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PDP - Psychodynamische Psychotherapie, 2018, Jg. 17, Ausgabe 3

PDP - Psychodynamische Psychotherapie, 2018, Jg. 17, Ausgabe 3

Persönlichkeitsstörungen

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Bibliographische Angaben


1. Auflage, Erscheinungstermin: 15.09.2018
ISSN print: 1618-7830 / ISSN digital: 2625-0772

Details


Editorial
Persönlichkeitsstörungen
Formate: pdf, html
Harald J. Freyberger
Seite 137 - 137
Originalarbeiten
Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT)

Das Mentalisierungskonzept hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung in der psychotherapeutischen Praxis und der Forschung gewonnen. Mentalisieren beschreibt die imaginative Fähigkeit, das eigene Verhalten und das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Gründe interpretieren zu können. Die Mentalisierungsfähigkeit gilt als ein zentrales Merkmal zur Erklärung der Entstehung von schweren Persönlichkeitsstörungen, insbesondere der Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS). Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) ist eine integrative, manualisierte Methode mit psychodynamischen Wurzeln, die ursprünglich für die Behandlung von Patienten mit BPS entwickelt und mittlerweile auch für andere Störungsbilder und verschiedene Altersgruppen adaptiert wurde. Die MBT umfasst Einzel- und Gruppensitzungen, ist auf 12–18 Monate ausgelegt und kann im stationären und ambulanten Setting durchgeführt werden. Sie verfolgt das Ziel, die Mentalisierungsfähigkeiten in affektiv bedeutsamen Beziehungen zu fördern. Es liegen bereits einige Wirksamkeitsnachweise von randomisiert-kontrollierten Studien für die MBT vor, jedoch sind weitere Untersuchungen und konzeptionelle Weiterentwicklungen notwendig.

In recent years, the concept of mentalizing has become increasingly important in psychotherapeutic practice and research. It describes the imaginative ability to understand human beha­vior in terms of mental states. Mentalization is a central component to understand the etiology and to treat patients with borderline personality disorder (BPD). Mentalization-based Treatment (MBT) was originally developed as an integrative, manualized approach with psychodynamic roots for the treatment of adult patients with BPD and has since then, been further adapted for the treatment of other mental disorders and different age groups. MBT comprises both individual and group sessions, has been designed for a duration of 12 to 18 months and can be implemented in inpatient and outpatient settings. It aims to increase mentalizing abilities in affectively-meaningful relationships. A number of randomized-controlled trials demonstrating the efficacy of MBT have been conducted, however, further evidence and conceptual advancement is needed.

Schlagworte: Therapie, Mentalisierung, Persönlichkeitsstörungen, treatment, personality disorders, Reflective Functioning, mentalizing
Formate: pdf, html
Sebastian Euler, Jana Volkert
Seite 138 - 146
Übertragungsfokussierte Psychotherapie (TFP) und Therapie von Traumatisierungen
Ein Diskussionsbeitrag aus traumatherapeutischer Sicht

In der Übertragungsfokussierten Psychotherapie (TFP) für Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) nach Kernberg erfolgt die beziehungszentrierte Psychotherapie weitestgehend ohne die Behandlung einer möglich komorbiden Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Die TFP bilanziert empirisch hohe Erfolge in ihrer Wirksamkeit hinsichtlich des Erreichens eines höheren Funktionsniveaus, Rückgangs (para)suizidalen Verhaltens und Mentalisierungsfähigkeit. Aufgrund der in der Literatur dargelegten hohen Komorbidität der BPS mit der PTBS scheint die Integration der TFP mit trauma-therapeutischen Verfahren indiziert. Vor allem die Bearbeitung des Täterintrojektes im Rahmen der TFP mit ergänzender traumatherapeutischer Bearbeitung der PTBS Symptomatik könnte Chancen in der Behandlung bieten. Die folgende Übersichtsarbeit dient der Diskussion eines möglichen multimodalen Behandlungskonzeptes der TFP mit der Traumatherapie.

