Roman Widder plädiert aus radikaldemokratischen Gründen für Losverfahren statt Wahlen. In der juristischen Debatte über ein „Recht auf Fortpflanzung“ bezieht Ute Sacksofsky Stellung. Christian Wiebe setzt sich mit dem ersten Album des HipHop-Produzentenkollektivs KitschKrieg auseinander. In einem Vor-Corona-Venedig ist David Wagner unterwegs.
Roman Widder erwidert auf Essays von Philip Manow und Albrecht Koschorke zur Frage nach den Exklusionen gegenwärtiger Demokratie – und erklärt die Vorzüge von potentiell das ganze Volk einschließenden Losverfahren. Mit dem Tanz deutscher Historiker – namentlich Karlheinz Weißmann und Benjamin Hasselhorn – zwischen "konservativ" und "neurechts" beschäftigt sich Niklas Weber. Ute Sacksofsky bezieht Stellung in der juristischen Debatte über ein "Recht auf Fortpflanzung".
Im Kritikteil bespricht Corey Robin zwei Bücher (eines neu, eines neu aufgelegt) über Kommunis-tinnen, Kommunisten und den Kommunismus in den USA. Was man am ersten Album des deut-schen HipHop-Produzenten-Kollektivs KitschKrieg über Cancel Culture und den Umgang mit problematischen Figuren und Texten lernen kann, erklärt Christian Wiebe. Und Wolfgang Fach tut sich in Schriften aus der Geschichte der US-Verfassung und ihrer Auslegung durch den Supreme Court um.
In den Marginalien zeigt Felix Ackermann, dass in Sankt Petersburg, Wilna, Warschau und Hrod-na auch leerstehende Gefängniskomplexe eine symbolische Bedeutung als öffentliche Räume ha-ben. Christoph Hoffmann beschäftigt sich mit Wissenschaftsphilosophien, speziell aber den spon-tanen Philosophien, die Naturwissenschaftler entwickeln. David Wagner ist, dialogisch und noch vor Corona, in Venedig unterwegs. Über Lust und Last des Korrekturleserdaseins informiert Thomas Schaefer. Und Robin Detje beendet seine Schlusskolumne nach zwei Jahren mit einem Bericht von seinen Begegnungen mit hausnahen Krähen.
Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und...
Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 201...
ROMAN WIDDER
Vom Pöbel zum Populismus
NIKLAS WEBER
Rückruf aus den Neunzigern
UTE SACKSOFSKY
Über ein Recht auf Fortpflanzung
COREY ROBIN
Das Innenleben des amerikanischen Kommunismus
CHRISTIAN WIEBE
Echtes Leben, echte Texte.
KitschKrieg und die mediale Moderne
WOLFGANG FACH
Praying for Ginsburg
FELIX ACKERMANN
Die Zukunft der Gefängnisse
CHRISTOPH HOFFMANN
So funktioniert das!
Spontane Wissenschaftsphilosophien und Philosophien der Wissenschaftler
DAVID WAGNER
Die Venedig-Bewegung
THOMAS SCHAEFER
Aus dem Leben eines Korrekturlesers
ROBIN DETJE
Die Krähe
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