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PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2010, Jg. 14, Ausgabe 4

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2010, Jg. 14, Ausgabe 4

Selbstwahrnehmung und Selbstbild

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.12.2010
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780

Details


Editorial
Formate: pdf, html
Stephan Doering, Hans-Peter Kapfhammer
Seite 229 - 230
Selbst, Gehirn und Umwelt
Konzeptuelle und empirische Befunde zum Selbst-bezogenen Processing und ihre Implikationen

Das Selbst ist nicht nur ein philosophisches Konzept, das lange diskutiert wurde, sondern ist auch zentral in unserem subjektiven Erleben. Als solches wurde es jüngst in der funktionellen Bildgebung des Gehirns untersucht. Dabei wurden vor allem Regionen in den Mittellinien des Gehirns, den so genannten kortikalen Midline- Strukturen, in Verbindung mit Selbst-spezifischen Stimuli gebracht. Der vorliegende Beitrag diskutiert diese Befunde in konzeptueller und empirischer Hinsicht und zeigt ihre Relevanz für psychiatrische Erkrankungen auf.

Self, brain and environment – conceptual and empirical findings of self-related processing and their implications
The self is not only a philosophical concept that has been for long time discussed but is also central in our subjective experience. As such the self has been investigated recently in functional imaging of the brain. Thereby, regions in the midline of the brain, the so called cortical midline structures were found to be central in mediating self-specific stimuli. The paper discusses these findings in empirical and conceptual regard and demonstrates their relevance for psychiatric disorders like depression.

Schlagworte: Depression, Selbst, self, kortikale Midline-Strukturen, relationale Kodierung, cortical midline structures, relational coding
Formate: pdf, html
Georg Northoff
Seite 231 - 242
Mentalisierung und das Selbst

Die Autoren stellen die Bedeutsamkeit von Mentalisierung als Fähigkeit, andere und sich selbst auf der Grundlage mentaler Befindlichkeiten zu verstehen, für die Selbstentwicklung heraus. Selbsterleben und seine repräsentationalen Aspekte werden dabei als abhängig von der Art und Weise des mentalen Zugriffs auf das Selbst und andere konzipiert. Die Entwicklung vom teleologischen Weltbild des Säuglings zum mentalisierenden Modus des Vorschulkindes im Rahmen sicherer Bindungserfahrung wird nachgezeichnet. Misslingende frühe Interaktionen haben sowohl erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung der Mentalisierungsfähigkeit als auch eines kohärenten Selbst. Daher werden bindungsspezifische Abstimmungsprobleme zwischen Bezugspersonen und Kindern dargestellt sowie deren Auswirkungen auf die mentale Entwicklung. Im zweiten Teil wird ein erweitertes Modell zur Dimensionalität von Mentalisierung erörtert, welches stärker Bindungsaspekte sowie situativ-affektive Einflüsse integriert. Für die klinische Praxis erscheinen Mentalisierungsprofile sinnvoll, die anhand von zwei klinischen Fallvignetten erläutert werden und dabei Hemmungen der reflexiven Funktion aus einer defizit- und konfliktbasierten Perspektive diskutieren.

Mentalization and the self
The authors emphasize that mentalization, defined as the ability to understand others and oneself in terms of mental states, plays a key role in the development of the self as it conceptualizes the awareness of one´s self and its underlying representational aspects as determined by the ability to access representations of self and other. The development from the infant´s teleological perspective to the toddler´s mentalistic mode in the context of secure attachment experiences is outlined. It is argued that attachment disruptions have an important impact on the acquisition of mentalizing capacities and the development of a coherent self. More specifically, we point to the role of attachment-specific problems in attunement and affect mirroring between caregiver and child and their link with self-development. In a second part, a broadened concept of mentalization is introduced within a dimensional model which takes into account aspects of attachment and contextual- affective characteristics of reflective functioning. For clinical practice mentalization profiles seem to be relevant. These are discussed and considered with regard to two clinical vignettes which illustrate mentalizing failures in the light of a deficit and conflictdriven perspective.

