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MERKUR 5/2024, Jg.78

MERKUR 5/2024, Jg.78

Nr. 900, Heft 05, Mai 2024

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Beschreibung


In Rainald Goetz‘ Aufzeichnungen aus seinem Arbeitsjournal geht es nicht nur, aber viel um das Altern, den Tod, Michael Rutschky und auch den Merkur-Herausgeber Kurt Scheel. Zwei Essays setzten sich mit dem Israel/Palästina-Konflikt auseinander. Avner Ofrath wie Jonas Rosenbrück unternehmen darin Klärungsversuche ohne Einseitigkeit.

Das Jubiläumsheft 900 enthält einen mit fast 30 Seiten ungewöhnlich umfangreichen Text: Rainald Goetz’ Aufzeichnungen aus seinem Arbeitsjournal des Jahres 2019, in dem es nicht nur, aber sehr viel um Michael Rutschky geht – dessen Tagebücher und auch das Verhältnis zum Merkur-Herausgeber Kurt Scheel, der die undankbare Aufgabe übernahm, die Rutschky-Tagebücher postum zu edieren, in denen sich manch schäbige Bemerkung über ihn findet.

 

Avner Ofrath ist weit davon entfernt, einseitig Position zu beziehen. Vielmehr geht es ihm darum, Kontexte herzustellen: zur Diskussion um die Frage der „Siedlergesellschaft“, aber auch im historischen Vergleich zum Algerienkrieg. Und auch Jonas Rosenbrück insistiert (gegen Vereinfacher auf allen Seiten): „Doch, es ist kompliziert: Die Sicherheit jüdischer Menschen auf der ganzen Welt zu gewährleisten, ist kompliziert; ebenso kompliziert sind die Verknüpfungen von Schoah, Judenvertreibungen, Zionismus und Nakba.“ In einem Text in den Marginalien zeigt Manfred Sing, wie sehr der Antisemitismus im Islam – wiewohl heute sehr virulent – sich einer Politisierung der Religion, aber nicht deren historischen Traditionen verdankt.

 

Zwei weitere Essays sind dem 75. Jahrestag der Verabschiedung des Grundgesetzes gewidmet. Und beide, Marcus Payks Verfassung in der Zeit und der von Friedrich Kießling und Christoph Safferling verfasste 1949 und wir, sind keinesfalls nur als Rückblick angelegt, sondern stellen die durchaus akute Frage nach der Bewährung des Grundgesetzes in den Krisen der Gegenwart und noch mehr der Zukunft.

 

In ihrer Geschichtskolumne analysiert Claudia Gatzka, wie Kritik in der Demokratie mit dem haltlosen „Diktatur“-Vorwurf die Demokratie selbst aufs Spiel zu setzen droht. Susanne Neuffer lässt in Der Pizzamann eine Frau aus einem Hotelzimmer ins Nachbarhaus blicken, in dem etwas geschieht, das sie sich unter Einsatz ihrer Fantasie zusammenzureimen versucht.

Bibliographische Angaben


Herausgegeben von:Christian Demand und Ekkehard Knörer
1. Auflage, Erscheinungstermin: 03.05.2024, 112 Seiten
ISBN: 978-3-608-97540-6

Autor:innen


Christian Demand(Hrsg.)

Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und...

Christian Demand, Jg. 1960, hat Philosophie und Politikwissenschaft studiert und die Deutsche Journalistenschule absolviert. Er war als Musiker und Komponist tätig, später als Hörfunkjournalist beim Bayerischen Rundfunk. Nach Promotion und Habilitation in Philosophie unterrichtete er als Gastprofessor für philosophische Ästhetik an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2006 wurde er auf den Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg berufen, wo er bis 201...

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Inhaltsverzeichnis


ESSAY

 

Avner Ofrath                                  

Anatomie der Gewalt.

Zum Israel/Palästina-Konflikt

 

Jonas Rosenbrück                         

An der Seite Israels

 

Marcus Payk                                  

Verfassung in der Zeit.

Zur Temporalität des Grundgesetzes

Friedrich Kießling/Christoph Safferling                    

1949 und wir.

Rück- und Ausblicke für eine verunsicherte Republik

 

Rainald Goetz                               

Moral Mazes 24.

Arbeitsjournal

Frühjahr und Herbst 2019

           

 

KRITIK

 

Claudia Gatzka                             

Geschichtskolumne.

Demokratie als Diktatur denken.

 

 

MARGINALIEN

 

Manfred Sing                                             

Islam und Antisemitismus

 

Susanne Neuffer                           

Der Pizzamann