»Der Rabengott«

Artikel aus der TolkienTimes 2024/2025

Ann Leckie gelang mit ihrem Deb&uuml;troman &raquo;Die Maschinen&laquo; ein besonderes Kunstst&uuml;ck: Die Science-Fiction-Erz&auml;hlung gewann neben dem Hugo-Award auch den Nebula-, den Arthur C. Clarke-, den BSFA- und den Locus-Award. Bis heute ist dies der einzige Roman, der das Trio aus Hugo, Nebula und Arthur C. Clarke hat gewinnen k&ouml;nnen. Auch ihre nachfolgenden Romane wurden mit zahlreichen Nominierungen und Preisen &uuml;berh&auml;uft, so dass jede neue Ver&ouml;ffentlichung mit gro&szlig;er Begeisterung erwartet wurde. Umso gr&ouml;&szlig;er die &Uuml;berraschung, als Leckie mit dem &raquo;Rabengott&laquo; High Fantasy schrieb. 
In einer Welt, in der kleine und gro&szlig;e G&ouml;tter Kraft aus den Gebeten der Menschen ziehen, ziehen einige von ihnen in den Kampf gegeneinander, um noch m&auml;chtiger zu werden.

Doch diese K&auml;mpfe haben einen Preis, denn die Worte der Macht, mit denen sich Menschen und G&ouml;tter zum gemeinsamen Nutzen verbinden, k&ouml;nnen schwerwiegende Folgen haben.

Der Rabengott von Vastai hatte die G&ouml;tter von Ard Vusktia nach Jahren der Auseinandersetzungen besiegt, um die in Iraden lebenden Menschen zu besch&uuml;tzen, im Gegenzug f&uuml;r ihren Glauben. Vom jeweils m&auml;chtigsten Mann in diesen Landen, dem Statthalter, fordert er ein zus&auml;tzliches, Opfer. Ein Opfer, das vor kurzem h&auml;tte erbracht werden sollen, aber nicht geleistet worden ist. Als man den Raben befragt, was dies nun bedeutet, gibt es nur eine kurze Antwort: &raquo;Es wird eine Abrechnung geben.&laquo; 
Was auf den ersten Blick wie eine Hommage aus fantastischer Ferne an Shakespeares &raquo;Hamlet&laquo; wirkt, ist eine eigenst&auml;ndige, in vielerlei Hinsicht ungew&ouml;hnliche Geschichte. Sicher, der K&ouml;nig und Statthalter des Raben ist verschwunden, sein Bruder Hibal hat die Macht an sich gerissen, und Mawat, der rechtm&auml;&szlig;ige Thronfolger und Sohn des Statthalters, ist au&szlig;er sich vor Wut und in Sorge um seinen Vater. Unterst&uuml;tzt von seinem Diener, dem Krieger Eolo, versucht Mawat aufzudecken, was mit seinem Vater geschehen ist, um doch noch zum Statthalter des Raben zu werden.

Und nat&uuml;rlich k&ouml;nnte man sich auf die Suche nach Figuren wie Ophelia oder Rosenkrantz und G&uuml;ldenstern machen, aber der &raquo;Rabengott&laquo; geht &uuml;ber den Rahmen dieser tragischen Geschichte hinaus. Ob es sich um die faszinierend ungew&ouml;hnliche Perspektive handelt, um geheimnisvolle Individuen oder mythologische Hintergr&uuml;nde, die eben nicht den oftmals typischen Geschichten der High Fantasy mit ihren griechisch-r&ouml;mischen oder altnordischen Vorlagen entsprechen, der &raquo;Rabengott&laquo; scheint &hellip; anders zu sein. 
So m&uuml;ssen die G&ouml;tter in dieser Geschichte die Wahrheit sprechen, wenn sie ihrer Macht Ausdruck verleihen wollen. Und sie sind an diese Worte gebunden, auch auf die Gefahr hin, zum Opfer eben dieser Worte zu werden, wenn diese ihre eigene Macht &uuml;bersteigen. 
Da sie sich dieser Gefahren bewusst sind, wagen sich nur wenige G&ouml;tter, deutliche Worte zu finden, und ihre menschlichen Priester m&uuml;ssen ihre h&auml;ufig geheimnisvollen, schwer zu entziffernden &Auml;u&szlig;erungen interpretieren, ohne sich je sicher sein zu k&ouml;nnen, dass sie die volle Wahrheit vor sich haben. 
Leckie gelingt es in einem f&uuml;r dieses Genre un&uuml;blich kurzen Roman eine komplexe Erz&auml;hlwelt zu erschaffen, bei der man sich st&auml;ndig fragt, warum die Dinge geschehen, wie sie geschehen, und wer oder was hinter den Geheimnissen steckt.

Wenn man dann noch bedenkt, wie wundersch&ouml;n das Buch gestaltet ist, dann sollte es viele Liebhaberinnen und Liebhaber finden. Eine r&auml;tselhafte, wilde Erz&auml;hlung, bei der man vielleicht einen Kritikpunkt anbringen m&uuml;sste &ndash; sie h&auml;tte gerne l&auml;nger sein d&uuml;rfen.