Schlagworte: Mentalisierung, Selbstentwicklung, mentalization, self-development, Mentalisierungsprofile, stressabhängiges Schaltmodell, mentalization profile, biobehaviour switch model
Formate: pdf, html
Peter Fonagy, Tobias Nolte, Svenja Taubner, Patrick Luyten
Seite 243 - 258
Das Körperbild als Grundlage des Selbstbildes

In den letzten 20 Jahren ist das Körpererleben sowohl in den grundlagenorientierten Forschungen zur Neurobiologie und psychoanalytischen Entwicklungspsychologie als auch durch seine Bedeutung im Rahmen der Persönlichkeitsentwicklung und seine vielfältigen Auswirkungen bei klinisch relevanten Krankheitsbildern in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Dies betrifft vor allem Patienten mit komplex-traumatisierten Persönlichkeitsstörungen, Borderline-, somatoformen und Essstörungen, Dysmorphophobien sowie Patienten mit dem Wunsch nach plastischen Operationen. Entwicklungspsychologisch frühe Störungen im Körpererleben, etwa durch Vernachlässigung oder überstimulation, schlagen sich als »Schatten« im Körperselbst nieder, die gravierende Auswirkungen auf das Selbsterleben haben. In welchem Ausmaß die Emotions- und Selbstregulation und die Entwicklung des Körpererlebens zusammenspielen, zeigen Untersuchungen zur Wechselbeziehung zwischen Selbst- und Körperakzeptanz.

Body image as basis of self-image
Over the last twenty years, research efforts in the areas of neurobiological development as well as psychoanalytic developmental psychology have focused on the significance of body experience and its impact on personality development and the occurrence of psychological disorders. Body experience has been shown to be a crucial component in the development of personality disorders, especially borderline personality disorder, somatoform and eating disorders, body dysmorphic disorder and in patients seeking plastic surgery. Impairment in the body image is caused by neglect or overstimulation in early phases of the ontogenesis. The impairment of the body image can result in lasting adverse effects on capacities of self-organisation. Studies on the interrelation between self-esteem and body esteem have provided evidence on the link between body image and the capacities for emotion regulation and self-regulation.

Schlagworte: Selbstregulation, Dissoziation, Identität, Körperbild, Frühes Trauma, identity, body image, self-regulation, early trauma, dissociation
Formate: pdf, html
Peter Joraschky, Karin Pöhlmann
Seite 259 - 266
Das Selbst und die Struktur der Persönlichkeit

Der Zusammenhang zwischen dem Konzept des Selbst und Störungen der Persönlichkeitsstruktur wird anhand von psychodynamischer Literatur und diagnostischen Instrumenten dargelegt. überblicksartig werden Modelle der Struktur der Persönlichkeit gezeigt und hervorgehoben, wie das Selbst und Störungen des Selbst zentrale Bestandteile des Strukturkonzepts sind. Bei strukturellen Störungen steht eine Beeinträchtigung des Selbsterlebens sowie des Gefühls für das Selbst in Relation zu anderen im Vordergrund. Strukturdiagnostische Instrumente, beispielsweise die Operationalisierte Psychodynamische Diagnostik (OPD-2) oder das Strukturierte Interview zur Persönlichkeitsorganisation (STIPO), werden unter Einbeziehung klinischer Beispiele beschrieben.

Sense of self and personality structure
The relationship between the concept of the sense of self and pathology of personality structure is presented based on psychodynamic literature and diagnostic measures. An overview of models of personality structure is given, with the emphasis that the sense of self and a disturbed sense of self are central components of the concept of personality structure. In individuals with personality pathology, a disturbance of the sense of self in relation to others is predominant. Diagnostic instruments for the assessment of personality structure, for example the Operationalized Psychodynamic Diagnostics (OPD-2) or the Structured Interview of Personality Organization (STIPO), are presented and clinical examples demonstrate the utility of studying the sense of self as a tool for a thorough structural diagnosis.

