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Tränen ohne Trauer

Nach der Erinnerungskultur

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Beschreibung


Wie können wir uns von Hitler emanzipieren, ohne den Nationalsozialismus zu vergessen?

Auf unsere Erinnerungskultur sind viele Deutsche stolz. Tatsächlich aber diente sie oft nur der eigenen Entlastung. Und sie hat unser Geschichtsbewusstsein verengt. Per Leo weitet es wieder, indem er den Blick öffnet: in die USA und zur DDR, nach Israel und Polen, zurück in eine unaufgeräumte Vergangenheit, nach vorne in ein unvollkommenes Einwanderungsland.

»Leo hinterfragt die deutsche Erinnerungskultur wie keiner vor ihm. Ich habe seit Jahren kein so intensives, dringliches und brillant geschriebenes Buch mehr gelesen.« Peer Teuwsen, NZZ am Sonntag, 26.09.2021

Dieses radikale Buch verbindet eine Provokation mit einem Angebot. Es irritiert unseren Läuterungsstolz, und zugleich verlockt es zu einem frischen Blick auf die eigene Geschichte. Im Umgang mit dem Nationalsozialismus haben die Deutschen manches geleistet, sie sind aber auch vielen Illusionen erlegen. Heute droht eine Vergangenheit, die umso häufiger beschworen wird, je weniger man von ihr weiß, den Blick auf die Gegenwart zu verstellen. Migration und Wiedervereinigung haben unser Land so verändert, dass wir lernen müssen, anders auf uns selbst zu blicken. Weniger provinziell, weniger zwanghaft, weniger egozentrisch. Weltoffener, vielfältiger, neugieriger.

Ein Leitmotiv, das uns dabei den Weg weisen könnte, ist für Leo das deutsch-jüdische Verhältnis. Wer bereit ist, die routinierte Betroffenheit über den Holocaust hinter sich zu lassen, wird auf eine verblüffende Vielfalt stoßen. Denn »die Juden« gibt es nicht – und auch hierzulande kann man viel, viel mehr sein als bloß »kein Nazi«.

Bibliographische Angaben


Die Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes., Erscheinungstermin: 24.07.2021, 272 Seiten
ISBN: 978-3-608-11664-9

Autor:innen


Per Leo

Per Leo, geb. 1972, wurde mit einer Arbeit über die Geschichte des Antisemitismus in Deutschland promoviert. Sein Debütroman »Flut und Boden« stand...

Per Leo, geb. 1972, wurde mit einer Arbeit über die Geschichte des Antisemitismus in Deutschland promoviert. Sein Debütroman »Flut und Boden« stand auf der Shortlist des Leipziger Buchpreises. Der von ihm mitverfassten Leitfaden »Mit Rechten reden« wurde zum vieldiskutierten Bestseller. Leo lebt als freier Autor und Schatullenproduzent in Berlin.

