Die packende Autobiographie einer Aussteigerin aus der Neonazi-Szene Das Buch gibt Einblick in die innere Organisation der rechten Szene.
Wer so tief im braunen Sumpf steckt, schafft es nicht über Nacht hinaus.
Heidi wächst in der alles umfassenden Ideologie einer Nazi-Familie heran, in militanten Jugendgruppen und Kameradschaften. Mit Drill, Schlägen und Belohnung wird sie auf ein Leben im rechten Hass-Milieu vorbereitet. Mit zwanzig findet sie den Mut auszusteigen. Hier blickt sie noch einmal in die Abgründe dieser Parallelwelt.
Deutschland, Ende der 1990er, ein idyllisches Dorf bei München. In Heidis Familie ist die Zeit stehen geblieben. Als kleines Mädchen wird sie in konspirative Ferienlager der »Heimattreuen Deutschen Jugend« geschickt, wo schon für die Kleinen paramilitärischer Drill auf dem Programm steht. Dort lernt sie auch, das Deutsche Reich in den Grenzen von 1937 in Holz zu sägen. Mit fünfzehn nimmt Heidi an rechten Aufmärschen teil, hetzt gegen Ausländer und prügelt auf einen Fotografen der »Lügenpresse« ein. Heidis Welt bekommt erste Risse, als sie Flex kennenlernt, einen nicht mehr restlos überzeugten Liedermacher aus der rechten Szene. Mit zwanzig vollzieht sie die komplette Kehrtwende, bricht den Kontakt zu ihrer Familie ab, taucht unter, lässt die Welt der alles umfassenden Nazi-Ideologie hinter sich und durchläuft ein Aussteiger-Programm. Dies ist die Geschichte ihrer zwei Leben.
»Benneckensteins Buch ist das Porträt einer Aussteigerin. Es zeigt, wie autoritäre Erziehung und Rassenideologie ein junges Mädchen zu einer überzeugten Nationalsozialistin machten.«
Xaver von Cranach, Der Spiegel, 07.10.2017
Heidi Benneckenstein, geborene Redeker, wurde in der Nähe von München geboren. Sie stammt aus einer Familie von überzeugten Nazis und wurde, wie Ta...
Heidi Benneckenstein, geborene Redeker, wurde in der Nähe von München geboren. Sie stammt aus einer Familie von überzeugten Nazis und wurde, wie Tausende anderer Kinder aus dem militanten rechten Milieu, völkisch erzogen. Ihre früheren Kameradinnen und Kameraden zündeln heute bei NPD, Pegida oder im Verborgenen. Heidi ist den mutigen Weg des Ausstiegs gegangen.
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