rat-Schlag" zum Verhandeln zwischen Überzeugungsmustern

Im Artikel wird der Frage nachgegangen, warum Ratschläge von Pädagogen immer wieder »leerlaufen«. Vertreten wird die These, daß Eltern der Beratung ambivalent gegenüberstehen: Sie halten sie für wichtig, befürchten aber gleichzeitig Verletzungen ihrer Autonomie. Der vom Berater wahrgenommene Wunsch »Sag’ mir, was ich tun soll« droht bei Nichtbeachtung der Ambivalenz wie der subjektiven Theorie der Ratsuchenden umzuschlagen zum Widerstand »Sag’ mir nicht, was ich tun soll«. Eine Analyse der Beratungsinteraktion führt zum Vorschlag, neben der Klärung der Beratungsbedingungen der Verhandlung zwischen den Theorien von Ratsuchenden und Berater mehr Platz einzuräumen.

»Do (not) tell me, what to do« – Some considerations towards the consultation of parents in school: In the article it was attempted to answer the question, why pedagogical consultation often fails. It was assumed that parents are ambivalent towards consultation: It is important for them and frightens at the same time. The request to the consultant »Tell me, what to do« threatens to change – caused by ignoring the ambivalence and the subjective belief of the requesting person – to the resistance »Do not tell me, what to do!«. The analysis of the consulting interaction leads to the proposal to give priority to the clearing of the consultation contract and the exchange between the beliefs of the asking persons and the consultants.

Formate: pdf
Roland Storath
Seite 60 - 80
Was macht eine Lehrerin anders, wenn sie in der Klasse »systemisch« zu arbeiten versucht? Ein Erfahrungsbericht.

Die Autorin schildert Erfahrungen, die sie als Lehrerin einer Grundschulklasse bei ihren Versuchen machte, aus systemischen Modellen alternative Strategien im Umgang mit der Klasse bzw. einzelnen Schülern und Eltern abzuleiten. Es zeigt sich, daß sehr kleine, oft wenig spektakulär erscheinende Maßnahmen zur Lösung von alltäglichen Problemen eines Lehrers beitragen können.

Teachers always have a double function: to teach children reading-, writing- and calculation technics and simultaneously to transmit how to behave in a group. First, when working with systemic unterstandings the teacher has to know that he can (only) influence communication. He develops wished or unwished social rules in »his« class in the way giving examples or how offering rules or communication to pupils or parents. Theoretical considerations can be helpful. Based on systemic conceptions and methods he can avoid or overcome his own helplessness and find the necessary creativity for alternative treating of the children of today. It seems that children of today are different than those formertimes. The described experiences above should encourage to go further with this systemic point of view in schools.

Formate: pdf
Ellen Leonhardt
Seite 81 - 92
Therapeutische Schnittmuster
Haute Couture und Konfektion
Formate: pdf
Arnold Retzer, Fritz B. Simon
Seite 93 - 99
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Seite 100 - 102
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