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Kinderanalyse, 1997, Jg. 5, Ausgabe 1

Kinderanalyse, 1997, Jg. 5, Ausgabe 1

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.03.1997
ISSN print: 0942-6051 / ISSN digital: 2510-4209

Details


Hauptbeitrag
Entwicklungsbedingte Phantasien über die Eltern
«Pater semper incertus est, während die Mutter certissima ist» - Entwicklungsbedingte Phantasien über die Eltern

Zusammenfassung: Ausgehend von Freuds Artikel «Der Familienroman der Neurotiker» werden zunächst drei frühe Phasen kindlicher Phantasien über ihre Eltern herausgearbeitet, nämlich 1. eine Idealisierung derselben, 2. eine Erniedrigung derselben und 3. die Ersetzung der erniedrigten Eltern durch phantasierte vornehmere. Durch die ödipale Entwicklung erhalten die Phantasien des Familienromans eine sexuelle Komponente, die sich in den Tagträumen Jugendlicher wiederfindet. Während es sich bei all diesen Phantasien um Wunscheltern handelt, also um libidinös gefärbte Phantasien, gibt es bei allen Kindern auch negative Elternphantasien, die den aggressiven / destruktiven Phantasien ihnen gegenüber entspringen. Hier wird auf Melanie Klein und ihre Betonung dieser destruktiven Phantasien gegenüber den Eltern und den daraus resultierenden Ängsten hingewiesen, die in den sukzessiven Entwicklungsphasen verschiedene Inhalte haben (Vernichtungsangst, Trennungsangst, Angst vor Liebesverlust, Kastrationsangst, Überichangst). Freuds Konzept der Triebmischung wird herangezogen, um die Aufgabe des Ichs zu verdeutlichen, die positiven und negativen Phantasien über die Eltern zu integrieren. Schließlich wird auf den Unterschied in der Therapie bei Erwachsenen und Kindern hingewiesen, wo wir es bei ersteren in der Regel immer mit den «inneren» Eltern, bei letzteren darüber hinaus auch mit den «realen» Eltern zu tun haben, mit denen ein Kind noch zusammenlebt und von denen es abhängig ist.

Summary Based upon Freud's article «Familiy Romances» three early phases in children's phantasies are developed: The 1st being the patient's idealization, the 2nd their degradation and the 3rd the substitution of the degraded parents by phantasized distinguished ones. The oedipal development adds a sexual element to the family romance's phantasy, which reappears in the day-dreams of adolescents. These phantasies about desired parents have a libidinal character, whilst all children also have negative phantasies deriving from aggressive-destructive phantasies towards their parents. At this point Melanie Klein emphasizes destructive phantasies towards the parents, followed by anxieties, that according to the developmental phase have different contents (fear of annihilation, separation anxiety, fear of loss of love from the object, castration anxiety, super-ego anxiety). According to Freud's concept of the «fusion of instincts» the ego's task is to integrate the positive and negative phantasies towards the parents. In the end the differences between therapies with children and adults are discussed. With adults you are most likely dealing with the «internal» parents, whereas with children the «external» parents, with whom the child lives and is dependant on, are more present.

Résumé A partir de l'article de Freud «Der Familienroman der Neurotiker» l'auteur élabore trois stades précoces infantiles au sujet des parents, à savoir 1. une idéalisation de ceux-ci; 2. une dévalorisation de ceux-ci et 3. la substitution aux parents dévalorisés d'un couple parental plus «noble». C'est le développement oedipien qui donne aux fantasmes du roman familial une composante sexuée, répérable dans les rêves diurnes des adolescents. Alors que dans tous ces fantasmes il s'agit de parents idéaux, c'est à dire des fantasmes libidinaux, il existe aussi des phantasmes négatifs concernant les parents, provenant de phantasmes agressifs / destructifs contre ceux-ci. L'auteur évoque l'importance de Melanie Klein, qui a beaucoup insisté sur cet aspect des fantasmes destructifs visant les parents et générateurs d'angoisse, une angoisse dont les contenus changent au cours des divers stades de développement (peur d'anéantissment, angoisse de séparation, angoisse de perte de l'amour du sujet, angoisse de castration, angoisse face au surmoi). Se basant sur le concept de l'intrication pulsionnelle de Freud, Holder décrit entre autre la tâche du moi qui consiste à intégrer les fantasmes positifs et négatifs au sujet des parents. En conclusion il souligne la différence entre la psychothérapie des adultes et celle des enfants. Dans le cas de ces premiers on a toujours affaire aux parents «intériorisés», chez les enfants, par contre, aussi aux parents «réels» avec lesquels l'enfant vit et desquels il dépend.

