In diesem Aufsatz versuche ich, die Dimensionen meiner Abkehr von den kybernetisch-biologischen Analogien für die »Familiensystem«-Therapie zu erfassen. Im Mittelpunkt dieses Wandels stand die Theorie der sozialen Konstrukte, vergrößert durch zwei weitere Linsen: eine Sichtweise zweiter Ordnung und Sensibilität für die Geschlechtszugehörigkeit. Diese konzeptuellen Hilfsmittel haben mir geholfen, mich von meiner vorherigen therapeutischen Einstellung zu distanzieren und ein ganz anderes Modell ins Auge zu fassen, das weniger Strategien und Instrumente einsetzt, sondern eher auf Zusammenarbeit und Offenheit beruht.
Constructing Realities: An Art of Lenses. — In this essay I attempt to map the dimensions of my own move away from a cybernetic-biologic analogy for »family-systems« therapy. Central to this shift has been social construction theory augmented by two other lenses: a second-order view, and a sensitivity to gender. These conceptual tools have helped me to distance myself from my previous therapeutic stance and to envision a very different model, one that is less strategic and instrumental, and more collaborative and unconcealed.
Diese Untersuchung wirft neues Licht auf Aspekte des therapeutischen Bündnisses in der am Mailänder Modell orientierten Therapie. Bewertungen der Interventionen am Schluß der Sitzung und der Fähigkeit des Therapeuten zum Aufbau einer Beziehung (Wärme, aktive Strukturierung) erlaubten eine signifikante Vorhersage über die Fortschritte der Klienten nach einem Monat bzw. drei Jahren. Sie stehen im Widerspruch zu der Ansicht der Mailänder Gruppe, die Ergebnisse einer Intervention seien nicht vorhersehbar. Außerdem stellen unsere Ergebnisse den unpersönlichen, emotionslosen Stil in Frage, den sich einige Gruppen als sogenannte »Neutralität« zu eigen gemacht haben. Angesichts dieser und anderer neuerer Untersuchungen kommen wir zu dem Schluß, daß systemisch/strategische Therapeuten der Kooperation und den affektiven Aspekten im therapeutischen Bündnis mehr Aufmerksamkeit widmen sollten.
Mit der fast ausschließlichen Betonung, die sie auf Theorie und spezifische Techniken legen, sprechen die an der strategischen und an der systemischen Therapie nach dem Mailänder Modell orientierten Therapeuten traditionelle Bereiche wie Wärme, Empathie, Engagement, Authentizität von seiten des Therapeuten und andere Aspekte des therapeutischen Bündnisses nur selten an. In der Literatur über Forschungen im Bereich der Individual- und Familientherapie gibt es jedoch immer mehr Hinweise darauf, daß die Fähigkeit des Therapeuten zum Aufbau einer Beziehung und die allgemeine Stärke des therapeutischen Bündnisses die stärksten Prädiktoren für die Fortschritte des Klienten sind; dies gilt für zahlreiche Therapierichtungen (Greenberg 1986; Kniskern, Pinsof 1986; Orlinsky, Howard 1986).
Zunächst berichten wir über die Entwicklung unserer eigenen Methode für Teamkonsultationen, die darauf hinauslief, das therapeutische Bündnis bei der systemisch/strategischen Therapie stärker zu betonen. Danach besprechen wir 3 neue Erfolgsuntersuchungen von nach dem Mailänder Modell arbeitenden Gruppen, deren widersprüchliche Ergebnisse die Notwendigkeit weiterer Forschungen über die Qualität der therapeutischen Beziehung bei dieser Behandlungsmethode unterstreichen (Coleman 1987; Green, Herget 1989; Mashal, Feldman, Sigal 1989). Zum Schluß beschreiben wir den Zweck und die Hypothesen dieser Untersuchung.
Outcomes of systemic/strategic team consultation: The importance of therapist warmth and active structuring. — This is the third in a series of reports on a small-sample study of systemic/strategic team consultations. It sheds new light on aspects of the therapeutic alliance in Milan-informed therapy. Ratings of the end-of-session interventions and ratings of the therapist’s relationship skills (warmth, active structuring) significantly predicted client improvement at one-month and three-year followups. These results dispute the Milan team’s idea that an intervention’s effects are unpredictable. Also, our findings challenge the way some teams have adopted an impersonal, emotionally unresponsive style under the guise of »neutrality“. In view of this and other recent studies, we conclude that systemic/strategic therapists should devote more attention to collaborative and affective quali-tites of the therapeutic alliance.
Ausgehend von Batesons Kontextbegriff wird ein Fallbeispiel aus dem psychiatrischen Krankenhaus analysiert. Teilsysteme, die am Therapieprozeß beteiligt waren, werden dargestellt. Daran schließen sich theoretische Reflexionen an, die zur Entwicklung von Methoden der Kontextanalyse beitragen sollen. Die Beziehungen der Systeme werden formallogisch untersucht. Darauf aufbauend geht es um eine Annäherung an die Suche nach Regeln, nach denen Kommunikation zwischen Systemen gelingen kann. Die Logik der Analyse von Kontexten wird extrapoliert auf die Analyse von Ideensystemen. Die theoretischen Überlegungen werden mit Hilfe des Fallbeispiels illustriert.
The analysis of context in therapy. — A case report from a psychiatric hospital is analysed according to Bateson’s concept of context. Parts of the system are figured out which are involved in the process of therapy. Theoretical reflections following this shall contribute to the development of methods of context-analysis. The relations of the systems are analysed in terms of mathematical logic. Subsequent steps are based on these considerations to search for rules governing possible success of communication between systems. The logic of context-analysis is extended to the analysis of idea-systems. The theoretical work is illustrated by the reported case.
Dargestellt werden Untersuchungen, die fragen, mit welchen Faktoren neben der Behandlungsmaßnahme selbst Verlauf und Ausgang einer Familientherapie Zusammenhängen. Diese Faktoren kann man zwei Gruppen zuordnen: Input- und Prozeß-Variablen. Als Gesamtergebnis ist festzuhalten, daß sich bei den Input-Variablen noch kein klares Bild abzeichnet, während bei den Prozeß-Variablen schon deutlich wird, daß einige Größen einen erkennbaren Einfluß haben, andere hingegen wider Erwarten nicht. Die Bedeutung der Ergebnisse für Theorie und Praxis wird diskutiert.
What determines the result of family therapy? — Input and process variables as reflected in empirical research. - Investigations are presented asking what are the factors, besides the treatment itself, connected with the course and the result of family therapy. These factors can be assigned to two groups: input and process variables. As an overall result it is to be emphasized that as yet no clear picture has emerged with regard to the input variables, while the process variables have shown that some factors do have a visible influence whereas others do not have any influence at all, although they are supposed to have it. The significance of the results for theory and practice is discussed.
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