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Familiendynamik, 1992, Jg. 17, Ausgabe 4

Familiendynamik, 1992, Jg. 17, Ausgabe 4

Familien-Mediation

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1992
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu einem besonderen Anlass
Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 317 - 318
Die unaufhaltsame Verbreitung der Familien-Mediation

Dieser Text beschäftigt sich mit der Verbreitung der Familien-Mediation, einer neuen Form der Intervention bei Scheidung. Dabei wenden sich die Partner an einen Dritten, damit er ihnen helfe, befriedigende einverständliche Lösungen für die Probleme zu finden, welche die Trennung mit sich bringt. Zu Beginn der 70er Jahre in den USA entstanden, hat sich die Familienmediation rasch entwickelt und gibt heute in Europa Anlaß zu allen möglichen Experimenten.
Dieser Aufsatz stützt sich auf Forschungsergebnisse in verschiedenen Ländern und untersucht die folgenden Fragen: Wie ist Familienmediation zu definieren? Welchem Bedürfnis entspricht sie? In welchem Rahmen wird auf dieses Bedürfnis geantwortet? Welche Berufe befassen sich mit dieser neuen Tätigkeit? Ist sie wirksam? Diskutiert wird ferner die zentrale Frage der Neutralität des Mediators. Schließlich wird nachgefragt, ob der Mediationsprozeß einen neuen Funktionstypus der Familie fördere.

The irresistible propagation of family mediation. — This paper examines a new form of intervention in the course of divorce proceedings. The partners request the services of a third person to try and find satisfactory solutions to the conflicts and difficulties presented by their break-up. Originating in the United States, family mediation has developed rapidly and today is giving rise to a number of different experiments in Europe.
The present article is based on research data collected in various countries and tries to answer the following questions: How do we define family mediation? To which need does it respond? How does it answer to this need? Which professions engage in this new field? Is mediation effective? Besides, the important question of the neutrality of a mediator is discussed. Last but not least, we examine whether the functioning of families is furthered or hindered through family mediation.

Formate: pdf
Benoit Bastard, Laura Cardia-Vonèche
Seite 319 - 346
Trennungs- und Scheidungsmediation in der Praxis

Die Verfasser schildern zunächst die gesetzlichen Rahmenbedingungen und herkömmlichen Strukturen, in denen sich Trennung und Scheidung vollziehen, um vor diesem Hintergrund die Bedeutung von Mediation als neuen Weg der Konfliktlösung verständlich zu machen. Anschließend wenden sie sich der Praxis von Mediation zu. Sie stellen die Unterschiede von Mediation zum gerichtlichen Verfahren, zu außergerichtlichen Verhandlungen und zu Beratung und Therapie dar, fragen nach der Geeignetheit und den Grenzen von Mediation und erläutern die Grundregeln und die Rolle des Rechts in der Mediation. Auf dieser Basis beschreiben sie das von ihnen praktizierte Mediationsmodell und gehen darauf ein, wo die genannten Grundlagen jeweils ihren Platz im konkreten Mediationsablauf finden. Zum Schluß behandeln sie den Unterschied von Mediation als Institution und als Methode und vergegenwärtigen den Entwicklungsstand in der Bundesrepublik Deutschland.

Divorce mediation in practice. — The authors begin by describing the legal frame and traditional structures in which separation and divorce are accomplished. Starting from this background the importance of mediation as a new path to conflict resolution is made clear. In following chapters the practice of mediation is looked into, p. ex. the differences of mediation to the legal process, to extra-legal négociation and to counseling and therapy. The authors question the suitability (qualification) and the limits of mediation and explain the ground rules, as well as the role of the law in mediation. On this basis they describe the mediation model practised by themselves and examine the place of such foundations in the actual course of mediation. The difference of mediation as institution and as method is also a topic, as well as the present development of mediation in Germany.

Formate: pdf
Gisela Mähler, Hans-Georg Mähler
Seite 347 - 372
Familiengerichtliches Verfahren
Formate: pdf
Peter Eschweiler
Seite 373 - 374
Psychologische Sachverständigen-Gutachten
Formate: pdf
Joseph Salzgeber, Michael Stadler
Seite 375 - 376
Was ist Trennungs- und Scheidungsberatung?
Formate: pdf
Hanspeter Bernhardt, Hannelore Diez
Seite 377 - 378
Scheidungsmediation: Möglichkeiten und Grenzen

In diesem Beitrag werden zunächst Bedeutung, Ziele und Abgrenzung der Scheidungsmediation dargestellt, um die wesentlichen Merkmale dieses Ansatzes zu identifizieren. Nach einer kurzen Skizze der Entwicklung der Scheidungsmediation in Deutschland stehen drei Themenstellungen im Zentrum: Eine Zusammenfassung der Ergebnisse der bisherigen Mediationsforschung im Hinblick auf Fragen, die sich aus der Mediationspraxis stellen; die Diskussion der Indikationsfrage sowie die einiger gesellschaftlicher, institutioneller und rechtlicher Rahmenbedingungen der Scheidungsmediation.

