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Psychotherapeutische Erstinterviews mit Kindern

Psychotherapeutische Erstinterviews mit Kindern

Winnicotts Squiggle-Technik in der Praxis

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Beschreibung


Winnicotts Squiggletechnik in der Praxis

Kinder kommen meist mit Scheu oder sogar Ängsten in die erste Sprechstunde. Mit Hilfe der Squiggletechnik kann es dem Therapeuten gelingen, das "Eis zu brechen" und zum Kind eine Beziehung aufzubauen.

Wie oft sehen wir in der kinderpsychotherapeutischen, kinderpsychiatrischen und kinderpsychosomatischen Sprechstunde Kinder, denen es in ihrer seelischen Not schwer fällt, sich zu öffnen und zu sprechen. Oft entscheidet sich bereits in der ersten Stunde, ob sich das Kind verstanden fühlt und Hoffnung schöpft oder ob sein Glaube an Hilfe tiefgreifend erschüttert wird. Hier setzt das Winnicottsche Squigglespiel an, das das emotionale Erleben des Kindes anspricht. Es entwickelt sich ähnlich wie in einem regulären Interview ein Dialog, der anhand der Bilder und des Gesprächs oft sehr intensiv wird.

Die in diesem Buch entwickelten Überlegungen zur Theorie der Squiggletechnik sowie das aus der Praxis stammende umfangreiche Fallmaterial geben einen Einblick in die Werkstatt eines Kinderpsychiaters und Psychoanalytikers. Der Einsatz der Squiggle-Zeichnungen in der diagnostischen und therapeutischen Arbeit erlaubt aufschlussreiche Einblicke in den Charakter der therapeutischen Beziehung und das seelische Leben des Kindes wird lebendig zur Darstellung gebracht. Der Autor eröffnet mit diesem Buch Möglichkeiten, das Potential der ersten Stunde diagnostisch und therapeutisch voll zu nutzen.

Das Buch wendet sich an Kinderpsychotherapeuten, Kinderpsychiater, Psychoanalytiker und an alle, die beratend mit Kindern und Familien arbeiten, aber ebenso an Kinderärzte und Therapeuten für Erwachsene.

Squiggle
Squiggle heißt auf deutsch soviel wie kritzeln. Die Squiggletechnik wurde von dem englischen Pädiater und Psychoanalytiker Winnicott entwickelt. Ihr Prinzip ist denkbar einfach: Der Therapeut malt auf ein Blatt Papier einen oder mehrere Kritzel und bittet dann das Kind, daraus zu malen, was immer es möchte. Danach kann das Kind einen Schnörkel auf ein Blatt malen und der Untersucher macht etwas daraus usw.

Bei Klett-Cotta sind mehrere Bücher von Donald W. Winnicott lieferbar.

Bibliographische Angaben


4. Druckaufl. 2017, Erscheinungstermin: 03.07.2012, 252 Seiten, kartoniert, 151 Abb.
ISBN: 978-3-608-94787-8
Diese Ausgabe ersetzt die ISBN: 978-3-608-94240-8

Autor:innen


Michael Günter

Michael Günter, Dr. med., Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Studium der Medizin, Kunstgeschichte und Empirischen Kult...

Michael Günter, Dr. med., Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Studium der Medizin, Kunstgeschichte und Empirischen Kulturwissenschaft in Tübingen und Wien, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und Lehranalytiker (DPV/IPA), Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Stuttgart, Leiter des Weiterb...

