»Die hier vorgelegten Aufsätze sind der Versuch einer Selbstbefragung, die sich im Rückblick über vier Jahrzehnte hin erstreckt. Sie sind sowohl autobiographisch als auch zeitbiographisch. Wer freilich objektive Information sucht über die den Hintergrund eines Lebens bildenden Begebnisse, wäre schlecht beraten, wenn er von diesem Text Aufschlüsse erwartete.«
Jean Améry
In insgesamt sechs Essays – mit den Koordinaten Frühe Weigerung, Die scheinbaren Scheinfragen, Debakel, Existenzsorgen, Expeditionen jenseits des Rheins und Strukturen überschrieben – führt Améry diese Selbstbefragung durch. Dabei greifen die Texte ineinander und fügen sich zu einer Auto- wie Zeitbiographie.
Die Unmeisterlichen Wanderjahre sind auch der Teil der Gesamtausgabe der Werke von Jean Améry, die bei Klett-Cotta erschien.
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jah...
Jean Améry, im Oktober 1912 als Hans Mayer in Wien geboren, zählt zu den bedeutendsten europäischen Intellektuellen der sechziger und siebziger Jahre. Seine bahnbrechenden Essays sind in ihrer Bedeutung vielleicht nur mit den Schriften Hannah Arendts und Theodor W. Adornos zu vergleichen. Als Reflexion über die Existenz im Vernichtungslager stehen sie vermutlich Primo Levis Büchern am nächsten. Zugleich jedoch hat Améry wie kaum ein anderer Intellektueller die deutsche Öffentlichkeit mit fran...
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