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PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2023, Jg. 27, Ausgabe 3

PTT - Persönlichkeitsstörungen: Theorie und Therapie, 2023, Jg. 27, Ausgabe 3

Differenzialdiagnose und ­Begutachtung bei Störungen der Persönlichkeitsentwicklung

DOI: 10.21706/ptt-27-3

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Bibliographische Angaben


Herausgegeben von:Otto F. Kernberg, Götz Berberich, Peer Briken, Anna Buchheim, Stephan Doering, Birger Dulz, Susanne Hörz-Sagstetter, Maya Krischer, Martin Sack und Klaus Michael Reininger
1. Auflage, Erscheinungstermin: 28.09.2023
ISSN print: 1433-6308 / ISSN digital: 2625-0780
ISBN: 978-3-608-97579-6

Details


Editorial
Differenzialdiagnose und Begutachtung bei Störungen der Persönlichkeitsentwicklung
Formate: pdf, html
Martin Sack, Ruth Ebbinghaus
Seite 233 - 234 | doi: 10.21706/ptt-27-3-233
Folgen von Gewalt und sexuellen Traumatisierungen in Institutionen

Körperliche, sexuelle und psychische Gewalt im institutionellen Kontext kann die Persönlichkeitsentwicklung nachhaltig erschweren und zu komplexen Störungsbildern führen. Zusätzlich besteht die Gefahr einer Stigmatisierung und sozialen Ausgrenzung. In Heimen aufwachsende Kinder haben gelernt, sich an schwierigste äußere Bedingungen anzupassen und ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen. Daher wird eine vorhandene psychische Symptomatik unter Umständen übersehen oder unterschätzt. Umso wichtiger ist eine systematische Diagnostik bezüglich psychischer und psychosomatischer Symptome, der Fähigkeit zur Selbstregulation und der sozialen Integration. Ein Verständnis für den konkreten institutionellen Kontext kann sehr hilfreich für die Beratung und Behandlung dieser Personengruppe sein.

Violence and sexual abuse in an institutional context can potentially lead to long lasting and severe problems with self regulation and the development of a stable personality organization. Children in institutional care learn early to adapt to their situation by downplaying their own needs and are therefore in risk of being overlooked in regard to their problems. Careful assessment of psychological problems with a background of knowledge about instutional care settings is mandatory to help these patient group.

Schlagworte: Diagnostik, Gewalt, Persönlichkeitsentwicklung, assessment, violence, Institutionen, personality development, Behandlungserfordernisse, foster care, treatment needs
Formate: pdf, html
Martin Sack, Ruth Ebbinghaus
Seite 235 - 253 | doi: 10.21706/ptt-27-3-235
Probleme in der Begutachtungspraxis von Patienten mit komplexen Traumatisierungen

Die uneinheitliche Begutachtungspraxis von komplexen Traumfolgestörungen führt nach wie vor zu teils beträchtlichen Unterschieden in der Qualität der Gutachten, den Beurteilungen und zur zusätzlichen Belastung der ohnehin schon traumatisierten Probanden. Einige der Probleme, wie unzureichende Qualifizierung der Gutachter, mangelndes Wissen zu den gesetzlichen Vorgaben und dem Kontext der Traumatisierung, der Entstehung und dem Verlauf von Traumfolgestörungen und der diagnostischen Einordnung werden in diesem Artikel erläutert und diskutiert.

The inconsistent assessment practice of complex trauma-related disorders still leads to at times considerable differences in the quality of the assessments, the appraisal, and can place an additional burden on the already traumatized subjects. Some of the problems, such as insufficient qualifications on the part of the assessors, a lack of knowledge about the legal requirements and the context of traumatization, the development and course of trauma-related disorders and the diagnostic classifications are explained and discussed in this article.

