Auch in der letzten Lebensphase geht es noch um Entwicklung: Entwicklung auf das Lebensende zu. Sinnvolle Betreuung bedeutet, alte Menschen auf diesem persönlichen Entwicklungsweg zu begleiten, sie von ihrem Erleben her zu begreifen und zu unterstützen und ihre innere Realität zu respektieren, auch wenn sie nicht ohne weiteres nachvollziehbar ist.
Altern ist eine facettenreiche, widersprüchliche und individuell sehr unterschiedliche Erfahrung. Der letzte Lebensabschnitt und die damit verbundenen Veränderungen werden von jedem Menschen anders erlebt. Dieses individuelle Erleben ist der Schlüssel zum Verstehen und Angelpunkt einer guten, sinnvollen Betreuung und Begleitung. Alte Menschen wollen in ihrer ganz persönlichen Eigenart ernst genommen und verstanden werden, auch wenn sie zeitweise oder dauernd verwirrt oder pflegebedürftig sind. Dabei sollen eigene Vorstellungen darüber, wie alte Menschen sind oder zu sein haben, zurückgestellt werden.
Die personzentrierte Arbeitsweise bietet konkrete Handlungsgrundlagen, um diesem Anspruch im Alltag gerecht zu werden. Marlis Pörtner zeigt anhand von Beispielen aus dem Alltag, wie die sich daraus ergebenden Überlegungen in die praktische Arbeit umgesetzt werden können und worauf es ankommt. Die beschriebene Sicht- und Arbeitsweise hilft, die Lebensqualität von alten, verwirrten oder pflegebedürftigen Menschen zu verbessern und die Arbeit der betreuenden Personen interessanter und befriedigender zu gestalten.
Marlis Pörtner, geboren 1933 in Zürich, war Schauspielerin, jobbte als Sekretärin, arbeitete als Rundfunksprecherin, Übersetzerin ...
Marlis Pörtner, geboren 1933 in Zürich, war Schauspielerin, jobbte als Sekretärin, arbeitete als Rundfunksprecherin, Übersetzerin von Belletristik, Theaterstücken und Jugendbüchern, studierte später Psychologie, war viele Jahre als Psychotherapeutin und in der Fortbildung und Beratung sozialer Institutionen tätig. Sie war verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Am 31. Oktober 2020 ist sie verstorben.
Einleitung
1 Alt werden ist eine seltsame Erfahrung - Persönliche Gedanken zum Thema
2 Grundlagen der personzentrierten Arbeit
Ein humanistisches Menschenbild
Die personzentrierte Haltung
Das Selbstkonzept
Die Kontaktfunktionen
Was heißt personzentriert arbeiten?
3 Sieben Grundsätze für den Umgang mit alten Menschen
Klarheit schafft Sicherheit und Vertrauen
Das Erleben ist der Schlüssel zum Verstehen und Handeln
Entscheidend ist nicht was fehlt, sondern was da ist
Entwicklung ist ein lebenslanger Prozeß
Selbstverantwortung hat existentielle Bedeutung
Die Person ist mehr als ihr gegenwärtiger Zustand
Es gibt nicht nur (m)eine Realität
4 Worauf kommt es im Alltag an?
Ernstnehmen
Zuhören mit allen Sinnen
Auf das Erleben eingehen
»Anklopfen«
Eigenständigkeit unterstützen
Kleine Schritte beachten und ermutigen
Stützen für selbständiges Handeln geben
Wahlmöglichkeiten bieten
Konkret sein
Die »Sprache« des anderen Menschen finden
Sich nicht von Vorwissen bestimmen lassen
Den eigenen Anteil erkennen
5 Fachliche und persönliche Kompetenz
Professionalität
Persönliche Aspekte der Fachkompetenz
Psychische Begleitung
Wie läßt sich die Qualität der personzentrierten
Arbeit überprüfen?
6 Begleitumstände, die zu bedenken sind
Der Rollentausch zwischen den Generationen
Die Spannweite von Anforderungen und Erwartungen
Sterben und Tod
7 Verschiedene Wirklichkeiten
Wahrnehmung
Entwicklung
Kommunikation
Traum
8 Perspektiven
Vielfalt der Ansprüche
Wegweisende Ansätze - zögerliche Umsetzung
Wünschbar: die Verankerung einer personzentrierten Kultur
Die Einstellung zum Alter
9 Alt sein ist anders - auch für Menschen mit geistiger Behinderung
Literatur
Bestell-Informationen
Service / Kontakt
Kontakt