In transference-focused psychotherapy (TFP) according to Kernberg, patients suffering from a borderline personality disorder (BPD) are treated with a relationship-focused psychotherapeutic approach that leaves a possible comorbid posttraumatic stress disorder (PTSD) unattended. TFP has been proven to be quite effective in reestablishing an enhanced functional level and mentalizing ability while simultaneously reducing suicidality. Given the high coincidence of BPD and PTSD, an integration of TFP with trauma therapy appears tempting. For instance, trauma therapeutic techniques could reduce PTSD related symptoms while working on offender introjections in the course of TFP. In this review article we discuss the implementation of a multimodal therapeutic approach combining TFP and trauma therapy.

Schlagworte: Traumatherapie, Integration, Täterintrojekt, TFP, Borderline-Persönlichkeitsstörung, borderline personality disorder, trauma therapy, offender introjection
Formate: pdf, html
Sinja Krüger, Juliane Meiners
Seite 147 - 156
Die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen mit der psychoanalytisch-interaktionellen Methode

In der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen geht es vor allem darum, wie der Patient sich und seine Beziehungen zu anderen wahrnimmt und regulieren kann. Es wird ein kurzer Überblick über die psychoanalytisch-interaktionelle Methode gegeben und am Beispiel eines kurzen Transkripts der „antwortende Modus“ als Haltung und als Interventionsmöglichkeit entwickelt. Der Umgang mit der Übertragung und die Gestaltung der therapeutischen Beziehung wird abschließend mit dem Vorgehen in der Übertragungsfokussierten Therapie (TFP und der Mentalisierungsbasierten Therapie (MBT) verglichen.

The treatment of personality disorders focuses mainly on how the patient perceives himself and his relationships and is able to regulate them. The present article gives a short overview on the psychoanalytical-interactional method and demonstrates the “answering mode” as a stance and as an intervention strategy on the basis of a transcript. The psychoanalytical-interactional method is then compared to the transference focused therapy (TFP) and the mentalization based therapy (MBT) in terms of working with transference and the creating of a therapeutic relationship.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörungen, strukturelle Störungen, personality disorders, antwortender Modus, psychoanalytisch-interaktionelle Methode PIM, structural disorders, psychoanalytical-interactional method PIM, answering mode
Formate: pdf, html
Andreas Dally
Seite 159 - 167
Persönlichkeit und Mentalisierungsstörungen in Organisationen

Dieser Artikel gibt einen Überblick, wie die Zusammenarbeit in Organisationen durch unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen und Störungen des Mentalisierens beeinflusst wird.

Zunächst stelle ich das Konzept Persönlichkeit dar. Hierbei wird vor allem auf die Arbeiten von Karl König zurückgegriffen. Im nicht-klinischen Umfeld verfügen wir in der Regel weder über eine Persönlichkeitsdiagnose noch über die Diagnose einer Persönlichkeitsstörung. Vor diesem Hintergrund verzichte ich auf den Begriff der Persönlichkeitsstörung und verwende Persönlichkeit als heuristisches Konzept, das es erlaubt, Zusammenhänge des Alltags zu gruppieren und aus einer veränderten Perspektive zu sehen.

Persönlichkeit beschäftigt sich mit den langfristigen Motiven und Haltungen. Als Ergänzung für die Zusammenarbeit in Organisationen stellt das Konzept der Mentalisierungsstörung ein dynamisches und hilfreiches Modell zur Verfügung, aus dem situationsbezogene Handlungsoptionen entwickelt werden können.

This article wants to give an overview of how different personality structures and mentalization disorders can affect collaboration in orga­nizations.

I will portray the concept of personality, falling back upon the work of Karl König. In non-clinical spheres we usually neither speak of diagnosis of personality nor do we use the diagnosis of personality disorders. Therefore I use personality as a heuristic concept, which helps to sort and shift our perspective of everyday experience.

Personality in this context deals with long-term motives and attitudes. The mentalization disorder concept provides a dynamic and helpful model for the collaboration in organizations which enables us to develop options for action, matching specific situations.

