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Schöner Neuer Himmel

Aus dem Militärlabor des Ostens

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Beschreibung


Erstmals recherchiert und erzählt: Die Geheimforschung des DDR-Militärs zur Beherrschung des Weltraums

Die Idee war so ambitioniert wie anmaßend: den Kommunismus auch im All real werden zu lassen. Und die Realität? Um einen »Körper mit optimaler Normierung« zu kreieren, wurde ab den 70er Jahren im Osten in hochgeheimen Laboren geforscht. Was surreal klingt, findet sich belegt in den Akten des ostdeutschen Militärs, aber auch bei denen, deren Körper zum Material dieses Staatstraumas gemacht wurden. Eine dichte Erzählung, die ein scharfes Licht auf ein bislang ausgeblendetes Erbe der DDR wirft - und eine Zeitdiagnose über entgrenzte Körperforschung.

Der Neue Mensch im All galt im Weltraumprogramm der Sowjetunion als absoluter Leitstern und löste in der DDR zwischen 1972 und 1989 eine gründliche Forschungstätigkeit aus. Die Unterwerfung und Beherrschung des Kosmos sollte durch Hochleistungsflieger, die sich über Jahre im All aufhalten konnten, möglich werden. Wie erschafft man diesen maximal normierten und bedürfnislosen Körper? Aus den Verschlussakten der DDR-Militärforschung, heute zugänglich im Militärarchiv Freiburg, setzt Ines Geipel ein verstörendes Bild zusammen: Experimentiert wurde nicht nur an Tieren, sondern auch an Menschen, in Krankenhäusern, Gefängnissen, an Soldaten und im Hochleistungssport. Das Streben nach der Vorherrschaft im Kosmos ist nicht Vergangenheit, sondern erfährt heute eine Renaissance.


 

Bibliographische Angaben


Die Auflage entspricht der aktuellen Auflage der Print-Ausgabe zum Zeitpunkt des E-Book-Kaufes., Erscheinungstermin: 21.05.2022, 288 Seiten
ISBN: 978-3-608-11851-3

Autor:innen


Annette Hauschild

Ines Geipel

Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Die e...

Ines Geipel, geboren 1960, ist Schriftstellerin und Professorin für Verssprache an der Berliner Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Die ehemalige Weltklasse-Sprinterin floh 1989 nach ihrem Germanistik-Studium aus Jena nach Westdeutschland und studierte in Darmstadt Philosophie und Soziologie. 2000 war sie Nebenklägerin im Prozess gegen die Drahtzieher des DDR-Zwangsdopings. Ihr Buch »Verlorene Spiele« (2001) hat wesentlich dazu beigetragen, dass die Bundesregierung einen Entschädigu...

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Presse-Stimmen


»Geipel zeichnet die Aktenstudien, Begegnungen, Aufschlüsse und Erkenntnisprozesse nach, die nach dieser Begegnung im Freiburger Militärarchiv und in ostdeutschen Archiven zu den weltraumbiologischen Forschungen der DDR zustande gekommen sind. Auf literarisch reizvolle Weise entsteht ein unheimliches Bild.«
Stephan Wackwitz, FAZ, 25. Juni 2022
»Ein atemlos spannender Wissenschaftspolitkrimi, mit dem sie sich aus bislang noch völlig unerkundetes Terrain vorwagt. […] Eine Körpergeschichte des 20. Jahrhunderts, in der die großen der politischen Zeitläufe noch durch die feinsten individuellen Kapillaren wandern. […] Das Buch von Ines Geipel, [ist] auch ein Paradestück darüber, mit welcher gewaltigen Hybris sich der Mensch gestern wie heute über sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen beugt. Eine große Meditation über die Machbarkeit von Geschichte.«
Peter Neumann, Die Zeit, 9. Juni 2022
»Das Buch ist weder Anklageschrift noch ein moralisches Manifest. Es ist vielmehr eine Retrospektive, die daran erinnert, dass es in der Wissenschaft noch keine Stunde Null gegeben hat.«
Antonio Pellegrino, BR Diwan, 22. Mai 2022
»Ähnlich wie in ihrem letzten Buch ›Umkämpfte Zone‹ gelingt es Ines Geipel auch diesmal persönliche Erfahrung geschickt mit den historisch-politischen Entwicklungen der DDR zu verweben.«
Doris Maull, SWR 2, 19. Mai 2022
»Ines Geipel […] hat die Verschlussakten der DDR-Militärforschung durchforstet und eine atemberaubend-dichte Zeitdiagnose über die abstrus-grausige Körperforschung im ostdeutschen Sozialismus geschrieben.«
Stuttgarter Zeitung, 29. Oktober 2022
»Geipels Buch ist eine Mischung aus Essay, Erzählung und Recherchebericht. […] Gerade im essayistischen Teil bringt sie die Dinge brillant und eindrücklich auf den Punkt und entlarvt die Hybris einer Diktatur auf einem Feld, das bisher unerforscht blieb.«
André Keil, NDR 1 Nordmagazin, 5. September 2022
»Die von Ines Geipel aus einschlägigen und abseitigen Archiven zusammengebrachten Forschungsberichte über Experimente an Tier und Mensch lesen sich tatsächlich wie ein gruseliger Science-Fiction-Roman. […] Es ist ein starkes Stück Aufklärung, die dieses Buch über die Dimensionen des geheimen Forschungsbetriebs der DDR-Militär- und Weltraumforschung leistet«
Jochen Staadt, Zeitschrift des Forschungsverbandes SED-Staat, 8. August 2022
»Erschreckende, jedoch packende Schilderungen.«
G/Geschichte, 1. August 2022
»Was Geipel geschrieben hat, ist ein Buch, das uns, bei allen Übeln von denen es berichtet, auch besser verstehen lässt, wie man im Osten (und im Westen) gedacht und gehandelt hat. Und vielleicht auch immer noch denkt und handelt.«
Peer Teuwsen, NZZ magazin, 18. Juni 2022
»Bei Ines Geipel entsteht ein großes Netz von Verbindungen der verschiedensten gesellschaftlichen Einflussgrößen in der DDR und immer in der Mitte stehen die eigenen Erfahrungen und das macht diese Bücher so eindrucksvoll zu lesen und so unglaublich persönlich.«
Andreas Platthaus, WDR 3, 11. Juni 2022
»Man könnte die Raumfahrtforschung als eine Heldengeschichte erzählen. Ines Geipel erzählt sie eher als eine schmutzige Sache, weil vieles vertuscht worden ist, geheim gehalten wurde.«
Durs Grünbein, Berliner Zeitung, 7. Juni 2022
»Ein kluges Werk. […] Leser erwartet eine spannende Lektüre, denn die Dinge enthüllen sich – einer geschickten Dramaturgie folgend – erst im Laufe der Lektüre. Und die hat es in sich. Denn das Gebiet, auf das sich die Autorin wagt, ist mehrheitlich noch Brachland.«
Roger Staub, Schaffhausener Nachrichten, 31. Mai 2022
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