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Presse-Stimmen


»Leo argumentiert stets mit sprachlicher Verve, teilweise auch polemisch. […] Das Lernen aus der Geschichte begreift Leo als ständigen Prozess. Sein Ausgangspunkt ist die Gegenwart, und diese ist immer in Bewegung. Was auch bedeutet, dass die Vergangenheit von jeder Gegenwart wieder neu verhandelt werden muss.«
Timo Posselt, WOZ, 16. Dezember 2021
»Warum wir quer zu alten Fronten unsere Geschichte neu denken sollten, erklärt dieser kluge, polemische Essay.«
Die Zeit, 1. Oktober 2021
»Leo hinterfragt die deutsche Erinnerungskultur wie keiner vor ihm. Ich habe seit Jahren kein so intensives, dringliches und brillant geschriebenes Buch mehr gelesen.«
Peer Teuwsen, NZZ am Sonntag, 26. September 2021
»Leo ist Historiker, aber vor allem ein im emphatischen Sinn unabhängiger Intellektueller [...]. Mehr als für die konkreten Argumente, die über Jahrzehnte ausgetauscht worden sind, interessiert sich Leo für den Streit selbst, nicht für die Lösung - die es ohnehin nie geben wird.«
Tobias Rapp, SPIEGEL, 28. August 2021
»Leo trifft […] einen Zentralnerv der deutschen Bewusstseinslage im Sommer 2021. […] Er formuliert ein reflektiertes Unbehagen an den Debatten um die Erinnerung in den letzten Jahren – mal analytisch, mal polemisch, mal anekdotisch autobiographisch, jedenfalls quer zu allen ideologischen Lagern, auf eine subjektive, schillernde, eigenwillig-unkonventionelle Art, äußerst anregend, äußerst nervig. […] Dass Per Leo […] eine denkbar undeutsche Art der Essayistik gefunden hat, die in ihrer gründelnden Subjektivität eher französisch oder amerikanisch anmutet, ermöglicht es, dass dieses Buch […] einen gänzlich neuen Ton in der deutschen erinnerungspolitischen Literatur anschlägt.«
Alexander Cammann, Die Zeit, 5. August 2021
»Der Schriftsteller und Historiker Per Leo hat in seinem neuen Buch ›Tränen ohne Trauer‹ (…) ein paar überraschende Antworten gegeben, unter denen womöglich die brauchbarste, die politisch dringlichste und lebensnächste die ist, dass all das Gedenken und Erinnern, die schönen Kränze und die ernsten Mienen vor monumentalen Mahnmalen so oft so hohl, falsch, verlogen sind, dass (…) die, die sich gegen die Relativierung und Postkolonialisierung wehren, ihre eigenen Rituale, Sprechweisen und Ergriffenheitsgesten dringend überdenken sollten.«
Claudius Seidl, FAZ, 26. Juli 2021
»Indem Leo eine Synthese aus Erinnerung, Erkenntnis und Erzählung herstellt und dadurch verschiedene Weisen, sich dem Erbe des Nationalsozialismus zu nähern, miteinander ins Gespräch bringt, leistet das Buch einen breitenwirksamen Beitrag zur Historisierung und damit zur gesellschaftlichen Erneuerung der gegenwärtigen Erinnerungskultur.«
Verena Wirtz, Hsozkult, 1. November 2021
»Eines meiner persönlichen Bücher dieses Herbstes.«
René Aguigah, Deutschlandfunk Kultur, 1. Oktober 2021
»›Tränen ohne Trauer‹ ist eine anregende Streitschrift, die viele kluge, anregende, zum Widerspruch reizende Gedanken zu bieten hat.«
Andreas Wirthensohn, Westdeutscher Rundfunk, 3. September 2021
»Es gibt nicht viele Bücher, die bei Erscheinen sofort eine Debatte auslösen. Per Leos Essay (…) ist so ein Buch. Der 1972 geborene Berliner Historiker denkt darin darüber nach, wie wir zukünftig der deutschen Verbrechen der Vergangenheit gedenken, wie wir die Erinnerung an den Holocaust wachhalten können, ohne in zunehmend hohl tönende Rituale zu verfallen. Die letzten Zeitzeugen werden in Kürze gestorben sein. Per Leo nennt sein Buch gleich eingangs mit einem Wort Friedrich Nietzsches eine "Naturbeschreibung meiner Empfindung", und so schlägt in diesem streitbaren Essay "Tränen ohne Trauer" - mit Peter Handke gesprochen - die Stunde der wahren Empfindung.«
Knut Cordsen, Bayerischer Rundfunk, 11. August 2021
»Wie auch immer man zur postkolonialen Unterordnung des Holocaust in ein Globalgeschehen stehen mag - Leos Buch ist sicher einer der prägenden Beiträge zu dieser Debatte.«
Perlentaucher.de, 7. August 2021
»Paradoxerweise gelingt es Leo, mit seinem ›unaufgeräumten‹ Buch einiges an Ordnung in eine aufgeheizte Debatte und überhaupt in eine nur scheinbar mit deutscher Gründlichkeit gepflegte Erinnerungskulturlandschaft zu bringen. Er tut das außerdem mit beeindruckender stilistischer Brillanz (inklusive Selbstironie), die Analytisches mit Anekdotischem, die ästhetischen Qualitäten eines literarischen Essays mit dem Anspruch einer wissenschaftlichen Abhandlung verbindet.«
Tom Wohlfarth, nd, 30. Juli 2021
»Von dem ehemaligen SPD-Vorsitzenden Sigmar Gabriel hat man einmal gesagt, er sei wie ein Kind, das mit seinen Klötzen kunstvolle Gebäude errichte – um sie sogleich mit dem Hintern wieder einzureißen. So ist das auch bei Leo.«
Thomas Schmid, Die Welt, 24. Juli 2021

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Nachgefragt: Per Leo, Tränen ohne Trauer