Schlagworte: komplexe Traumafolgestörungen, kPTBS, Psychiatrisch/Psychologische Begutachtung, Qualifizierung Gutachter, Diagnostik kPTBS, psychiatric/psychological assessment, complex trauma-related disorders, cPTBS, qualification of experts, diagnostics cPTSD
Formate: pdf, html
Ruth Ebbinghaus, Anna Margarete Ebbinghaus
Seite 254 - 274 | doi: 10.21706/ptt-27-3-254
Gutachtliche Aspekte bei komplexen Traumafolgestörungen und komorbider Persönlichkeitsstörung

Die Begutachtung von Menschen mit komplexen Traumafolgestörungen stellt sowohl Gutachter:innen als auch zu Begutachtende vor Herausforderungen. Durch Neuerungen in DSM-5 und ICD-11 ergeben sich Chancen einer genaueren diagnostischen Beurteilung und infolge Einschätzung der Funktionseinschränkungen und Kausalitätsbeurteilung. Den Erfordernissen eines Kausalitätsgutachtens psychoreaktiver Störungen folgend, werden traumastörungsinhärente Besonderheiten bei Exploration, Anamnese und diagnostischer Beurteilung sowie differenzialdiagnostische Aspekte und Komorbidität diskutiert. Erläutert wird das Risiko falsch negativer und falsch positiver Diagnosestellung, u.a. bei imitierten bzw. nicht authentischen Traumafolgestörungen. In Bezug auf die Kausalitätsbeurteilung wird auf die Auswirkungen vorbestehender Traumafolgestörungen, Vulnerabilität, die Rolle des Traumaereignisses, Kontext- und konkurrierende Faktoren eingegangen, gefolgt von Empfehlungen zur Einschätzung funktionaler Einschränkungen und Behandlung.

Psychological (causality) assessment of complex trauma related disorders is challenging for both sides. New developments in DSM-5 and ICD-11 create scope for a more detailed diagnostic assessment and thus of psychological impairments and causality. Following the structure of a psychological assessment of psychoreactive disorders, we discuss characteristic features inherent to trauma-related disorders with regard to the explorative process, medical history, and diagnostic assessment including aspects of differential diagnosis and comorbidity. The risk of making a false negative or false positive diagnosis is outlined, among other things, for imitated and/or non-authentic trauma-related disorders. With regard to an assessment of causality, the effects of pre-existing trauma-related disorders, vulnerability, the traumatic event as well as contextual and competing factors are discussed. Recommendations for the assessment of functional impairments as well as for avenues of treatment are given.

Schlagworte: Komorbidität, ICD-11, Begutachtung, komplexe Traumafolgestörung, kPTBS, comorbidity, CPTSD, complex trauma-related disorders, psychological (causality) assessment
Formate: pdf, html
Ruth Augspurger, Klaus Dilcher, Mirjam Urban
Seite 276 - 300 | doi: 10.21706/ptt-27-3-276
Beschwerdenvalidierung in der Begutachtung von Personen mit chronisch komplexen psychisch reaktiven Traumafolgestörungen

Komplexe posttraumatische Belastungsstörungen gehen in der Regel mit schweren Beziehungsstörungen einher. Diese muss man in der Gestaltung der Begutachtung berücksichtigen, damit es Untersuchungspersonen überhaupt möglich ist, sich offen über ihre Beschwerden zu äußern. Bei der Plausibilitätsprüfung der daraufhin geschilderten Symptome stellt die klinische Beschwerdenvalidierung den zentralen Bestandteil der Beurteilung dar. In diesem Beitrag werden die einzelnen Schritte der klinischen Beschwerdenvalidierung geschildert und die Bedeutung des Abgleichs der subjektiven Beschwerdenangaben mit der Ausgestaltung der Symptomatik im Alltag, den psychischen Untersuchungsbefunden, den klinischen Testergebnissen und den Angaben aus den Akten dargelegt. Dem werden die Möglichkeiten und Grenzen psychometrischer Beschwerdenvalidierungstests gegenübergestellt, bei denen man Performance- von Symptomvalididerungtests unterscheidet.

