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Zeit der Verwandlung

München 1900 und die Neuerfindung des Lebens

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Beschreibung


Als die Münchner Bohème unsere Vorstellungen vom Leben revolutionierte

Franziska zu Reventlow und Frank Wedekind, Hedwig Pringsheim und Thomas Mann, Lou Andreas Salomé und Rainer Maria Rilke, Marianne von Werefkin und Wassily Kandinsky – mutig und tatkräftig brechen sie alle um 1900 in die damals modernste deutsche Stadt auf, um ein freieres, emanzipiertes Leben zu führen und die Zukunft zu gewinnen. Ihre inspirierenden Schicksale führen uns vor Augen, dass damals so vieles begann, was bis heute fortwirkt.

Ausgerechnet in der bierseligen, faschingsverwöhnten Kunststadt München kommt es zwischen 1886 und 1914 zu einem beispiellosen kulturellen Aufbruch: Psychotherapie und Jugendstil, Secession und Satirezeitschrift, Frauenemanzipation und fluide Geschlechter – das alles gedeiht hier erstmals und in beispielloser Vielfalt. In München versteht man zuerst, dass Jugend ein Lebensgefühl ist. Ein Hypnosearzt entwickelt gleichsam aus dem Nichts die Verhaltenstherapie. Um die Kunst vor Bevormundung zu schützen, entstehen die erste Secession und in ihrem Gefolge mit dem Blauen Reiter die abstrakte Kunst. Neue Zeitschriften und Kabaretts machen München zur unheimlichen Satirehauptstadt des von Berlin aus regierten Reiches. Unterdessen zeigt Franziska zu Reventlow, dass freie Liebe nicht länger Männersache ist. Und mit der Erfindung des modernen Tanzes verschwimmen die traditionellen Geschlechterrollen und Geschlechts­identitäten dann endgültig. Ein ebenso grandioses wie buntes Panorama des Aufbruchs und der Veränderung, in dessen Zentrum begabte Frauen und Männer stehen, die diese Verwandlung herbeigesehnt, erkämpft und gelebt haben.

Bibliographische Angaben


1. Auflage 2023, Erscheinungstermin: 14.10.2023, 384 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, mit zahlreichen Abbildungen
ISBN: 978-3-608-98677-8

Autor:innen


Stefan Bollmann

Stefan Bollmann, geboren 1958, Bestsellerautor einer gegen den Strich gebürsteten Goethe-Biographie sowie weiterer Bücher zur Geschichte des Lesens...

Stefan Bollmann, geboren 1958, Bestsellerautor einer gegen den Strich gebürsteten Goethe-Biographie sowie weiterer Bücher zur Geschichte des Lesens und der Alternativkulturen, promovierte nach einem Studium der Literatur, Geschichte und Philosophie über Thomas Mann. Seine Bücher wurden in 16 Sprachen übersetzt und verkauften sich weltweit annähernd eine halbe Million Mal.

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Presse-Stimmen


»Mit seinem feinsinnigen, sprachlich hochklassigen und dennoch bestens lesbaren, gelegentlich auch leicht spöttischen Plauderton erinnert Bollmanns Stil an die hochverehrte Kerstin Decker […] – und mehr an Lob kann zumindest ich kaum verteilen.«
Karsten Zimalla, Westzeit, 1. Juni 2024
»Ein großartiges Buch, um dieser besonderen Zeit und damit der „Neuerfindung des Lebens“ folgen zu können.«
Birgit Meinhard-Schiebel, Pflege und Kunst - Informationen für pflegende Angehörige aus den Bereichen Medizin und Kunst, 28. Februar 2024
»Stefan Bollmann hat dem München um 1900 ein unterhaltsames Denkmal gesetzt. […] Eines kann man daraus auf jeden Fall lernen: Queerness und mit ihr verbundene alternative Lebensentwürfe sind keine Erfindungen unserer Zeit.«
Bettina Schulte, Badische Zeitung, 19. Dezember 2023
»Stefan Bollmann verfolgt in seinem unterhaltsam erzählenden Sachbuch das Treiben eines umfangreichen Personals: von der Schriftstellerin Franziska zu Reventlow bis zum Tänzer Alexander Sacharoff.«
Judith Heitkamp, Bayern 2, 15. Dezember 2023
»Ein ebenso grandioses wie buntes Panorama des Aufbruchs und der Veränderung, eines Pandämoniums, das bis heute seine Wirksamkeit in allen Welten der Kunst weiter entfaltet. Stefan Bollmann hat es in einem fast romanhaften Zeitgemälde kongenial nacherzählt.«
Ernst Koelnsperger, Studiosus Bücherschau, 23. November 2023
»ein überaus lustiges, rauschhaft vorüberflitzendes (das Fahrrad ist das angesagte neue Fortbewegungsmittel, skandalöserweise vor allem für Frauen), farbiges, von Anekdoten überquellendes Buch […], das mindestens so überbordend beladen ist wie Hedwig Pringsheims Hutdeckel.«
Gustav Seibt, Süddeutsche Zeitung, 11. Oktober 2023