Schlagworte: Familienroman, Tagtraum, Triebmischung, Familiy romance, day-dream, fusion of instincts, Roman familial, rêve diurne, intrication pulsionnelle
Formate: pdf
Alex Holder
Seite 1 - 14
Aus der Analyse einer Adoleszenten
Aus der Analyse einer Adoleszenten: Work in Progress

Zusammenfassung: Es wird der Beginn und die Konstituierung der Analyse einer adoleszenten Borderline-Patientin aufgezeigt. Die Schwierigkeiten, vor allem für die Gegenübertragung und die verschiedenen Übertragungsinszenierungen werden dargestellt. Schlüsselbegriffe: Work in progress - Analyse in der Adoleszenz - Borderline - Gegenübertragung - Übertragung Work in progress? Ein nachthafter, ein mondhafter Zustand. Was im Traum, was während des Traums geschieht, muß man wiedergeben. Nicht das, was hinterher in der Erinnerung übrigbleibt. Hinterher bleibt nichts übrig. (James Joyce) Die Arbeitsweise: Den Traum während des Träumens erzählen Ich berichte über die Behandlung eines Mädchens aus einem Zeitraum von November 1994 bis September 1995. Ich kann also jetzt zu jedem Moment ein Bild entstehen lassen, einen Zustand beschreiben, ein Ereignis zeigen, eine Konstellation, einerseits etwas Fertiges, andererseits etwas, was in progress, im Fortschreiten, begriffen ist. Es gibt eine Schwierigkeit bei der Überlegung: «Welchen Namen soll ich dem Mädchen geben?» Wir erfinden aus Diskretionsgründen Namen, aber ich habe mich entschlossen, ihren Namen zu lassen, sie nur «das Mädchen» zu nennen, vielleicht, weil das von Anfang an das einzig Feste, Unverrückbare für mich war und auch weil das Mädchen alles tut, sich aufzulösen. (Sie wird später in der Analyse die Phantasie haben, sich in Säure aufzulösen). Zu Beginn ihrer Krankheit, jedenfalls als diese manifest wurde - etwa im Alter von zwölf, dreizehn Jahren -, fing sie an, sich zu entziehen, indem sie abmagerte, anorektisch wurde. Ein anderer Eindruck - ich weiß nicht, ob er dem widerspricht oder ob er paßt - ist der, daß, seit ich sie nun kenne, sie häufig um den Ort, an dem meine Praxis ist, kreist. Ich treffe sie immer wieder. Wenn ich aus dem Haus komme, blicke ich ihr geradewegs in die Augen. Sie steht gegenüber auf einer Treppe, sie sitzt irgendwo auf einem Platz, den ich überquere, sie sitzt an einer Haltestelle der Straßenbahn. In solchen Momenten sehen wir uns an, manchmal, merke ich, lächle ich, manchmal bin ich erstaunt, sie auch. Wir haben bisher über diese Begegnungen nicht gesprochen. Irgendwann wird wohl deutlich, was sich da abspielt.

Summary The author discusses the beginning and basic aspects of the analysis of a borderline adolescent girl. The difficulties about countertransference and transferential phenomena are elaborated.

Résumé L'auteur présente le commencement et les elements constituants de l'analyse d'une jeune fille adolescente et borderline avec les difficultés concernant les phénomènes contre-transférentiels et transférentiels.

Schlagworte: Transference, countertransference, Keywords: Work in progress, analysis with an adolescent borderline girl, transfert, contre-transfert, Work in progress, l'analyse dans l'adolescence
Formate: pdf
Carmen Wenk-Reich
Seite 15 - 34
Haß in der Gegenübertragung
Formate: pdf
Donald W. Winnicott
Seite 35 - 46
Kommentar zur Arbeit von Donald W. Winnicott: Haß in der Gegenübertragung
«He needs hate to hate» (D.W. Winnicott)
Formate: pdf
Jochen Stork
Seite 47 - 59
Kurzbericht
Über eine transgenerational bedingte Unmöglichkeit, sich in einen persönlichen psychotherapeutischen Prozeß einzulassen
Formate: pdf
Heiner Meng
Seite 60 - 63
Felix - Der kleine Bruder des kleinen Herodes
Formate: pdf
Jochen Stork, Nora Lehmann
Seite 63 - 70
Buchbesprechungen
Die spontane Geste. Ausgewählte Briefe.
Formate: pdf
Donald W. Winnicott
Seite 71 - 76
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