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Das Schöne, Schäbige, Schwankende

Romangeschichten

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Beschreibung


Im Haus eines Ornithologen geht eine Schriftstellerin den Abgründen der Schriftstellerei auf den Grund. Es geht ihr dabei ums Ganze. Denn ihre zutiefst eigene Symphonie des Schreibens ist bedroht. Vogellaute und geflügelte Wesen gehören zum vielstimmigen Orchester dieses sprachmächtigen neuen Romans von Brigitte Kronauer, in dem Kunst und Schicksal eine einzigartige Symbiose eingehen.

»Dieses Buch … ist die Summe ihres Schaffens. Sie war wirklich eine der besten und wichtigsten Autorinnen, die wir hatten.«
Volker Weidermann, ZDF – Das Literarische Quartett, 09.08.2019

Ein Haus im Wald mit blauen Schlagläden. An den Wänden Schautafeln, über und über mit Vögeln bedeckt, im lichten Geäst der Stämme Vogelgezwitscher. Der Schriftstellerin, die vorübergehend im Haus des Ornithologen lebt, will mit ihrem Roman nicht recht vorankommen. Stattdessen drängen sich ihr die Vögel des Waldes auf, und bald schon schälen sich aus ihnen die Gesichter von Freunden und deren Geschichten: die Schönen, die Schäbigen und die Schwankenden. Unbehelligt verfasst sie eine Geschichte nach der anderen, bis es eines Nachts an die blauen Schlagläden klopft und der Ornithologe sein Haus zurückfordert. Befand sich die Schriftstellerin gerade noch in einer magischen Parallelwelt, führt dieser Umbruch zu einer radikalen Hinterfragung der eigenen Existenz. Filigran und machtvoll webt Brigitte Kronauer ein engmaschiges Netz bedrohter Subjekte und stellt als dessen Höhepunkt das Schriftstellerleben selbst auf den Prüfstand.

»Brigitte Kronauer leuchtet tief in die Sedimentschichten hinein, aus der die beiden großen Sphären der Welt bestehen, die menschliche Innenwelt und die weite Landschaft, und blendet sie ineinander.«
Nico Bleutge, Neue Zürcher Zeitung

Bibliographische Angaben


1. Aufl. 2019, Erscheinungstermin: 12.08.2019, 596 Seiten
ISBN: 978-3-608-19158-5

Autor:innen


Brigitte Kronauer

Brigitte Kronauer, 1940 in Essen geboren, lebte als freie Schriftstellerin in Hamburg. Ihr schriftstellerisches Werk wurde unter anderem mit dem Fo...

Brigitte Kronauer, 1940 in Essen geboren, lebte als freie Schriftstellerin in Hamburg. Ihr schriftstellerisches Werk wurde unter anderem mit dem Fontane-Preis der Stadt Berlin, mit dem Heinrich-Böll-Preis, dem Hubert-Fichte-Preis der Stadt Hamburg, dem Joseph-Breitbach-Preis und dem Jean-Paul-Preis ausgezeichnet. 2005 wurde ihr von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung der Büchner-Preis verliehen. Brigitte Kronauer verstarb im Juli 2019.

