Von der Kunst, alle alles zu lehren: Pädagogik als Weltweisheit
Der Begründer der modernen Didaktik war ein Kosmopolit: Johann Amos Comenius stammte aus Mähren, studierte in Deutschland, wirkte in Polen, England und Holland und erarbeitete eine Schulreform für Schweden. Als Pädagoge wollte er menschheitsversöhnend wirken. Mit seiner Erziehungslehre versprach er, Standesgrenzen und Religionsschranken zu überwinden.
Johann Amos Comenius zählt zu den Vordenkern der pädagogischen Moderne. Schon zu Lebzeiten war er in ganz Europa anerkannt und gefragt. Als Zeitgenosse des Dreißigjährigen Krieges wollte er die zerstrittene Menschheit mit Hilfe einer neuartigen Didaktik in eine friedliche Zukunft führen. Er verfolgte das ambitionierte Ziel, „alle Menschen alles zu lehren“. Dabei setzte er auf Anschaulichkeit und den Einsatz einer wahrhaftigen und allgemeinverständlichen Sprache. Bis heute gilt Comenius mit seinem Anspruch, auf gründliche und angenehme Weise Chancengleichheit und gute Bildung für alle zu erwirken, als einer der großen Erziehungsphilosophen der Neuzeit.
Zum 125-jährigen Jubiläum der Klett-Gruppe werden ab 2022 eine Reihe zeitlos-aktueller Werke der Pädagogik und Erziehungsphilosophie erscheinen.
Jürgen Overhoff, geboren 1967 in Lippstadt, studierte in Berlin, London und Cambridge Neuere Geschichte, Evangelische Theologie, Philosophie und Po...
Jürgen Overhoff, geboren 1967 in Lippstadt, studierte in Berlin, London und Cambridge Neuere Geschichte, Evangelische Theologie, Philosophie und Politologie. Seit 2013 ist er Professor für Historische Bildungsforschung an der Universität Münster. Die dortige Arbeitsstelle für Deutsch-Amerikanische Bildungsgeschichte gründete er 2014. Zwischen 2018 und 2022 amtierte er als Präsident der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts.
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