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Familiendynamik, 1983, Jg. 8, Ausgabe 4

Familiendynamik, 1983, Jg. 8, Ausgabe 4

Zur Ethik der Familientherapie

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.10.1983
ISSN print: 0342-2747 / ISSN digital: 2510-4195

Details


Zu diesem Heft:
Zur Ethik der Familientherapie
Formate: pdf
Helm Stierlin, Josef Duss-von Werdt
Seite 297 - 297
Familien- oder Einzeltherapie ? — Ethische Überlegungen zur Wahl der Modalität

Es werden die ethischen Gesichtspunkte im Zusammenhang mit der Entscheidung für den Behandlungsansatz bei Einzelpersonen oder bei ihren sozialen Bezugsgemeinschaften (Paar, Familie) untersucht. Trotz weitgehender Vernachlässigung in der Fachliteratur sind diese ethischen Fragen bedeutsam und vielschichtig. Als Untersuchungsrahmen wählen die Autoren einen allgemein-systemtheoretischen Ansatz. Dabei zeigen sich die gegenseitige Abhängigkeit sowie das Potential nicht-reduzierbarer Konflikte zwischen den Ebenen der Einzelperson und der ihrer sozialen Bezugsgemeinschaft als Kernpunkte der ethischen Problematik. Die Autoren skizzieren einen auf der allgemeinen Systemtheorie basierenden Ansatz für die Identifizierung und Berücksichtigung dieser etihschen Problemstellungen in der klinischen Praxis.

Family or Individual Therapy: The Ethics of Modality Choice. — The authors examine the ethical issues in choosing between individual and social unit (marital and family) therapies. Although usually neglected in the literature, these ethical questions are important and complex. A general systems perspective is used to provide a framework for ethical analysis. The core of the ethical problem is shown to be the interdependence and irreducible conflict inherent between the individual and social unit levels. The authors outline a general systems approach to identification and consideration of these ethical issues in clinical practice.

Formate: pdf
Roger C. Sider, Colleen D. Clements
Seite 298 - 308
Linearität und Puritanismus — Das Selbstverständnis des Therapeuten und die Verwirrung des "Kausalitäts"-Begriffs
Zur sozialen Logik von "Individuationsstörungen"

Linearität und Linealität müssen unterschieden werden. Vermischt man die Bedeutung beider Begriffe, so resultiert daraus ein puritanisches Selbstverständnis des Therapeuten: wirksam ist nur, was mühsam ist.

Linearity and Puritanism — The Therapist's Self-Definition and the Confusion about the Concept of "Causality". — One has to differentiate between linearity and lineality. If the meanings of both terms are not clearly distinguished, a puritanical self-definition of the therapist will result: therapy can only be effective, if its laborious.

Formate: pdf
Fritz B. Simon
Seite 309 - 312
Aufrichtigkeit und "weiche Bedeutung" im Familiensystem

Der Begriff der "Aufrichtigkeit" wird häufig als irrelevant abgetan, wenn es um das Verständnis der Familie als System geht, da "Aufrichtigkeit" als typisches lineares und intrapsychisches Konstrukt angesehen wird. Dieser Beitrag vertritt die gegenteilige Ansicht. Gerade in der familiären Kommunikation kommen viele "weiche" Sinngebungen bzw. Bedeutungen besonderer Art zur Geltung. Diese Bedeutungen sind zwar dehnbar und stehen verschiedenen Interpretationen offen, doch auch ihr Gebrauch unterliegt sozialen Regeln. Aufrichtigkeitsregeln fungieren als soziale Übereinkünfte zur Eindämmung der Manipulationsmöglichkeiten "weicher" Bedeutungen. Die gegenseitige Erwartung aufrichtiger (oder unaufrichtiger) Kommunikation unter Familienmitgliedern ist eine entscheidende Systemeigenschaft, die sowohl die auftretenden interpersonellen Strategien als auch die gesamte Beziehungsstruktur der Familie prägt. In diesem Beitrag wird eine Analyse weicher Bedeutung vorgestellt, die neue Wege zum Verständnis der reichhaltigen, wirren und manchmal paradoxen Kommunikation eröffnet, die typisch für Familien ist. Bevor die Analyse der familiären Kommunikation jedoch an Klarheit gewinnen kann, müssen einige Prämissen über Bord geworfen werden, die häufig unhinterfragt mit systemischer Familientheorie in Verbindung gebracht werden.

Soft Meaning and Sincerity in the Family System. — The concept of "sincerity" is often dismissed as being irrelevant to the understanding of families as systems, since sincerity is seen as being a linear, intrapsychic construct. This paper makes the opposite argument. Much family communication involves a particular kind of "soft" meanings. Such meanings are flexible and open to varied interpretation, but their use is nevertheless framed by social rules. Sincerity rules function as social agreements to refrain from manipulating "soft" meaning in particular ways. The expectation that family members are (or are not) likely to communicate sincerely is a crucial systems property, altering both the interpersonal strategies and relationship structures that are likely to emerge within families. The analysis of soft meaning developed in this paper suggests new ways of understanding the rich, tangled, sometimes paradoxical communication typical of families. However, a number of premises frequently associated with family systems theory must be abandoned before a clear analysis of family communication can proceed.

Formate: pdf
Margaret S. Warner
Seite 313 - 340
Die Epistemologie des Nullsummen- und Nicht-Nullsummenspiels

Formale Unterschiede der Mittel- und Unterschichtsozialisation lassen sich mit spieltheoretischen Konzepten erfassen. Innerfamiliäre Interaktion folgt weitgehend dem Modell des Nicht-Nullsummenspiels, außerfamiliäre in schichtabhängig unterschiedlichem Maße dem des Nullsummenspiels. Wenn innerfamiliäre Interaktion nach den Regeln des außerfamiliären Kontextes interpretiert wird, entwickeln sich Strukturen, die denen von Familien mit anorektischen bzw. schizophrenen Mitgliedern entsprechen.

The Epistemology of the Zero-Sum-Game and the Non-Zero-Sum-Game. — Formal differences in the socialisation of middle and lower class persons can be described in terms of a theory of games. Within the family, interactional proceses accord mostly with a model of a non-zero-sum game, those outside the family with that of a zero-sum game, with differences existing between lower and middle class families. If intrafamilial interactions are interpreted according to rules prevailing outside the family, there will develop structures characteristic of families with anorectic or schizophrenic members.

Formate: pdf
Fritz B. Simon
Seite 341 - 363
Kontextuelles
Familientherapie: Wissenschaft oder Kunst?
Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 364 - 377
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Renate Wiesner
Seite 378 - 379
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Almuth Massing
Seite 379 - 380
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Cyril Hegnauer
Seite 380 - 381
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Cyril Hegnauer
Seite 381 - 382
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Dagmar Zimmer-Höfler
Seite 382 - 383
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Barbara Buddeberg
Seite 383 - 384
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 384 - 386
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Marianne Kruell
Seite 386 - 388
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Edda Klessmann
Seite 388 - 388
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Marianne Kruell
Seite 389 - 389
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