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Familiendynamik, 1985, Jg. 10, Ausgabe 4

Familiendynamik, 1985, Jg. 10, Ausgabe 4

Paardynamik und Paartherapie

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1985
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Paardynamik und Paartherapie
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 301 - 302
Editorial: Was Paartherapeuten sagen und was sie agieren
Erfahrungen eines Kongresses
Formate: pdf
Jürg Willi, Claus Buddeberg
Seite 303 - 305
Strukturelle und subjektive Aspekte von Biographien verheirateter Frauen — aus soziologischer Sicht betrachtet

Jede zweite Mutter ist berufstätig. In zunehmendem Ausmaß wollen Frauen Familie und Beruf aus Freude an beidem verbinden. Der Versuch aber, diese beiden Bereiche in einem Leben und in unserer Gesellschaft gleichzeitig zu leben, ist mit zahlreichen Problemen belastet. Viele dieser Konflikte, die im folgenden dargestellt werden, werden jedem Mädchen in unserer Gesellschaft in die Wiege gelegt. Frauen sind zu Meisterinnen im Anpassen, Erdulden und Bewältigen der alltäglichen Zwänge geworden. Inwiefern Frauen immer wieder Anpassungsleistungen zugunsten ihres Ehemannes und der Kinder und zulasten ihrer selbst erbringen, ist zentrales Thema des folgenden Beitrages.

Structural and Individual Aspects of Married Women’s Biographies from a Sociologist’s Point of View. — Every other mother has an employment outside the family. In fact, women are increasingly desirous to combine both, having a family as well as having a job and finding pleasure in both. The attempt, however, to move in both spheres simultaneously in one life-span and in our society is encombered by numerous problems. In our society girls are already bom to many of the conflicts that are described in this contribution. Women have become experts in adapting to, suffering, and mastering the dayly pressures. The present article is focussing on these efforts of adaptation which women are continually struggling to fulbring in favour of their husbands’ and their children’s needs, thereby, however, neglecting their own.

Formate: pdf
Katharina Ley
Seite 306 - 322
Zur Entwicklung integrativer Ansätze in der Ehetherapie

Das Gebiet der Ehetherapie wird im wesentlichen von drei theoretischen Richtungen beherrscht: den in erster Linie von psychiatrisch ausgebildeten Klinikern vertretenen psychodynamisch orientierten Ansätzen, den hauptsächlich von nicht-ärztlichen Therapeuten entwickelten strategischen und strukturellen Ansätzen, und schließlich, als jüngste Entwicklung auf der Szene, den verhaltensorientierten Methoden. Bemühungen um eine Integration dieser drei Richtungen haben sich - in den USA zumindest - erst in letzter Zeit intensiviert. Der Autor setzt sich mit den Gründen auseinander, weshalb eine Integrationsbewegung nur langsam in Gang kam und wägt Vorteile und Risiken grundsätzlicher, technischer und persönlicher Natur integrativer Arbeit mit Paaren gegeneinander ab.

Issues in the Development of integrative Approaches in Marital Therapy. — The large field of marital therapy in the USA is characterized by three main conceptual trends: psychodynamic approaches developped in psychiatric settings and advocated mainly be psychiatrically trained clinicians, structural and strategic approaches which have been developped by non-medical therapists mainly, and as the youngest on the scene, behavioral marital therapy. Efforts for integration have met considerable difficulties and have been intensified, in the USA at least, in very recent years only. The author discusses some of the reasons for this rather slow movement and balances advantages and risks of integrative work with couples in view of some principle, technical, as well as personal issues.

Formate: pdf
Alan S. Gurman
Seite 323 - 333
Die Umdeutung moralischer Urteile in der Paartherapie

Ehetherapie kann nach verschiedenen theoretischen Grundlagen betrieben werden, z.B. solche, die die Probleme psychodynamisch, andere die sie nach verhaltenstherapeutischen Gesichtspunkten angehen, um nur die beiden Hauptrichtungen zu nennen. Jede dieser Richtungen hat ihren eigenen begrifflichen Bezugsrahmen und entsprechend seiner Orientierung hat sich auch der Therapeut das betreffende besondere Vokabular angeeignet. Paare dagegen setzen in der Regel ihre Beziehungsschwierigkeiten in moralische Urteile über den Partner um. Aufgabe des Therapeuten ist es dann, solche Urteile zu entschlüsseln. Nach Ansicht des Autors ist eine wirksame Paartherapie nur möglich, wenn es dem Therapeuten unabhängig von seinen theoretische Grundlagen gelingt, die gegenseitigen moralischen Vorwürfe der Ehepartner möglichst treffsicher in eine ihnen verständliche psychologische Sprache zu übersetzen. Zur Illustration werden zwei häufige abschätzige Urteile und ihre psychologische Umdeutung zitiert.