Schlagworte: Mentalisieren, Organisation, Persönlichkeit, Persönlichkeitsstörung, Führung, Leadership, personality, personality disorder, mentalization, organization
Formate: pdf, html
Peter Döring
Seite 168 - 180
DSM-5 und ICD-11
Die neue Systematik der Persönlichkeitsstörungen aus psychodynamischer Sicht

Die Systematik der Persönlichkeitsstörungen im Alternativen Modell in der Sektion III des DSM-5 sowie in der Beta-Version des ICD-11 weist vielerlei Bezüge zu psychodynamischen Störungskonzepten auf. Ihre Einführung wird es Klinikern und Forschern ermöglichen, die auf der Grundlage eines psychodynamischen Krankheitsverständnisses bei ihren Patienten erhaltenen Informationen an ein international anerkanntes Diagnosesystem anzuschließen. Weitere Entwicklungsarbeit wird dazu führen, bewährte Methoden zur Fokusformulierung an das neue dimensionale Modell der Persönlichkeitsstörungen anzupassen und modulare Therapiekonzepte zu entwickeln, die eine personalisierte Behandlungsplanung ermöglichen.

The systematics of personality disorders in the Alternative Model in Section III of the DSM-5 as well as in the beta version of the ICD-11 have many references to psychodynamic concepts. Its implementation will enable clinicians and researchers to link the information obtained from their patients based on psychodynamic understanding to an internationally recognised diagnostic system. Further development work will lead to the adaptation to the new dimensional model of personality disorders of tried and tested methods for focus formulation, and to the development of modular therapy concepts that enable personalized treatment planning.

Schlagworte: Persönlichkeitsstörungen, DSM-5, ICD-11, personality disorders, dimensionale Diagnosen, dimensional diagnosis
Formate: pdf, html
Willy Herbold
Seite 183 - 191
Helferfiguren und -symbole in der Kunsttherapie mit traumatisierten Geflüchteten

Psychische Belastungen durch Flucht und Migration sind allgegenwärtig und verschiedene geeignete Behandlungsformen für traumatisierte und psychisch kranke Geflüchtete sind notwendig. Die Kunsttherapie knüpft an die speziellen Herausforderungen einer Psychotherapie der Zielgruppe an, welche mit den Lebensumständen der Geflüchteten und möglichen Sprachbarrieren verbunden sind. Es gibt jedoch wenige Veröffentlichungen zu konkreten kunsttherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten und deren Effektivität für diese Patienten.

Hier werden die Ergebnisse einer qualitativen Pilotstudie zu der kunsttherapeutischen Arbeit mit Helferfiguren und -symbolen, welche im Rahmen eines zehnmonatigen Praktikums im Psychosozialen Zentrum für Flüchtlinge in Düsseldorf (PSZ) durchgeführt wurde, dargestellt.

Die Ergebnisse werden an Patientenbeispielen dargestellt und auf Basis davon Praxisempfehlungen für die stabilisierende kunsttherapeutische Arbeit mit Geflüchteten skizziert.

Der Behandlungsansatz konnte anschließend in der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des LVR-Klinikums Düsseldorf weiter erprobt werden. Die Reflexion der Behandlungsverläufe zeigt, dass derartige stabilisierende kunsttherapeutische Angebote, welche in ein gut aufeinander abgestimmtes Behandlungskonzept eingebettet sind, bei psychisch kranken und traumatisierten Geflüchteten eine sinnvolle Ergänzung darstellen.

Psychological burdens from flight and migration are omnipresent and various suitable forms of treatment for traumatized and mentally ill refugees are necessary.

The art therapy ties in with the special challenges of psychotherapy with that patient-group, regarding living conditions of the refugees and the language barrier.

There are only few publications dealing with specific art therapy methods of treatment and their effectivity for this target group.

Here the results of a qualitative study on art therapy work with helping figures and symbols are reported, which was carried out within a ten-month internship at the Psychosocial Center for Refugees in Düsseldorf (PSZ Düsseldorf).

The results are displayed by using cases of patients and on this basis some practical recommendations for stabilizing art therapeutic work are outlined.

The treatment approach is subsequently tested in the Department of Psychosomatic Medicine and Psychotherapy at the LVR-Clinic Düsseldorf. The reflection of the treatment processes shows that stabilizing art therapy offers a sensible supplement for mentally ill and traumatized refugees, as far as it is embedded in a well-balanced treatment concept.

Schlagworte: Trauma, Kunsttherapie, Geflüchtete, Symbole, refugees, art therapy, Helferfiguren, helping figures, symbols
Formate: pdf, html
Ljiljana Joksimovic, Anna Lena Hötzel
Seite 192 - 203
Mitteilungen aus der Gesellschaft
Aktuelles von der DFT
Formate: pdf, html
Seite 204 - 206
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