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Presse-Stimmen


»Günters Buch fußt auf Winnicotts Squiggle-Methode, die dieser 1964 bis 1968 für das Erstgespräch als diagnostisch-therapeutisches Instrument entwickelte und die er "squiggle game" nannte, also Kritzel- oder Schnörkelspiel... (Nach zwei Büchern von Winnicott aus dem Jahre 1971) startete Günter den dritten großen Versuch, die Squiggle-Technik vorzustellen, um in ungekürzten Gesprächsprotokollen zu zeigen, wie eine dichte, vertrauensvolle Beziehung zu einem Kind schon im Erstkontakt herzustellen ist. Was so verführerisch leichtfüßig daherkommt, offenbart erst auf den zweiten Blick seine Tiefgründigkeit. Die lebendigen Fallgeschichten und originellen Zeichnungen appellieren an komplexe Gefühle in uns. Man spürt, wie der Therapeut in jedem Fall als Person stark einbezogen ist, sonst kommt keine emotionale Geschichte in Gang... Nicht nur allen, die mit Kindern arbeiten, ist dieses Buch uneingeschränkt zu empfehlen, sondern auch Erwachsenenanalytikern, die dem regredierten Patienten folgen und eine passende Sprache suchen. Sie finden viel Anregung für ihre Rêverie.«
Renate Kelleter, Psyche, 1. März 2006
»... In diesem Buch (ist) gelungen, was Winnicott gefordert hat: Es gibt einen Einblick in die Arbeitsweise des kinderanalytischen Diagnostikers. Es regt zur Nachahmung an, aber nicht zur Nachahmung einer Technik, sondern zur Nachahmung einer spezifischen psychoanalytischen subjekt- und dialogorientierten Arbeitsweise, die erst in einer vertieften Ausbildung zur therapeutischen Identität werden kann. Dies gelingt aufgrund der flexiblen Art der Darstellung und auch der guten Sprache, die dem komplexen Gegenstand des Buches gerecht wird. Es sei deshalb jenen Ärzten, Psychologen und Pädagogen empfohlen, die sich in der guten Winnicott´schen Tradition für den Zugang zur kindlichen Psyche und Phantasiewelt interessieren.«
Kai von Klitzing, Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, 1. April 2005
»This ist a very thoughtful book, full of clinical material, warm-heartedly written and verbalising the nascent conscious in terms of emerging visual products. The author shows us how, out of chaos, a sense of direction can develop. It is a pleasure to read and be enriched by it.«
Dieter Bürgin, The International Journal of Psychoanalysis, 1. Oktober 2004
»Die Originalität des Textes liegt besonders in den theoriegestützten Fallbeispielen. Hier zeigt Günter neben seinem grossen Fachwissen auch sein therapeutisches Geschick. ... Die wichtigste Botschaft, die das ganze Buch begleitet und so lesenswert macht, lautet, dass das Squiggle-Spiel auch Kindern mit tiefgreifenden psychischen Störungen einen Weg zu bereiten vermag, um in einen therapeutischen und somit heilsamen Dialog zu treten.«
Schweizer Archiv für Neurologie und Psychiatrie, 20. Juli 2004
»... Am Ende bleibt die Überzeugung, hier eine Technik zur Verfügung zu haben, die den Einstieg in den therapeutischen Prozess stark verkürzen kann - auch mit schwer gestörten Patienten oder solchen, deren Abwehrformation sonst eine Öffnung verhindern würde. Der von Michael Günter mit diesem Buch eingeleiteten Winnicott-Renaissance wünscht man in kindertherapeutischen Praxen eine erfolgreiche Verbreitung.«
Renate Schepker, Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie, 1. Juli 2004
»Kinderärzte werden zunehmend mit seelischen Problemen ihrer Patienten konfrontiert. Michael Günter zeigt mit seinem Buch einen für Praktiker gangbaren Weg auf, um in einen Dialog mit den Kindern zu kommen. ... Der Leser, der sich auf die Fallbeispiele einlässt und mit Neugierde auf das wartet, was als nächstes kommt, wird animiert, sich mit eben jener analytischen Entwicklungstheorie auseinander zu setzen, um so seine kleinen Patienten und deren Eltern noch besser verstehen zu können. In diesem Sinne ist dem Buch eine große Verbreitung zu wünschen.«
Scheerer, Monatsschrift Kinderheilkunde, 1. April 2004
»Michael Günter verdient Anerkennung, sich durch die Präsentation seiner Squiggle-Interviews bei seiner klinischen Arbeit auch selbst exponiert und gezeigt zu haben. Er gewährt dadurch den Lesern lebendige Einblicke in die psychodynamisch orientierte kinderpsychiatrische Alltagsarbeit. ... Günters Buch ist ein erfrischender, kurzweilig zu lesender und einem breiten Publikum zu empfehlender Beitrag der "angewandten Psychoanalyse" für die Kinder- und Jugendpsychiatrie.«
Emil Branik, Kinderanalyse, 1. April 2004

Inhaltsverzeichnis


Dank

1 Einleitung - Praxis und Theorie des Squiggle-Spiels

2 Die Geschenke des Engels: Gibt es Rettung aus der Gefahr? Fabian, 12 Jahre

3 Wal, Kamel oder Giraffe mit kugelrundem Bauch? Anne, 12 Jahre

4 Von Piraten und ihren Schätzen. Der Kinderanalytiker als Archäologe und Schatzgräber. Johannes, 10 Jahre

5 Deep Impact: „Die sind alle so plemplem.“ Martin, 13 Jahre

6 Ein Löwe und ein kaputter Kamm: problematische Identifikationen mit dem Vater nach einer traumatischen Vorgeschichte. Samir, 7 Jahre

7 Der brave Engel und die Socke. Elisa, 10 Jahre

8 Die Klapperschlange mit dem verknoteten Schwanz. Christian, 10 Jahre

9 Wie helfen Seeungeheuer gegen Einnässen? Jonathan, 11 Jahre

10 Das Schloß des Königs, der Rucksack der Mutter. Der Wunsch nach dem „Anderen“ angesichts des Todes. Klaus, 8/10 Jahre

11 Gespenster, Babys und chinesische Tassen. Angst, Zerbrechlichkeit und der Wunsch nach Schönheit. Elke, 10/13 Jahre

12 Kritzeln als gemeinsame Aktivität, Squiggle-Bilder als konkrete Objekte der Außenwelt. Heinz, 15 Jahre

13 Der Riß in der Erde und der böse Königssohn. Das bedrohliche Erleben der Psychose. Thomas, 16 Jahre

14 Psychoanalytische Zugänge zum Kind unter Extrembelastung - Squiggle-Interviews in der Forschung

Literatur
Verzeichnis der Abbildungen