Interpreting Moral Language in Couple Therapy. Marital therapy can be done on different conceptual bases, e. g. following the textbooks of dynamic psychology or those of behaviourism, to take only two main examples, each having its own perspective and terms for describing couple’s problems and for helping them to resolve these. Therapists are accustomed to using these professional languages, each according to his own orientation. Couples themselves, however, usually sum up their difficulties by translating them into moral categories, and by doing this get caught in vicious circles. It is the author’s conviction that, no matter what the therapist’s orientation, the accurate translation of a couple’s moral language into psychologic language which in turn makes sense to the couple is one of the key elements of successful marital therapy. Two familiar pejorative terms and their decoding are cited by way of examples.

Formate: pdf
Jack Dominian
Seite 334 - 340
Partnerwahl und Übertragung

Die Partnerwahl wird weitgehend durch die Übertragung innerer Selbst- und Objektimagines bestimmt. Es werden Partner ausgesucht, die entsprechende Übertragungsauslöser zeigen. Dabei werden passende Verhaltensmerkmale verstärkt wahrgenommen, nicht passende ausgeblendet.
Weiter wird die Partnerwahl von einer Ähnlichkeit der Triebfixierungsstufe bestimmt (narzißtisch, oral, anal, phallisch), wobei Kollusionen nach Willi entstehen. Die Autoren führen das Konzept der gekreuzten Kollusion ein und beschreiben weiter verschiedene personale Kollusionstypen: Elternteil-Kind-Kollusion, Elternteil-Elternteil-Kollusion, Kind-Kind-Kollusion.
Das Konzept des interaktionellen Anteils der Übertragung wird verwendet, um Delegation, Loyalitätsbindung und Kontenausgleich in psychoanalytischen Termini zu fassen.
Die Reaktion auf den interaktionellen Anteil der Übertragung, die beim Partner wahrgenommen wird, bestimmt die Intensität der Signale. Es bildet sich ein Rückkopplungskreis heraus.
Eine wesentliche Komponente des Übertragungsbedürfnisses ist das Bedürfnis nach Familiarität. Durch Übertragung hergestellte Familiarität stabilisiert Paarbeziehungen. Später kommt es zur Entwicklung von Familiarität aus neuen Quellen: aus dem Umgang des Paares mit den neuen Aufgaben einer sich verändernden Umwelt.

Partner Choice and Transference. — Partner choice is largely determined by transference of internal self and object imagos to persons who show appropriate transference triggers. The perception of behaviour characteristics that conform to transference expectations is thereby exaggerated whilst those characteristics which do not are denied.
Another factor that is determining partner choice is a similarity of drive fixation during development (narcissistic, oral, anal, phallic). This results in collusions as described by Willi. The authors introduce the concept of cross-collusion and they also describe object relations types of collusion, such as parent-child-collusion, parent-parent-collusion, and child-child-collusion.
The concept of the interactional part of transference helps to describe the concepts of delegation, loyalty, and balancing of merit ledgers in psychoanalytic terms.
The partners’ reaction to signals emitted in the interactional part of transference determines these signals’ intensity by means of the feed-back loop which is established between the partners.
The need for familiarity is another essential component of the need for transference. It plays an important role in the stabilization of partner relationships. A new kind of familiarity is created, however, later on with the couple’s necessity to tackle new tasks in a changing world.

Formate: pdf
Karl König, Reinhard Kreische
Seite 341 - 352
Sexualität und Befriedigung in langdauernden Paarbeziehungen

Geschlechtsleben und Befriedigung in lang dauernden Paarbeziehungen bzw. der langen Ehe sind schwer erfaßbare Größen. Sie beruhen auf einer Vielzahl von z.T. sogar einander entgegengesetzten Elementen, die mit der Geschlechtlichkeit an sich zwar nichts zu tun haben, aber dennoch von ihr durchdrungen werden und sie ihrerseits durchdringen. Es wird gezeigt, daß es keinerlei allgemeine Maßstäbe geben kann, daß aber Befriedigung im Geschlechtsleben, auf welche - für den Außenstehenden möglicherweise völlig unerklärliche - Weise sie sich auch erfüllen mag, zumindest als eine Erhöhung der Sicherheitsmarge für die lange Ehe angesehen werden kann.

Sexuality and Satisfaction in Long Term Couple Relationships. — Sexuality and satisfaction in long term marital relationships are dimensions difficult to assess. They are based on multiple, in part even contradictory factors which although independent from sexuality as such, are penetrated by it and penetrate it in their turn. The author shows that whilst no generally applicable criteria can be established, satisfaction in the sexual sphere in a couple’s life, however deficient it may seem in an outside spectator’s view, may at least be considered as heightening the couple’s margin of safety.

Formate: pdf
Georges Abraham
Seite 353 - 359
Buchbesprechungen
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Formate: pdf
Silvia Grass
Seite 360 - 361
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Katharina Ley
Seite 361 - 362
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Cyril Hegnauer
Seite 362 - 363
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Ingrid-Reinhilde Nebelin
Seite 363 - 364
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Michael Göpfert
Seite 365 - 366
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Ruth Kaufmann
Seite 366 - 367
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Christina v. Passavant
Seite 367 - 367
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Ruth Kaufmann
Seite 368 - 369
Zeitschriftenspiegel
Zeitschriftenspiegel
Formate: pdf
Seite 370 - 373
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