Schlagworte: Persönlichkeit, Selbst, personality, self, Struktur, structure, Strukturdiagnostik, structural diagnosis
Formate: pdf, html
Susanne Hörz-Sagstetter, Stephan Doering
Seite 267 - 271
Autobiografisches Gedächtnis und dissoziative Störung des Selbst

Der psychopathologische Begriff der Dissoziation wird uneinheitlich gebraucht. Er schließt in einem breiten Verständnis normalpsychologische Phänomene mit ein. Er beschreibt andererseits in einer klinischen Perspektive auch pathologische Phänomene. Dissoziative Störungen sind durch einen teilweisen oder völligen Verlust der integrativen Funktionen des Bewusstseins, des Gedächtnisses, der personalen Identität sowie der Selbstwahrnehmung und der Wahrnehmung der Umwelt gekennzeichnet. Dissoziative Störungen des Gedächtnisses bedeuten eine grundlegende Irritation des Selbstgefühls. Bei der dissoziativen Amnesie kommt es sehr häufig unter dem Eindruck traumatischer Einflüsse zu einer Störung des autobiografischen Gedächtnisses. Die grundlegenden klinischen Aspekte werden dargestellt und im Kontext der vorliegenden neurobiologischen Befunde diskutiert.

Autobiographical memory and dissociative disturbances of the self
Dissociation is still an ambiguous psychopathological concept. In a broad version, dissociation applies to various psychological phenomena of every-day life. In a narrow version, distinct disturbances of consciousness, memory, personal identity, and engagement in self and environment are described as dissociative disorders. Dissociative disturbances of autobiographical memory are the core symptoms of dissociative amnesia always meaning a fundamental threat to the self. Traumatic exposition plays a major role in the otherwise multifaceted process of etiopathogenesis. The basic clinical signs of dissociative amnesia will be outlined and discussed within the context of neurobiological findings

Schlagworte: Trauma, Dissoziation, Selbst, self, dissociation, Dissoziative Amnesie, Dissociative amnesia
Formate: pdf, html
Hans-Peter Kapfhammer
Seite 272 - 283
Die Selbstwahrnehmung von Patienten mit einer Depersonalisationsstörung

Die Depersonalisationsstörung ist durch eine veränderte Wahrnehmung des Selbst gekennzeichnet, bei der der Betroffene sich abgelöst von seinem Selbst erlebt und »als Zuschauer sein Handeln und Tun« beobachtet. Die Veränderung der Selbstwahrnehmung kann als Folge komplexer Abwehrmechanismen verstanden werden. Dabei spielen die umfassende Abwehr des Erlebens von Affekten, Schamängste, Selbstwertprobleme und stark konflikthafte Selbstrepräsentanzen eine entscheidende Rolle. Ätiologisch findet sich bei der Depersonalisationsstörung meist ein Zusammenhang mit emotionalem Missbrauch. Neben der unmittelbaren Wahrnehmung der Entfremdungs- und Unwirklichkeitssymptome, ist das Krankheitserleben der Betroffenen durch massive Gefühle der Ohnmacht, Hilflosigkeit und Isolation gekennzeichnet, die Selbstvorstellung durch Wertlosigkeits- und Kleinheitsgefühle. Im Kontakt mit den Behandlern erleben die Betroffenen oft eine Invalidierung ihrer Wahrnehmung. Für die Behandlung ist es entscheidend, die Selbstwahrnehmung der Betroffenen nicht zu übergehen, sondern das Krankheitserleben ernst zu nehmen und als Widerstandsphänomen zu analysieren.

The self-perception of patients with depersonalization disorder
Depersonalization disorder involves an unpleasant, chronic and disabling alteration in the experience of the self, characterized by feelings of detachment and unreality. Depersonalization disorder (DPD) is the result of complex defense mechanisms, with avoidance of emotions, pervasive shame, lack of self-esteem and conflicting self-images playing a major role. Patients with DPD often suffered from emotional abuse and neglect during their childhood. The illness attitude of the DPD sufferers is characterized by immense feelings of being out of control, helplessness and isolation; regarding their self-representations DPD patients perceive themselves as worthless and inadequate. Concerning the psychotherapeutic treatment it is considered to be crucial to validate the inner experiences of the patients, to bridge the gap between the symptoms and the experiencing self, and to analyze depersonalization as a specific form of resistance.

Schlagworte: Selbstwahrnehmung, Psychotherapie, Psychotherapy, Depersonalisation, depersonalization, Derealisation, derealization, Depersonalisationsstörung, depersonalization disorder, self-perception
Formate: pdf, html
Matthias Michal
Seite 284 - 293
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