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»Carmilla«

Artikel aus der TolkienTimes 2024/2025
6.11.2024

Der erste weibliche Vampir der Literaturgeschichte

Mit Sicherheit werden viele Menschen auf die Frage, wer der erste Vampir der Literaturgeschichte war, mit »Dracula« antworten. Dabei veröffentlichte Joseph Thomas Sheridan Le Fanu, seinerzeit einer der bekanntesten Autoren für Schauergeschichten, bereits 1872 sein Gothic-Novel »Carmilla« – unleugbar ist, dass Bram Stoker aus dieser Geschichte einige Inspirationen für seinen 1897 erschienenen kultigen Klassiker zog.

Mittlerweile wurde die Geschichte über das unschuldige, einsame Mädchen Laura und ihre alles verändernde Begegnung mit dem weiblichen Vampir – ja, eines der ersten Geschöpfe der Nacht war eine Frau – einige Male übersetzt, als Vorlage für diverse Filme genutzt und bisweilen sogar als Graphic Novel interpretiert.
Betrachten wir die Zeit, in der sich der Autor »Carmilla« erdachte – übrigens erst als gesplittete Serie veröffentlicht und später in einem Kurzroman zusammengefasst – ist es nicht verwunderlich, dass wir der Bedrohung in Form einer weiblichen Figur begegnen. Immerhin begannen Frauen in der viktorianischen Epoche weltweit, aktiv für sich zu kämpfen und gesehen zu werden.

Aber worum geht es in »Carmilla«? Wir lernen Laura kennen, die als Kind einen seltsamen Traum über eine Frau hatte und sich im Zuge dessen auch später noch an einen schmerzhaften Stich in der Brust erinnerte. Mehr als ein Jahrzehnt vergeht, bis ein Unfall, der sich vor dem abgelegenen Schloss, in dem sie mit ihrem Vater in gehobenen Verhältnissen lebt, ereignet, die Erinnerungen an diesen Traum, der sich immer nach mehr anfühlte, zurückholt. Denn das Mädchen, das aus der Kutsche steigt, gleicht jenem, das sie einst nachts sah, und auch Carmilla erkennt die schöne Neunzehnjährige.
Aufgrund einer vermeintlichen Verletzung und einer Mutter, die in Eile ist, kommt Carmilla vorübergehend auf dem Anwesen in der Steiermark unter. Zu diesem Zeitpunkt ahnen die Bewohner*innen noch nicht, was sie sich ins Haus holen.
In den nächsten Wochen werden Carmilla und Laura zu Freundinnen, vielleicht sogar zu mehr, und entwickeln eine intensive Beziehung. Doch mysteriöse Ereignisse, Laura, die immer schwächer zu werden scheint, sowie Carmillas verschlossenes Verhalten, ihr unberechenbares Wesen, werfen Fragen auf.
Lauras Vater ist es, der tiefer gräbt und die Vergangenheit ihres wankelmütigen Gastes aufdeckt. Eine, die den einst friedlich daliegenden österreichischen Landsitz in einen Schauplatz der Bedrohung verwandelt ...

Unschuld und Schuld bilden einen Kontrast, der damals wie heute verführerisch ist. Neben sprachlicher Eleganz erzeugt diese schaurig schöne Novelle auch eine authentische, vor Mysterien und Dunkelheit pulsierende, Atmosphäre. In Kombination mit der märchenhaften Kulisse, leidenschaftlicher Zügellosigkeit und Gruselmomenten ist »Carmilla. Der weibliche Vampir« ein Muss für Liebhaber*innen von extravaganten Schauergeschichten.

Ab dem 19. Oktober 2024 kommen wir erneut in den Genuss von Carmillas betörendem Charme: Der zeitlose Klassiker wurde für die Hobbit Presse von Eike Schönfeld neu übersetzt und in einer modern aufgemachten Hardcover-Ausgabe sowie als E-Book veröffentlicht.

Von Franciska Becker

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Der weibliche Vampir

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Beteiligte Personen

Sheridan Le Fanu

Joseph Thomas Sheridan Le Fanu (1814-1873) war ein irischer Schriftsteller. Er gehört zu den bekanntesten Autoren der klassischen Schauerliteratur ...

Joseph Thomas Sheridan Le Fanu (1814-1873) war ein irischer Schriftsteller. Er gehört zu den bekanntesten Autoren der klassischen Schauerliteratur und inspirierte, vor allem mit seinem Vampirroman Carmilla, zahllose Autorinnen und Autoren seiner und folgender Generationen.