Divorce Mediation: Potentials and Limits. — In this article, importance, objectives and demarcations of divorce mediation are described in order to identify the main characteristics of this approach. After a short outline of the development of divorce mediation in Germany, three issues are focused: A summary of mediation research outcomes relevant to the practice of mediation; the discussion of the question of indication and the discussion of some social, institutional and legal framework conditions.

Formate: pdf
Reiner Bastine, Gabriele Link, Bernd Lörch
Seite 379 - 394
Vermittlung (Mediation) in streitigen Sorge-und Umgangsrechtsverfahren
Erfahrungen aus einer Praxisstudie

Trennung und Scheidung erfordern von Eltern mit Kindern Entwicklungen zur Reorganisation ihrer nachehelichen familialen Beziehungen zum Wohl ihrer Kinder. Die klassischen Verfahren zur Konfliktregelung, die gerichtlichen Verfahren, behindern solche Entwicklungen und verschärfen das Streitverhalten der Eltern. Erforderlich sind daher alternative Konfliktregelungen, die die Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit der Eltern befördern helfen. Solche Verfahren sind Vermittlungsverfahren. Am Beispiel US-amerikanischer Vermittlungserfahrungen, vor allem aber an Ergebnissen der ersten Praxiserprobung von Vermittlung in Deutschland werden die positiven Effekte von Vermittlung aufgezeigt.

Divorce mediation in conflicts of child custody and visitation rights. — Separation and divorce of parents with minor children require efforts to reorganize the post-marital family relations for the best interest of the children. Court procedures block up those developments and increase the parental conflicts.
Instead of court trials alternative dispute resolution means - such as mediation - should be implemented which could promote positive parental cooperation and communication.
In this context the author discusses the motivating experiences with divorce mediation in the USA, expecially the results of the first German divorce mediation pilot project at the Erlangen youth and family services.

Formate: pdf
Roland Proksch
Seite 395 - 414
Ehescheidung und ihre Folgen
Bericht über Forschungsliteratur

Die meisten empirischen Untersuchungen über Scheidungsfolgen zeichnen ein negatives Bild: emotionale Schwierigkeiten, Schul- und Verhaltensprobleme bei Kindern, höhere Morbidität und Mortalität bei Erwachsenen; sogar noch 10 Jahre nach der Scheidung sind Folgen erkennbar. Demgegenüber zeigen statistische Meta-Analysen, daß die negativen Scheidungsfolgen überschätzt werden: zum Beispiel schneiden Scheidungskinder zwar in vielen Kriterien schlechter ab als Kinder aus intakten Familien, der Unterschied ist aber mit einer mittleren Effektstärke von .14 relativ gering (Amato, Keith 1991a). Des weiteren ergibt sich, daß der Effekt um so geringer ist, je höher der methodologische Standard einer Untersuchung ist und daß Untersuchungen aus den 80er Jahren geringere Effekte zeigen als solche aus früheren Dekaden. Letzteres legt den Verdacht nahe, daß der gesellschaftliche Kontext und zeitbedingte Norm- und Wertvorstellungen nicht nur Erleben und Verhalten der von einer Scheidung Betroffenen, sondern auch die wissenschaftliche Urteilsbildung bei diesem Thema wesentlich mitbestimmen.

Divorce and its consequences — Most of the empirical investigations on the consequences of divorce have a negative result: emotional impairment, learning and behavior problems in children, increased morbidity and mortality in adults; these consequences are visible even 10 years after the divorce. In contrast, statistical meta-analyses demonstrate that these negative consequences are overestimated: children from divorced parents, for example, exhibit decreased values in many criteria as compared to intact families; the difference, however, is relatively small as evidenced by a mean effectiveness of 0.14 (Amato, Keith 1991a). In addition, the higher the methodological quality of an investigation, the smaller the difference between groups. Investigations from the eighties show smaller effects than from earlier decades. The latter suggest that social context and the current perception of values and standards not only influences the behavior of persons actually confronted with divorce, but also interacts with the conclusions of scientific investigations on this topic.

Formate: pdf
Astrid Riehl-Emde
Seite 415 - 432
DOKUMENTATION
Institutionen der Familienmediation
Formate: pdf
Seite 433 - 434
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Karin Rausch
Seite 435 - 435
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Josef Duss-von Werdt
Seite 436 - 436
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