Sich wieder mit der Welt und sich selbst verbinden
Was genau sind Psychedelika und warum spielen sie eine zunehmend wichtige Rolle in den Bereichen Medizin, Resilienz und Spiritualität?
Wie Psychedelika die Neuroplastizität verstärken und es dadurch ermöglichen, das Bewusstsein zu erweitern und das Selbst zugleich durchlässiger und widerstandsfähiger zu machen
Psychopharmaka wirken vorwiegend durch Veränderungen der Gehirnchemie. Psychedelika dagegen bedienen einen der stärksten Wirkfaktoren von Psychotherapie: Sie ermöglichen Bewusstseinserweiterung durch direkte Erfahrung. Der Psychiater Gregor Hasler erklärt, wie genau LSD, Psilocybin, MDMA (Ecstasy), Ketamin und Esketamin erlebte Einsicht fördern und wie sie die Neuroplastizität verstärken.
Psychedelika-Psychotherapie ist eine Methode, sich der Welt und sich selbst wieder anzunähern. Bei schwer traumatisierten Menschen ist die Annäherung allgemein besonders schwierig und auch gefährlich. Hier kommt der Helioskop-Effekt von Psychedelika zu Hilfe: Sie haben einen Schutzfaktor »eingebaut«, der es erlaubt, mitten in seinen Schmerz zu schauen, ohne dabei wie von der Sonnenhitze der Gefühle verbrannt zu werden. So können Psychedelika als wichtige Katalysatoren psychotherapeutischer Prozesse dienen.
Prof. Dr. med. Gregor Hasler ist ordentlicher Professor für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg in der Schweiz, Chefarzt und Le...
Prof. Dr. med. Gregor Hasler ist ordentlicher Professor für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Freiburg in der Schweiz, Chefarzt und Leiter der psychiatrischen Forschungsabteilung des Freiburger Netzwerks für Psychische Gesundheit. Seine Forschungsschwerpunkte sind neurowissenschaftliche Psychiatrie, bio-psycho-soziale Interaktionen, Stress, Depression und Essstörungen. Haslers vielfältige wissenschaftliche Publikationen wurden mehrfach mit Preisen ausgezeichnet.
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