Angst ist eine existenzielle Erfahrung. Die Entwicklung von Angst wird unter strukturtheoretischen Gesichtspunkten vor dem Hintergrund neurobiologischer Befunde dargestellt. Im Ergebnis wird begründet, dass die Angst als wichtigster Indikator für ein drohendes oder reales Versagen psychischer Regulationsmöglichkeiten zu betrachten ist.
The experience of anxiety – structure theoretical and neurobiological aspects
Anxiety is an existential experience. The development of anxiety is described in the context of a structure theoretical concept which includes neurobiological findings. As a result anxiety is comprehended as the most important indicator of the breakdown of psychic regulative capacities.
These: Tiefenpsychologisches Denken und Handeln behindern die altersgemäße menschliche Entwicklung – wie und wodurch? Diskutiert werden folgende Aspekte: Die übliche tiefenpsychologische Pathologie- und Defizitorientiertheit schwächt. Das Ausblenden von Risiken/Nebenwirkungen/Therapieschäden vermindert den Therapieerfolg sowie die Arbeitszufriedenheit und schafft Schuldgefühle. Persönliche therapeutische Misserfolge werden als state of the art weitergegeben. Die hierarchische Lehranalyse wirkt potenz- und libidoschädlich, besonders von Mann zu Mann; sie kann »heimliche Kastration« bei Frauen und Beziehungsverkümmerung mit sich bringen. Unkenntnis und Ausblenden von Hochbegabten- Problematik führt zu Kampf und Verletzung. Persönlichen Grenzen werden als allgemeingültige Normen verabsolutiert. Insuffiziente, ausblendende negativ indoktrinierende schulmedizinische Ausbildung fördert Enge.
Bent by the bent? Relationships experts' relationship dysfunctions
Thesis: Psychoanalytic work and thinking is hindering personal development. How and whereby? The following aspects are discussed: The psychoanalytic orientation towards deficit and pathology is weakening. Masking of risks/side effects/damages owing to therapy/ negative effects diminishes the success of therapies as well as work satisfaction and creates feelings of guilt. Personal therapeutic failures are conveyed as state of the art. There are harmful effects of hierarchical trainee analysis, especially amongst males, on potency and libido; also »clandestine castration« amongst women may result in degeneration of relationships. Ignorance and masking of problems with regards to highly gifted lead to conflict and trauma. Personal limits are absolutely accepted as general norms. Insufficient, masking, negatively indoctrinating, vocational training of orthodox medicine promotes narrowness.
Traumatisierend sind nicht nur Einzelereignisse physischer oder sexualisierter Gewalt. Traumatisierend sind auch schädliche Bindungs- und Beziehungserfahrungen. Beziehungs-Traumata wie Vernachlässigung, Emotional Abuse, Emotional Neglect und Verbal Violence sind in ihren Auswirkungen inzwischen gut erforscht. Sie können als so genannte Täter-Introjekte wie Fremdkörper im Selbst wirksam werden. Eine besonders schwer erkennbare Form schädlichen Verhaltens resultiert aus dem destruktiven Neid von Eltern auf ihre Kinder. Bei komplex traumatisierten Patienten hat sich eine Therapie bewährt, die Täter-Introjekte nicht ins Selbst integrieren will, sondern sich bemüht, sie als Fremdkörper möglichst weit gehend aus dem Selbst zu eliminieren und dadurch unschädlich zu machen.
Attachment trauma and relational trauma: forms of non-sexual abuse
Not only single events like physical violence or sexual abuse can be traumatizing. There are attachment traumata or relational traumata as well. There is a growing literature on relational traumata like deprivation, emotional abuse, emotional neglect, or verbal violence. These traumata can become perpetrator introjects within the self like alien inner objects. Destructive envy of parents is especially problematic. It is hard to recognise. Patients with complex PTSD, personality disorders, and dissociative symptoms benefit from an imaginative psychotherapy with perpetrator introject.
Anhand der Geschichte des Perversionsbegriffs wird deutlich gemacht, wie wandelbar und facettenreich das ist, was im historischen Längsschnitt als Perversion konzeptualisiert wurde. Zwischen so genannten normalen beziehungsweise perversen Liebesbeziehungen gibt es fließende Übergänge. Im Vergleich zur allgemeinen Verbreitung von Perversionen spielen sie in der durchschnittlichen klinischen Praxis, von der Forensik einmal abgesehen, eher eine marginale Rolle. Genannt werden schließlich literarische Beispiele, die einen guten Einblick in die Dynamik und die kontextuellen Bedingungen von Perversionen geben.
Perverse love relationships
A historical perspective of the significance of the term perversion reveals its many facets and changes in meaning. There are fluid transitions between so called normal and perverse love relationships respectively. As compared to the prevalence of perversions in the public at large, they play – with the exception of the forensic context – a minor role in average clinical work. In closing, a number of examples from literature are mentioned allowing a closer look at the dynamics and contextual conditions of perversions.
