Wege aus der Scham
Mit seinem in den neunziger Jahren entstandenen Konzept der seelischen Rückzugsorte hat John Steiner neue Wege in der Therapie von Patienten mit schweren Persönlichkeitsstörungen aufgezeigt. Jetzt untersucht er, welchen unbewältigten Schamgefühlen sich diese Patienten ausgesetzt fühlen, sobald sie sich aus ihrem Rückzugsort herausbewegen.
Steiner eröffnet klinisch arbeitenden Psychoanalytikern und praktisch tätigen Therapeuten neue Möglichkeiten zum Verständnis von sehr belasteten und belastenden Patienten, die sich in eine selbstgewählte Isolation gleichsam wie in ein Versteck zurückgezogen haben. Er ermutigt sie, sich den schwierigen Bereichen in ihrer Persönlichkeitsstruktur anzunähern, und zeigt, wie die Erfahrung von Sehen und Gesehenwerden neue Probleme aufwirft.
Gleichzeitig eröffnet diese Erfahrung aber auch Wege zu einem vertieften Verstehen und zur Weiterentwicklung, sofern es gelingt, den damit verbundenen Gefühlen und Phantasien innerhalb einer therapeutischen Beziehung Raum zu geben. Detaillierte klinische Beispiele erlauben einen einzigartigen Einblick in das gesamte Spektrum der Schamaffekte. Sie zeigen, welch unerträglichen Gefühlen der Demütigung und Erniedrigung solche Patienten ausgesetzt sind und wie die therapeutische Arbeit gestaltet werden kann. Der Band enthält größtenteils bisher unveröffentlichte Arbeiten Steiners.
Die Herausgeber:
Prof. Dr. Heinz Weiß ist Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus in Stuttgart.
Dr. Claudia Frank war kommissarische Leiterin der Abteilung für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Tübingen und arbeitet in eigener Praxis in Stuttgart.
John Steiner ist Lehranalytiker der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft und nach langjähriger Tätigkeit als Consultant Psychotherapist an de...
John Steiner ist Lehranalytiker der Britischen Psychoanalytischen Gesellschaft und nach langjähriger Tätigkeit als Consultant Psychotherapist an der Tavistock Clinic in London heute in freier Praxis tätig. Er gilt als einer der interessantesten Theoretiker für das Verständnis pathologischer Persönlichkeitsstrukturen.
Claudia Frank, Priv.-Doz. Dr., ist Lehranalytikerin (DPV) und in eigener Praxis in Stuttgart tätig. Sie arbeitete vorher an der Abteilung für Psych...
Claudia Frank, Priv.-Doz. Dr., ist Lehranalytikerin (DPV) und in eigener Praxis in Stuttgart tätig. Sie arbeitete vorher an der Abteilung für Psychoanalyse, Psychotherapie und Psychosomatik der Universität Tübingen, zuletzt als kommissarische Leiterin.
Heinz Weiß, Prof. Dr. med., war von 1999 bis 2022 Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart. Er lei...
Heinz Weiß, Prof. Dr. med., war von 1999 bis 2022 Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart. Er leitet seit 2012 die Ambulanz und den Medizinischen Bereich des Sigmund-Freud-Instituts, Frankfurt a. M., ist dort Mitglied des Direktoriums. Ebenfalls seit 2012 ist er Chair der Education Section des International Journal of Psychoanalysis.
Heinz Weiß, Prof. Dr. med., war von 1999 bis 2022 Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart. Er lei...
Heinz Weiß, Prof. Dr. med., war von 1999 bis 2022 Chefarzt der Abteilung für Psychosomatische Medizin am Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart. Er leitet seit 2012 die Ambulanz und den Medizinischen Bereich des Sigmund-Freud-Instituts, Frankfurt a. M., ist dort Mitglied des Direktoriums. Ebenfalls seit 2012 ist er Chair der Education Section des International Journal of Psychoanalysis.
Einführung
Sehen und Gesehenwerden im Werk John Steiners
(von Heinz Weiß und Claudia Frank)
Kapitel 1
Fortschritte in einer Analyse, Verlegenheit und Empörung
Kapitel 2
Das Auftauchen aus einem Ort des seelischen Rückzugs
Kapitel 3
Die Angst vor Demütigung und Spott
Kapitel 4
Ein Patient mit Visionen
Kapitel 5
Blick, Vorherrschaft und Erniedrigung im »Fall Schreber«
Kapitel 6
Sehen und Gesehenwerden - narzißtischer Stolz und narzißtische Demütigung
Literatur
Quellennachweise
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