Wie kommen Gewalttätigkeit, Fremdenhass und Terrorismus in die Welt?
Bohleber zeigt, wie die Psychoanalyse auf die Individualisierungs- und Demokratisierungsprozesse in den westlichen Gesellschaften reagiert. Er betont ihre Fähigkeit, Antisemitismus, Nationalismus, religiösen Fundamentalismus und die daraus entstammende Gewalttätigkeit und den Terrorismus zu erklären.
- Wie haben sich traditionelle (Freudsche) Konzepte verändert?
- Wie haben gesellschaftliche Entwicklungen und Ereignisse die Psychoanalyse verändert, und zwar sowohl ihre Theorie als auch das therapeutische Vorgehen?
- Wie wird sie sich in Zukunft weiter entwickeln?
- Welche benachbarten Disziplinen haben die Psychoanalyse beeinflusst und tun das heute noch und in welche Richtung?
- Wie entstehen Gewalttätigkeit und Traumata, welche Rolle spielen Intersubjektivität und Identität?
- Was ist die gemeinsame Basis der Psychoanalyse?
Aus dem Vorwort von Peter Fonagy:
»Werner Bohleber gehört zu der Handvoll der großen intellektuellen Persönlichkeiten, die die Psychoanalyse hat. Er ist ein intellektueller Vordenker, auch in klinischen und organisatorischen Fragen und deshalb nicht nur von herausragender Bedeutung für die Entwicklung der deutschsprachigen Psychoanalyse der letzten 25 Jahren, sondern auch weil er in die internationale Szene eine Ausgewogenheit und gedankliche Offenheit eingebracht hat, die für die Psychoanalyse so wichtig ist, wenn sie in ihren pluralistischen Ausformungen überleben und gedeihen soll.« … »Bohlebers tiefgründiges und theoretisch fundiertes psychoanalytisches Verständnis stimmt uns hoffnungsvoll, wenn wir an die Zukunft der Psychoanalyse denken. Dieses höchst intelligente Buch zeigt die Bedeutung unserer Disziplin im Hinblick auf einige der größten intellektuellen Fragen unserer Generation; dazu gehören die nach der Natur des bipersonalen Feldes, den Auswirkungen zwischenmenschlicher Gewalt auf die menschliche Entwicklung, von Ideologien, die Gewalt zulassen oder gar begrüßen und den unbewusst wirkenden kulturellen Kräften, die uns alle zu potentiellen Tätern oder auch Opfern werden lassen. Bohlebers Buch ist ein Schmuckstück, es stammt von einem der kreativsten psychoanalytischen Denker unser Generation.«
Dieses Buch richtet sich an:
- Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker
- PsychologInnen
- Soziologen
- Kulturwissenschaftler
Werner Bohleber, Jg. 1942, Dr. phil., als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Frankfurt am Main tätig. Lehranalytiker der Deutschen Psychoanalyti...
Werner Bohleber, Jg. 1942, Dr. phil., als Psychoanalytiker in eigener Praxis in Frankfurt am Main tätig. Lehranalytiker der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung (DPV), deren Vorsitzender 2000–2002. Seit 1988 Mitarbeit in der Redaktion der PSYCHE, seit 1997 bis 2017 als Herausgeber. 2007 Auszeichnung mit dem Mary S. Sigourney Award.
Forschungsschwerpunkte: Theorie und Geschichte der Psychoanalyse; Adoleszenz und Identität; psychoanalytische Erforschung der nationalsozialistische...
Inhalt
Vorwort von Peter Fonagy 7
Einleitung 10
I. Identität und Intersubjektivität
1. Kapitel
Intersubjektivismus ohne Subjekt? 21
Der Andere in der psychoanalytischen Tradition
2. Kapitel
Vom Chirurgen zum Mitspieler 41
Über die Veränderung leitender Metaphern in der klinischen Theorie
3. Kapitel
Adoleszenz und Identität 61
Psychoanalytische Persönlichkeitstheorien und das Problem
der Identität in der Spätmoderne
II. Trauma und Therapie
4. Kapitel
Die Entwicklung der Traumatheorie in der Psychoanalyse 85
5. Kapitel
Trauma und kollektives Gedächtnis 127
Der Kampf um die Erinnerung in der Psychoanalyse
6. KapitelTraumatische Erinnerungen 151
Dissoziationszustände und Rekonstruktion
III. Destruktive Ideologien und Gewalt
7. Kapitel
Adoleszente Gewaltphänomene 171
Krisen und Sackgassen in der jugendlichen Entwicklung
8. Kapitel Reinheit, Einheit und Gewalt 189
Unbewusste Determinanten des Antisemitismus in Deutschland
9. Kapitel
Idealität und Destruktivität 211
Zur Psychodynamik des religiösen Fundamentalismus und
zur terroristischen GewaltBibliographie 233
Quellennachweise 263
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