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Presse-Stimmen


»Oft geht es um die Kippmomente im Leben, die prekären Augenblicke, die feinen Risse in der Wirklichkeit: Das sind eindringliche Menschenporträts, die man so leicht nicht mehr vergisst.«
Johannes von der Graben, Hessische/Niedersächsische Allgemeine HNA, 4. September 2019
»Wir erleben und verleben mit dieser und allen anderen Geschichten, die in diesem Buch versammelt sind, irrlichternde Sternstunden der Literatur.«
Marion Hinz, Kulturportal, 4. September 2019
»Keinesfalls harmlos, aber stets von formvollendeter Eleganz und voll von subtilen Reflexionen.«
SWR2, 1. September 2019
»Ein großes Geschenk zu einem verhassten Abschied, und es wird noch größer dadurch, dass es ausgerechnet ein verhasster Abschied ist, dem Brigitte Kronauer eine so optimistische Volte gibt. Auch auf große Distanz kann man sich nah bleiben.«
Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 29. August 2019
»Brigitte Kronauers letztes Buch erzählt von den Langsamen, Einsamen, Enthusiastischen. Und ist voller Witz. … Die meisten der hinreißenden Vogelgeschichten sind fantastisch altmodisch, großartig lebensklug und erzählt, als würde Kronauer mit dem Florett durch die Zeilen tänzeln.«
Insa Wilke, Süddeutsche Zeitung, 19. August 2019
»Viele hinreißende Miniaturen und einige längere Erzählungen zeigen eine Autorin auf der Höhe ihrer Kunst.«
Johannes von der Gathen, Gießener Allgemeine, 17. August 2019
»Literatur, die sich nicht um Dogmen kümmert, sondern sich den Menschen zuwendet.«
Südwest Presse, 16. August 2019
»Teilhabe und Außenseitertum sind das zentrale Thema des Bandes, und Kronauers Sprache, die bei aller Klarheit oft genug den Figuren, Ereignissen, Konstellationen und auch den finalen Wendungen ihr Rätsel lässt, erweist sich als beglückend geeignet, dies von allen Seiten zu beleuchten.«
Tilman Spreckelsen, FAZ, 15. August 2019
»So etwas Kluges, Verschrobenes, sich selbst Kleinmachendes und gleichzeitig die Hoffnung auf Größeres Weckendes wie „Romangeschichten“ wird es in Zukunft jedenfalls nicht mehr geben … „Das Schöne, Schäbige, Schwankende“ [erweist sich] als große Literatur, als vielleicht letztes echtes, großes Werk der deutschsprachigen bürgerlichen Literatur«
Falk Schreiber, Berliner Morgenpost, 14. August 2019
»Den Leser erwartet eine üppige Landschaft aus literarischen Kapriolen und philosophischen Finessen, ein kaum zu bezwingendes Gebirge aus poetischen Skizzen und filigranen Geschichten, ein verwirrendes Kaleidoskop von verschiedenartigsten Menschen«
Frank Dietschreit, rbb, 12. August 2019
»Das Schäbige lauert überall. Aber niemand schildert es so schön wie Brigitte Kronauer. … Man kann diese Miniaturromane drehen und wenden, und dann steht da in der allerklarsten Schrift, wie schön das Leben ist. … Auf sechshundert Seiten wir erzählt und erzählt, wird gegen den Tod angeschrieben. Gegen den Tod, der uns bevorsteht, und gegen alles literarisch Anämische.«
Paul Jandl, NZZ, 10. August 2019
»“Das Schöne, Schäbige, Schwankende“ ist auf dramatische Art noch einmal grossartig wie alle Bücher Brigitte Kronauers. Ein präzises Gewimmel. Das sprachliche Äquivalent dessen, was draussen die Natur treibt. Ordnung und Chaos, ein Weben und Flechten der Sätze und Wörter«
Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 10. August 2019
»Sie stürtzt sich mit einer großen Empathie in ihre Figuren rein und wird dabei aber nicht kitschig, und das ist wirklich große Kunst.«
Thea Dorn, Das Literarische Quartett, 9. August 2019
»Dieses Buch … ist die Summe ihres Schaffens. Sie war wirklich eine der besten und wichtigsten Autorinnen, die wir hatten. Sekundenkurze Blicke in das Leben von Menschen hinein, und die ganze Kunst von Brigitte Kronauer entfaltet sich hier. Was ist ein Mensch? Wie kann man mit ein, zwei Zeilen ein Schicksal schildern. ... Von der ersten Seite, ein eigener Ton, eine eigene Melodie, eine ganz starke radikale Kraft.«
Volker Weidermann, Das Literarische Quartett, 9. August 2019
»Postum entpuppt Brigitte Kronauer sich in diesem Opus erneut als kühne Avantgardistin, die raffiniert auf den ersten Blick auseinanderklaffende Stränge des Geschehens bündelt und dabei grazile Gedankenpirouetten vollführt«
Ulf Heise, Chemnitzer Zeitung, 9. August 2019
»Die Fülle und das Ausschweifende, das zugleich Offene und Bestimmte, der beißende, nie aber gemeine Spott sind tatsächlich zu verstehen als ein mächtiges, zugleich menschliches Bollwerk gegen alles brutal Begriffliche, gegen das schlechte Allgemeine, gegen vorschnelle Vereinfachung. Brigitte Kronauer hat Großes geschaffen, vermacht Großes.«
Beate Kröger, der Freitag, 8. August 2019
»Mit Romangeschichten über "einfache" Menschen hinterlässt Brigitte Kronauer ein gewichtiges Vermächtnis. … "Das Schöne, Schäbige, Schwankende" suggeriert ein strenges Erzählprinzip, das auch benannt wird. … Letztendlich geht es aber um etwas anderes: wie Brigitte Kronauer noch einmal die Einsamkeit der Menschen in den Blick nimmt. Und das ist nicht nur ein literarisches Vermächtnis.«
Insa Wilke, WDR 1, 8. August 2019
»[In diesem Buch] wird geliebt, verachtet, gesungen und betrogen … Es wird gestohlen, es wird gelitten … Hier zeigt sich wieder einmal Brigitte Kronauers aller höchste narrative Potenz … Das ist ein großes Sprachkunstwerk.«
Volker Weidermann, SPIEGEL, 27. Juli 2019