Träume des Analytikers von seinem Patienten indizieren nicht selten ein gestörtes Analytiker-Patient-Verhältnis, dessen Ursache in einem gefürchteten oder verleugneten Kompetenzverlust des Analytikers zu suchen ist. Gegenübertragungsträume sind meist Ausdruck der Gefährdung des therapeutischen Bündnisses und der Bildung einer »therapeutischen Mesalliance«, welche dem Heilungsprozeß hinderlich ist. Solche Träume lassen sich aber zugleich auch als Selbstheilungsversuche verstehen, die das zu scheitern drohende Arbeitsbündnis und die Kompetenz des Analytikers wiederherstellen.
The dynamics of the countertransference dream
An analyst's dreams about his patient frequently indicate a disturbed relationship between analyst and patient caused by a loss of competence on the analyst's part. Countertransference dreams commonly express the jeopardy of the working alliance and the occurrence of a »therapeutic misalliance« which obstructs the therapeutic process. However, such dreams may also be seen as selfcurative attempts which restore the therapeutic working alliance and the analyst's competence.
Freuds ironische Kennzeichnung der Metapsychologie als »Hexe Metapsychologie« indizierte bereits vor fünfzig Jahren die Schwierigkeiten der Psychoanalytiker mit der erfahrungsfernen Begrifflichkeit einer Theorie, die »hinter das Bewußtsein« zurückgeht. Nach Freud geriet die Metapsychologie zunehmend zwischen die Mühlsteine der Kritik. Der Autor plädiert dafür, die Metapsychologie nicht abzuschaffen, sie vielmehr zeitgemäß zu modifizieren und als heuristisches Modell zu benutzen, welches der wissenschaftstheoretischen Sonderstellung der Psychoanalyse zwischen hermeneutischer Wissenschaft und Naturwissenschaft am ehesten gerecht wird.
Im Zusammenhang ihrer Mitarbeit am Hampstead-Index, dessen Fallmaterial vor allem aus der Hampstead Child Therapy Clinic stammt, legen die Autoren dar, wie sich der Begriff der Vorstellungswelt sinnvoll mit bestimmten Problemen psychoanalytischer Theorie und Praxis – etwa mit Fragen der Über-Ich-Entwicklung, der Funktion der Phantasie und der Regulierung der Selbstachtung – in Verbindung bringen läßt.
In den ungarischen Revolutionen und Konterrevolutionen unseres Jahrhunderts wurde allemal auch über das Schicksal der Psychoanalyse mitentschieden. Harmat skizziert die Geschichte der ungarischen psychoanalytischen Bewegung unter dem Aspekt ihres jederzeit problematischen Verhältnisses zum »Marxismus« als Gesellschaftstheorie und als Staatsreligion. Die stalinistische Unterdrückung der Psychoanalyse (vor allem in den Jahren 1948-1956) hat die Renaissance einer Budapester Schule (in der Nachfolge Ferenczis) verhindert.
Psychoanalysis and Marxism in Hungary (1900-1980)
The Hungarian revolutions and counter-revolutions in this century invariably impinged on the fate of psychoanalysis as well. The author sketches the history of the Hungarian psychoanalytic movement under the aspect of its continually problematic relationship to Marxism – whether as theory of society or as state religion. The Stalinist suppression of psychoanalysis, especially in the years from 1948 to 1956, prevented the renascence of a Budapest school in the tradition of Ferenczi.
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