Complex post-traumatic stress disorder is usually associated with severe relationship disorders. These must be considered when designing the assessment so that the persons examined are able to express themselves openly about their complaints. When evaluating the plausibility of the symptoms described, the clinical validation of the complaints is the central component of the assessment. In this article, the individual steps in the clinical validation of the symptoms are described and the importance of self-reporting with the shape the symptoms take in everyday life, the findings of the psychological examination, the clinical test results and the comparison with information in the files are presented. This is compared to the possibilities and limitations of psychometric symptom validation tests, in which a distinction is made between performance and symptom validation tests.

Schlagworte: Aggravation, Simulation, consequences of trauma, Beschwerdenvalidierung, symptom validation, Begutachtung komplexer psychischer Traumafolgen, assessment of complex psychological
Formate: pdf, html
Ferdinand Haenel, Doris Denis
Seite 302 - 316 | doi: 10.21706/ptt-27-3-302

Autor:innen


Otto F. Kernberg(Hrsg.)

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Otto F. Kernberg, 1928 in Wien geboren, ist Professor Emeritus für Psychiatrie an der Cornell University und Direktor des Personality Disorders Institute am New York-Presbyterian Hospital. Er war lange Vorsitzender der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Kernberg ist einer der führenden Denker in der Psychoanalyse und gilt als »kompetentester Spezialist für schwere Persönlichkeitsstörungen« (Eva Jaeggi in Psychologie heute).

2012 erschien der Film »Einführung in die...

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Götz Berberich, Dr. med., Chefarzt der Psychosomatischen Klinik Windach, Lehrkrankenhaus der LMU München, Leiter der Privatambulanz. Lehrauftrag an der LMU, Verhaltenstherapeut und Psychoanalytiker.

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Prof. Dr. med. Peer Briken, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Forensische Psychiatrie, Sexualmedizin (DGfS, FECSM); Professor für Sexualforschung und Forensische Psychiatrie uns Direktor des gleichnamigen Instituts am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. 1. Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung und Vicepresident der International Association for the Treatment of Sexual Offenders.

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Anna Buchheim, Prof. Dipl.-Psych. Dr. biol. hum., Psychoanalytikerin, Professorin für Klinische Psychologie/Klinische Emotionsforschung an der Universität Innsbruck

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Stephan Doering, Univ.-Prof. Dr. med., Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychoanalytiker (Wiener Psychoanalytische Vereinigung, Internationale Psychoanalytische Vereinigung). Lehrtherapeut für Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP). Leiter der Klinik für Psychoanalyse und Psychotherapie, Medizinische Universität Wien, dort Lehrstuhl für Psychoanalyse und Psychotherapie. Past President der European Society for the Stud...

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Birger Dulz, Dr. med., Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie; Chefarzt der II. Fachabteilung (Persönlichkeitsstörungen/Trauma) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik Nord/Ochsenzoll, Hamburg; Arbeits- und Forschungsschwerpunkt: stationäre Psychotherapie von Borderline-Störungen 2009 Preis der Dr. Margrit Egnér-Stiftung

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Susanne Hörz, Dr. phil. Dipl-Psych., wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Klinische Psychologie im Department Psychologie, Fakultät für...

Susanne Hörz, Dr. phil. Dipl-Psych., wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Klinische Psychologie im Department Psychologie, Fakultät für Psychologie und Pädagogik der Ludwig-Maximilians-Universität München, Projektmitarbeiterin in der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der TU München, Vorstandsmitglied im TFP-Institut München e. V.

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Prof. Dr. med. Martin Sack ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und stellv. Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapi...

Prof. Dr. med. Martin Sack ist Facharzt für Psychosomatische Medizin und stellv. Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Klinikums rechts der Isar der TU München. Er ist seit vielen Jahren auf die Behandlung von PatientInnen mit Traumafolgestörungen spezialisiert und als Supervisor und Ausbilder tätig.

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