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Familiendynamik, 1990, Jg. 15, Ausgabe 1

Familiendynamik, 1990, Jg. 15, Ausgabe 1

Forschung und Kritik

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.01.1990
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Forschung und Kritik
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 1 - 1
Gegen den Strich: Die Familientherapie gehört nicht ins Zentrum

Die vorliegende Arbeit ist eine polemische Auslegung von Interpretationen. Sie hat zwei Ziele: a) etwas mehr Klarheit in das »Systems-Konzept, wie es in der Familientherapie verwendet wird, zu bringen und damit die aus einer systemischen Perspektive abgeleitete oder in dieser enthaltene Praxis zu untergraben und in Frage zu stellen, b) Es werden einige Vorschläge für die Entwicklung einer alternativen Perspektive unterbreitet, die zwar den Systemgedanken aufrechthält, ihn jedoch in ein soziales Netzwerk bzw. einen diachronen Rahmen einbettet.
Mit Blick auf das erstgenannte Ziel wird die Behauptung erhoben, daß der Versuch, die systemische Perspektive aufrechtzuhalten, schwerwiegende, wenn nicht unüberwindliche Probleme nach sich ziehen wird. Die systemische Analyse wird als eine Untersuchungsmethode angesehen, welcher fatale Fehler anhaften, wobei die aus solcher Analyse gewonnenen Resultate den Therapeuten in einer Struktur gefangen halten, die, obwohl im zwischenmenschlichen Bereich außerordentlich mächtig, in bezug auf den erlaubten Erfassungsbereich von sozialen Situationen als überautoritär und überrestriktiv abgelehnt werden muß. Im Gegensatz dazu unterstützt der Autor einen Ansatz, der die Familientherapie in einer auf das soziale Netz ausgerichteten Perspektive von ihrer derzeitigen Mittelpunktstellung heraus und mehr an den Rand rückt. Die Schlußfolgerung ist eine Neudefinition und neue Interpunktion eines Paradigmas, das nurmehr als hochproblematisch angesehen werden kann.

Against the Grain: Decentering Family Therapy. — This paper is an interpretive polemic. It has two aims: (a) to clarify the concept of “systems” as it is employed in family therapy, and, by doing so, to undermine and call into question the practice that follows from, or is contained within, a systemic perspective, (b) it will offer several suggestions towards the development of an alternative perspective which preserves the idea of system in a social network/diachronic framework. With respect to the first aim, an argument will be made that there are severe and insurmountable problems in attempting to maintain a systemic perspective, that the methodology of analysis is fatally flawed, and that the results of analysis imprisons the therapist in a framework, which though extremely powerful interpersonally, must be rejected as overly authoritarian and overly restrictive in the range of perceptions of social situations allowed. A position will be adopted advocating a move of decentering family therapy to a more peripheral space within a social network perspective. What immediately follows is a redefinition and repunctuation of what can only be considered as a highly problematic paradigm.

Formate: pdf
Gerald D. Erickson
Seite 2 - 21
Perspektiven einer hermeneutischen Familienforschung

Die Absicht des Autors ist, einen hermeneutisch-perspektivischen Ansatz der Familienforschung vorzustellen, mit dessen Hilfe sowohl Familien als auch alternative Lebensformen (Ein-Eltern-Familien, Nachscheidungsfamilien etc.) untersucht werden könnten; diese Lebensformen unterscheiden sich nach vorgeschalteten familiensoziologischen Überlegungen hinsichtlich ihrer Institutionalisierungen. Ein solcher Ansatz wird als eine sinnvolle Ergänzung zur Anwendung der Systemtheorie in der Familienforschung betrachtet. Drei Perspektiven - in Erweiterung von Batesons »doppelter Beschreibung« - werden benutzt, um eine Familie dreifach beschreiben zu können, und das Verfahren an einem verschrifteten Text aus einem therapeutischen Familieninterview illustriert. Es wird damit ein Programm hermeneutischer Familienforschung vorgeschlagen.

Perspectives on Hermeneutic Family Research: — It is the author’s intention to introduce the reader to a hermeneutic approach in family research, by means of which families and alternative forms of living (one-parent and post-divorce families, etc.) can be studied. Considerations regarding the sociology of families result in differences in forms of institutionalization selected. Such an approach is considered to be a useful addition to the efforts of applied systemic theory in the family field. Three perspectives - in expanding Bateson’s »double description« - are proposed to achieve a threefold description of a single family. The procedure is demonstrated in application to a transcribed family interview. A programme of hermeneutic family research is thus proposed.

Formate: pdf
Michael B. Buchholz
Seite 22 - 42
Von der geteilten zur ungeteilten Konstruktion der Realität
Zur Bedeutung des Familienparadigmas von David Reiss

Es werden die komplementären Forschungsansätze der geteilten und ungeteilten Konstruktion der Realität in Familien in den Arbeiten von David Reiss dargestellt. Die in den letzten 20 Jahren durchgeführten Validierungsuntersuchungen zum Familienparadigma werden beschrieben und kritisch gewürdigt. Insbesondere die Abkehr von ätiologischen Spezifitätsmodellen hin zu situationsverarbeitenden Modellen spiegelt den Weg exemplarisch wider, den die empirische Familienforschung in den letzten Jahren gegangen ist. Familiendynamische Konzepte über die »Familie als Ganzes« setzen geteilte Konstruktionen der Realität voraus. Der »non-shared-environment« Ansatz zeigt hingegen, daß die ungeteilten Erfahrungen sehr relevant sind. Von hier aus lassen sich Hypothesen zwischen individuellen, dyadischen und systemischen Prozessen und deren Interdependenz aufstellen und der empirischen Forschung zugänglich machen.

From the shared to the non-shared construction of reality. — This paper summarizes David Reiss research strategies in regard to the shared and non-shared constructions of reality in families. The validity studies of the family paradigms which have been conducted during the last 20 years, are discussed. Family research changed its direction from etiological specificity models to models which stress the situation dependency of variables. Especially the importance of non-shared influences in families show the limits of concepts like the family as a whole. Hypotheses dealing with the interdependence of individual, dyadic and systemic variables of the family process should be based on the differentiation of shared and non-shared experiences.

Formate: pdf
Manfred Cierpka, Peter Joraschky
Seite 43 - 61
Post aus der Werkstatt
Rien ne va plus
Wie man in therapeutische Klemmen gerät und (eventuell) wieder herauskommt
Formate: pdf
Fritz B. Simon, Gunthard Weber
Seite 62 - 68
Kontextuelles
Postmoderne Literatur und systemische Therapie 2. Ordnung
Formate: pdf
Winfried Häuser
Seite 69 - 71
Was rauscht im Blätterwald
Homo Therapeuticus Familiarum
Ethnologische Betrachtungen über eine Spezies, gewonnen bei der unsystematischen Durchsicht systemischen Schrifttums
Formate: pdf
Wolfgang Herzog, Jochen Schweitzer
Seite 72 - 84
Berichte
"At the frontiers of Family Therapy"
IV International Conference of Family Therapy, Brüssel, Mai 1989
Formate: pdf
Manfred Vogt
Seite 85 - 89
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
E. Sperling
Seite 90 - 90
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