Die Psychodynamik der Liebesbeziehungen von Borderline-Patienten wird in Bezug auf traumatisierende Kindheitserfahrungen beschrieben. Möglichkeiten des therapeutischen Umgangs mit Liebesbeziehungen werden dargestellt.
Love-relationships of borderline-patients
The psychodynamic of love-relationships of borderline-patients is described in relation to traumatic childhood-experiences. Possibilities of therapeutic ways to deal with love-relationships are presented.
Aktuelle Beziehungen und Beziehungsschwierigkeiten stehen bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen häufig im Vordergrund. Bislang gibt es noch wenig empirische Studienergebnisse zu Beziehungen bei Persönlichkeitsstörungen. In dieser übersichtsarbeit werden Studien zur Diagnostik und Therapie von Persönlichkeitsstörungen aus einer interpersonellen Perspektive dargestellt. Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung haben eine höhere Anzahl von Abbrüchen wichtiger Beziehungen. Zwischen Anzahl der Symptome und sozialer Funktionseinschränkung sowie hohem interpersonellem Disstress konnte ein positiver Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Beziehungen werden mehrheitlich als feindselig erlebt. Therapiestudien zeigen, dass das Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung kein signifikanter Prädiktor für ein schlechteres Therapie-Outcome ist. Während einer Psychotherapie verbessern sich soziale Funktionsfähigkeit und interpersonelle Probleme. Interpersonelle Probleme zu Beginn der Behandlung stellen dabei keinen Prädiktor für eine schlechtere therapeutische Beziehung im Verlauf dar. Eine Verbesserung der therapeutischen Beziehung ist auch mit einer Verbesserung des Therapieergebnisses assoziiert. Bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen werden Beziehungsprobleme in der therapeutischen Beziehung evident, so dass diese in der Therapie bearbeitet und neue Beziehungsmuster erfahren und internalisieren werden können.
Personality disorders and object relations: empirical findings from an interpersonal perspective
Actual relationships and interpersonal disturbances are often the prominent problems of patients with personality disorders. So far few empirical results exist about object relations of patients with personality disorders. In this review studies pertaining to the diagnostics and therapy of personality disorders are presented from an interpersonal perspective. Patients with borderline personality disorder show an increased number of breakings of important relationships. A positive correlation between the number of symptoms and limitations of social functioning as well as high interpersonal distress could be ascertained. The relationships are experienced predominantly as hostile. Therapy studies show that the manifestation of a personality disorder is no significant predictor of a poor therapy outcome. During psychotherapy the level of social functioning improves and the interpersonal problems decrease. Interpersonal problems at the treatment onset are no indicators of a poorer therapeutic alliance across the course of treatment. An improvement of the alliance is also associated with an improvement of the therapy outcome. In patients with personality disorders interpersonal problems manifest themselves also within the therapeutic relation. Therefore they can be approached during therapy. New relationship patterns can be experienced and internalized.
Die Bedeutung seelsorglicher Konzepte und ihre theologische Rechtfertigung in der Behandlung von Menschen mit Persönlichkeitsstörung ist bislang kaum wissenschaftlich untersucht und praktisch genutzt. Dabei gibt es interessante und weiterführende Ideen aus diesem Bereich, die eine sinnvolle Ergänzung des psychotherapeutischen Behandlungssettings darstellen können. Im vorliegenden Beitrag werden zunächst Beziehung und Beziehungsstörungen in einen allgemeinen religiösen Kontext gesetzt. Nachfolgend werden drei Störungsmodelle, die in der therapeutischen Arbeit mit Menschen mit Persönlichkeitsstörungen häufig von Relevanz sind, auf ihre Bedeutung für eine seelsorgliche Arbeit näher beleuchtet: Macht und Ohnmacht, Kapitulation und Metanoia, Scham und Schuld. Schließlich werden Möglichkeiten konkreter seelsorglicher Interventionen vor diesem Hintergrund aufgezeigt.
Relationship and formation of relationship in patients with personality disorders: A theological and pastoral perspective
The potential benefits of pastoral concepts and their theological justification in the treatment of individuals with personality disorders is neither scientifically investigated nor practically applied in depths. There are, however, a variety of interesting and innovative models and ideas that may be a meaningful addition to established psychotherapeutical settings. This paper offers a brief general introduction to relationship and disturbances of relationships from a religious perspective. It highlights three models of impaired interpersonal relationship typical for individuals with personality disorders and their relevance for counselling: Power and helplessness, surrender and metanoia, shame and guilt. Considering this framework, options for concrete pastoral interventions and counselling are finally suggested.
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