Innovation und Krise – das Mittelalter zwischen 1346 und 1410
Die zahlreichen, verheerenden Krisen, die die Zeit zwischen 1346 und 1410 prägten, entsprechen dem populären Bild von »Finsternis« und »Stagnation« im Mittelalter: die Spaltung der Kirche, Judenverfolgungen und Herrschaftskrisen. Allein zwischen 1347 und 1353 fiel ein Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung der Pest, dem »Schwarzen Tod«, zum Opfer.
Dass Krisenzeiten jedoch auch ein Potential für Neuanfänge bergen und Innovationen bisweilen gar erzwingen, verdeutlicht die zeitgleiche Veränderung beinahe aller Lebensbereiche: Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft erfuhren eine grundlegende Erneuerung. Der Untergang der Staufer führte außerdem zu entscheidenden politischen Umwälzungen und Neuordnungen, die beispielsweise die Wahl des römisch-deutschen Königs sowie den stetigen Wandel in der Ausübung königlicher Macht und fürstlicher Herrschaft förderten und bedingten.
Die Zeitgenossen schätzten die Innovationen und Veränderungen, die zentrale Bereiche der spätmittelalterlichen Welt prägten, und ihre Lebensverhältnisse entscheidend verbesserten. »Tradition«, »Fortschritt« und »Moderne« sind von unserem heutigen Verständnis zwar weit entfernt, führten aber zu jenen Spannungen, aus denen sich die verschiedenen Aspekte herauskristallisierten, die der vorliegende Band unter der Zentralperspektive von »Synthese und Aufbruch« ausführlich thematisiert.
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Christian Hesse, geboren 1961, studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Chemie an der Universität Zürich, wo er 1990 promoviert wurde. Seit 2008 i...
Christian Hesse, geboren 1961, studierte Geschichte, Kunstgeschichte und Chemie an der Universität Zürich, wo er 1990 promoviert wurde. Seit 2008 ist er Ordinarius für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Bern.
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