Von Marcel Aubron-B&uuml;lles

Die TolkienTimes Herbst 2024 zum Download

Ann Leckie, geboren 1966 in Toledo, Ohio, ist eine amerikanische Science Fiction- und Fantasy-Autorin. Für ihre Science-Fiction Romane wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Hugo Award, dem Nebula Award, dem British Fantasy Award und dem Locus Award. »Der Rabengott« ist ihr erster High Fantasy Roman, der ebenfalls auf der Shortlist für den Hugo Award stand.

Lieferbar

Der Vogel des Rabengottes ist tot, und die göttliche Regel schreibt vor, auch der „Statthalter“ muss unverzüglich sterben, um Platz für seinen Nachfolger zu machen. Als Mawat, der rechtmäßige Erbe, mit seinem Freund, dem Kämpfer Eolo, in der Hauptstadt eintrifft, sitzt bereits ein Regent auf dem Herrscherstuhl – sein Onkel.  Mawats Zorn kennt keine Grenzen und während er versucht, sein Reich zurückzuerobern, entdeckt Eolo, dass der Turm des Raben ein dunkles Geheimnis birgt: In seinem Fundament harrt eine Prophezeiung, die, wenn sie sich erfüllt, Iraden für immer zerstören könnte. Die preisgekrönte Science Fiction-Autorin Ann Leckie legt mit dem Rabengott ihren ersten High Fantasy-Roman vor. »Scharfsinnig, vielschichtig und, wie immer bei Leckie, hochintelligent.« Kirkus Review

»Es ist ein reines Vergnügen, etwas so Anderes, so Wunderbares zu lesen.« Patrick Rothfuss

Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Von dort wacht er über das Reich. Seinen göttlichen Willen lässt er über einen Rabenvogel an seinen menschlichen »Statthalter« kundtun.

»sehr eigen und ganz wunderbar versponnen«

»Ann Leckie hat ein großartiges Werk geschaffen und beweist, dass sie auch in der High Fantasy zu Hause ist. Auf ›Der Rabengott‹ sollte man sich als Fantasy-Leserin oder -Leserin wirklich einlassen - es lohnt sich!«

»›Der Rabengott‹ [bietet] eine intelligente und nachdenkliche Auseinandersetzung mit göttlichen Mächten, Intrigen und dem Schicksal eines ganzen Reiches.«

»Ann Leckies Bühne ist gut gefüllt, eine Überraschung jagt die nächste. Dabei […] bleibt ihr Ton ruhig und klar – wirklich große Klasse!«

»Ein ganz wundervolles und sehr besonderes Buch.«

»›Der Rabengott‹ von Ann Leckie ist ein ungewöhnlicher High-Fantasy-Roman, der in einer vollständig ausgedachten Welt spielt, die ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten folgt. […] Ein vielschichtiger Fantasy-Roman voller Magie und Intrigen.«

»Ganz großes Kino einer fantastischen Autorin.«

»Verdient hätte ›Der Rabengott‹ jeden Preis. Lange hat es keinen so schlichten und doch tiefsinnigen, rundherum so gehaltvollen Fantasy-Einzelband über Menschen und Götter mehr gegeben, der sich allen aktuellen Konventionen und Trends widersetzt […].«

gebunden mit Schutzumschlag, mit bedrucktem Farbschnitt und Lesebändchen

»Es ist ein reines Vergnügen, etwas so Anderes, so Wunderbares zu lesen.« Patrick Rothfuss

Der Vogel des Rabengottes ist tot, und die göttliche Regel schreibt vor, auch der »Statthalter« muss unverzüglich sterben, um Platz für seinen Nachfolger zu machen. Als Mawat, der rechtmäßige Erbe, mit seinem Freund, dem Kämpfer Eolo, in der Hauptstadt eintrifft, sitzt bereits ein Regent auf dem Herrscherstuhl – sein Onkel.  Mawats Zorn kennt keine Grenzen und während er versucht, sein Reich zurückzuerobern, entdeckt Eolo, dass der Turm des Raben ein dunkles Geheimnis birgt: In seinem Fundament harrt eine Prophezeiung, die, wenn sie sich erfüllt, Iraden für immer zerstören könnte. Die preisgekrönte Science-Fiction-Autorin Ann Leckie legt mit dem Rabengott ihren ersten High Fantasy-Roman vor.  »Scharfsinnig, vielschichtig und, wie immer bei Leckie, hochintelligent.«Kirkus Review

Seit Jahrhunderten wird das Königreich Iraden von einem Gott beschützt: Er heißt der Rabe und residiert in einem Turm in der mächtigen Hafenstadt Vastai. Von dort wacht er über das Reich. Seinen göttlichen Willen lässt er über einen Rabenvogel an seinen menschlichen »Statthalter« kundtun.

Der Rabengott

The Raven Tower

Aus dem Englischen

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