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PSYCHE, 1968, Jg. 22, Ausgabe 2

PSYCHE, 1968, Jg. 22, Ausgabe 2

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Bibliographische Angaben


Erscheinungstermin: 01.02.1968
ISSN print: 0033-2623 / ISSN digital: 2510-4187

Details


Hauptbeitrag
Über Fertigkeiten und ihre Beziehung zur Sublimierung

In dem Forschungsprojekt, über das in dieser Arbeit berichtet wird, ging es uns zunächst darum, die Definition der Sublimierung präziser zu fassen. Die Theorie des Energiewandels wurde als für die Sublimierung inadäquat verworfen; statt dessen wurde, um die Beziehung der Sublimierung zu den Trieben und zum Ich zu klären, vorgeschlagen, daß wir zu unterscheiden haben zwischen 1. den (sexuellen oder aggressiven) Triebspannungen, die mittels der Ich-Apparate herabgesetzt werden können. Unter Triebspannung wird die »Arbeitsanforderung« verstanden, die diesen Apparaten auferlegt ist 2. den primären sexuellen oder aggressiven Affekten, die somatische Erregung und Abfuhr begleiten 3. den Energien, die die Abfuhrapparate versorgen. Wir verstehen darunter nicht umgewandelte Triebenergien, sondern eine neutrale Energie, die von Anfang an für alle Apparate zur Verfügung steht, einschließlich der somatischen und der Apparate primärer und sekundärer Autonomie 4. den nicht-sinnlichen Begleitaffekten der Funktionen, die von Anfang an neben sinnlichen oder aggressiven Affekten vorhanden sind 5. schließlich den Affektbesetzungen von uns als Liebes- bzw. Wertbesetzung bezeichnet, die in die psychischen Repräsentanzen der Objekte, des Selbst und der Tätigkeiten investiert sind. Nach der hier vorgetragenen Ansicht stellt die Entwicklung einer Ich-Aktivität bzw. einer Fertigkeit für sich genommen keine Sublimierung dar; vielmehr kann sie zum Zweck der Sublimierung verwendet werden. Unter Sublimierung wird ein Endergebnis verstanden, das Resultat des Zusammenwirkens einer ganzen Reihe von Faktoren. Einer davon ist die Verwendung von Fertigkeiten und Tätigkeiten zur Triebabfuhr in modifizierter Form, wobei eine neue Art der Triebbefriedigung erworben wird. Von Sublimierung aber läßt sich erst dann sprechen, wenn diese Leistung und die Mittel, über die sie zustande kommt, nicht nur indirekter Triebabfuhr dienen, sondern auch eine konstante Wertbesetzung tragen, von der Art, wie sie die Objektkonstanz kennzeichnet.

Schlagworte: Affekte, Sublimierung, Autonomie, Triebtheorie, Energiewandel, Triebspannung, Affektvalenzen, Ich-Apparat
Formate: pdf
Joseph Sandler, W. G. Joffe
Seite 81 - 98
Die Behandlung einer sterbenden Patientin

Es wird ein Fallbericht über die Behandlung einer Patientin während der letzten dreieinhalb Monate ihres Lebens vorgelegt. Der Fall deutet darauf hin, daß ein wichtiges psychologisches Problem des sterbenden Patienten tatsächlicher wie auch drohender Objektverlust ist. Es wird eine Behandlungsmethode beschrieben, die einen starken Schutz sowohl gegen physische Schmerzen als auch gegen psychische Unlustgefühle leistet. Darüber hinaus werden einige Schlußfolgerungen über die psychologischen Probleme sterbender Patienten gezogen.

Schlagworte: Depression, Trauer, Gegenübertragung, Tod, Religion, Introjektion, Regression, selbstmord, Identifikation, Externalisierung des Ichs, Metapsychologie des Sterbens
Formate: pdf
Janice Norton
Seite 99 - 117
Die Reaktionsbildung im Leben Philipps II. und ihre Bedeutung für das Schicksal Spaniens

Die nachfolgende Studie wird aus zwei Gründen vorgelegt: einmal, weil an der Person Philipps die Geschichte eines Abwehrkampfes gegen einen verdrängten Triebimpuls, ausgeführt mit den Mitteln der Reaktionsbildung, in modellhafter Weise dargestellt werden kann; zum anderen, weil es hier möglich ist, die unmittelbaren Auswirkungen dieses Abwehrkampfes auf das Schicksal Spaniens nachzuweisen. So wird der »Fall« Philipp II. exemplarisch dafür, wie die politischen Ereignisse und damit die Geschicke der Völker unter bestimmten Bedingungen stärker durch die intimen Triebkonflikte der Regierenden bestimmt werden als durch historische Konstellationen.

The life of Philipp II, king of Spain, the great adversary of Elizabeth I of England, is psychologically remarkable for being a son's attempt to relive his father's life and continue his political aims and enterprises, with the result that at the end of his reign the Spanish empire lay in ruins. Philipp's attitude is understood as a reaction-formation against instinctual drivers working in the secret center of his destructive loyalty. From behind the loving devotion the rejected hatred was consistently striking out, unperceived by the ego. The clinical signs pointing to a reaction-formation are shown from the biographical data and the connections drawn to the political events. Political and military defeats, the economical and cultural decline of the country are seen as immediate consequences of the unsuccessful defenses betraying Philipp's severe psychological disturbance.

Schlagworte: Über-ich, Phallizität, Schuldgefühl, Gehorsam, Analcharakter, Reaktionsbildung, Philipp II. von Spanien, Reparationstendenz
Formate: pdf
Johannes Cremerius
Seite 118 - 142
Probleme der Interaktion von Anlage und Umwelt. Eine Diskussion
Schlagworte: Gedächtnis, Kinderpsychologie, Objektbeziehungen, Intentionalität, Anlage und Umwelt, Babytests, Stillsituation, Wahrnehmungswelt
Formate: pdf
René A. Spitz, Charlotte Bühler
Seite 143 - 152
Buchbesprechungen
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 153 - 155
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Helm Stierlin
Seite 155 - 156
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Wolfgang Bister
Seite 157 - 158
Buchbesprechungen
Formate: pdf
Walter Goudsmit
Seite 158 - 160
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