Die Arbeit bietet einige Vorschläge für die Behandlung depressiver Aspekte neurotischer Erkrankungen. Sie enthält eine Diskussion über den Narzißmus, negative therapeutische Reaktionen, Übertragung und Gegenübertragung und andere praktische Fragen, die zur Behandlung des depressiven Symptoms gehören.
Frühere Untersuchungen hatten den Schluß nahegelegt, daß die Ätiologie des habituellen Aborts und häufiger Frühgeburten zum Teil emotionalen Ursprungs ist. Es wird berichtet, daß die Patientinnen die Rolle von Mutterschaft und Weiblichkeit unbewußt ablehnen. Viele dieser erfolglosen Schwangerschaften werden durch eine vorzeitige Eröffnung des Zervikalkanals beendet. Diese Dilatation kann durch die Shirodkar-Operation verhindert werden, wodurch die Patientin »gezwungen« wird, die Mutterschaft auf sich zu nehmen. Es ist zu vermuten, daß dadurch etwaige unbewußte emotionale Konflikte ausgelöst und verstärkt werden. Es wurde eine katam- nestische Studie mit neun Patientinnen durchgeführt, die je drei aufeinanderfolgende erfolglose Schwangerschaften, gefolgt von einer erfolgreichen Entbindung nach einer Shirodkar-Operation hatten. Von den neun Patientinnen entwickelten fünf eine postpartale Psychose. Von den restlichen vier hatten drei während der Schwangerschaft eine Psychotherapie erhalten. Die Ergebnisse werden statistisch durch Vergleich mit einer Kontrollgruppe ausgewertet und stützen nach unserer Auffassung die Hypothese, daß in der Ätiologie des habituellen Aborts und häufiger Frühgeburten die emotionalen Faktoren eine Hauptrolle spielen. Es wird daher die Meinung vorgetragen, daß bei Erwägung einer Shirodkar-Operation diese emotionalen Faktoren in Rechnung gestellt werden müssen und daß eine prophylaktische Psychotherapie vor der Geburt das Auftreten einer postpartalen Psychose verhindern kann.
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