Da das Begehren letztlich ohne gegenständliches Objekt ist, kann es durch kein inneres oder lebensweltliches Objekt erfüllt werden. „Das Ding“ zeichnet bei Lacan eine solche psychoanalytisch orientierte Ethik als psychotherapeutische Praxis aus, die von der begehrenden „Anfrage an den Anderen“ (A) lösen will, um das Subjekt freizusetzen.
Because desire eventually does not evolve around any material thing, it cannot be fullfilled by any internal or material object. The concept of „the thing“ invites to trace in Lacanian writing a psychoanalytical oriented ethic as psychotherapeutic practice, that aims to free the subject of the desiring „demand to the Other“ termed A.
Das Begehren als jouissance ohne Objekt impliziert für Lacan eine Ex-sistenz im Intervall der Signifikanten. Diese Bewegung als analytische Ethik „zwischen zwei Toden“ ist Ziel der therapeutischen Praxis, um sich vom „Todestrieb“ der Wiederholung im Sinne ausschließlicher Lust (plaisir) zu lösen.
Desire as jouissance without object implies for Lacan an ex-sistence within the intervall of the significants. This movement as analytical ethic „between two deaths“ is the aim of the analytical cure that tempts to free the subject from the death-drive of repetition in the sense of mere pleasure
Unter Bezugnahme auf Einsichtsrechte und Dokumentationserfordernisse nach dem Patientenrechtegesetz wird ein Dokumentationsbogen für die Supervision tiefenpsychologisch fundierter Ausbildungs-Psychotherapien vorgestellt. Der Dokumentationsbogen gliedert sich in zwei Teile: Einer anzukreuzenden Liste sowie einen nach Ergebnissen und aktuellen Überlegungen / Planungen gegliederten Freitextteil.
With reference to German law (Patientenrechtegesetz) and the consecutive necessity of documentation a blank form is presented for structured documentation of supervision of psychodynamic psychotherapies performed by candidates. The form consists of two parts, first a list to select topics and a second part for free text to make notes on results and on reflections / planning.
Negative therapeutische Reaktion, ein von Sigmund Freud eingeführter Begriff, beschreibt Behandlungsschwierigkeiten, die den Eindruck erwecken, als wehre sich der Patient gegen die Besserung seines Leidens. Dieses Phänomen ist für Patienten und Therapeuten eine große Herausforderung, droht doch in vielen Fällen ein Scheitern der Behandlung. Anhand von zwei Fallvignetten werden biographische, körperliche und psychodynamische Aspekte der negativen therapeutischen Reaktion erörtert.
Negative therapeutic reaction, a term introduced by Sigmund Freud, describes difficulties which give the impression that the patient is fighting against the cure of his ailment. This is a challenge both for the patient and the therapist as it threatens a positive treatment outcome. Two case studies elucidate biographic, physical and psychodynamic aspects of negative therapeutic reaction.
Psychotherapeuten sehen sich mit zunehmendem Alter mit einer altersbedingten Veränderung ihrer Ressourcen konfrontiert, die zu Einschränkungen in der psychotherapeutischen Tätigkeit führen kann. Die hierzu vorliegenden empirischen Studien werden in dieser Arbeit vorgestellt. Das nahende Ende der Berufstätigkeit ist danach mit zahlreichen Problemen behaftet, die sowohl die persönliche Lebensumstellung als auch bestimmte Merkmale des therapeutischen Prozesses betreffen.
Aging psychotherapists are confronted with a change in ressources als well as a diminuition concerning professional skills. The related empirical studies are reported in this paper. The approaching end of the professional activity is associated with several problems, concerning the personal life change as well as elements of the psychotherapeutic process.
Identitäten erfahren gegenwärtig in der Psychologie, ihren Anwendungsfeldern und benachbarten Fächern großes Interesse. Das Konzept unterliegt dabei einem Wandel: Gleichbleibende Identitäten gibt es nicht mehr, vielmehr konstruieren wir unsere Identitäten in jeder Begegnung neu. Gleichzeitig erleben wir den Missbrauch des Identitätsbegriffs durch populistische Bewegungen.
Ausgehend von der Bedeutung von Anerkennungsdiskursen und der Butler’schen Kritik am Konzept der Geschlechtsidentität, ist der folgende Beitrag ein Plädoyer für eine dynamische Verwendung und ein dialektisches Verständnis des Identitäten-Begriffs. Danach ist Identität, der Erikson‘schen Vorstellung einer zugleich individuellen und sozial konstruierten Identität folgend, mehrdeutig zu verstehen, so wie er auch in verschiedenen Disziplinen beheimatet ist und verwendet wird. Gezeigt werden soll auch anhand der neuen Rechtslage nach dem Beschluss des Bundesverfassungsgerichts 2017 zum Dritten Geschlecht, dass der Identitätsbegriff trotz zunehmender Kritik an seinem als hermetisch und starr beschriebenen „Wesen“ nach wie vor hilfreich und geeignet ist – insbesondere im Hinblick auf das Benennen und Sichtbarmachen intergeschlechtlicher Identitäten.
Psychology and its neighboring disciplines currently pay much attention to the concept of identity. It is thereby undergoing a conceptual change: Identical identities do not exist anymore, we rather do construct our identities in each interpersonal encounter anew. At the same time, the abuse of the concept of identity by populistic movements is increasing.
Based on the idea of discoures of recognition and Butler’s criticism of gender identities this paper is a plea towards a dynamic and dialectical approach and use of the concept of identities. Following Erikson’s understanding, identities are individual and socially constructed at the same time and thus ambiguous and multilingual, as can be seen by its usage and application in different disciplines.
This paper aims to show how the concept of identity was an important key tool in the processes that have led to the German Supreme Court’s Decision in 2017 towards the introduction of a third gender category for people with diverse sex development. Despite the criticism on the concept of identity, being conceptualized too narrow and hermetical, it is shown that it has been quite helpful and crucial in making intersex identities visible.
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