Wer stark sein will, muss sich Schwächen eingestehen können. Anders ausgedrückt: Ohne Verletzlichkeit keine Resilienz. Die Autorin entwickelt Methoden, wie in Psychotherapien konkret mit Widersprüchen in zwischenmenschlichen Beziehungen gearbeitet werden kann und zeigt, wie Therapeuten ihren Patienten gezielt helfen können, Krisen konstruktiv zu meistern und Veränderungsprozesse anzustoßen.
Die Stärkung der Resilienz des Patienten durch Förderung seiner positiven Seiten, seiner Selbstheilungskräfte und Ressourcen und ihrer aktiven Umsetzung durch eigenes Handeln wird heute als ein vielversprechender Weg zur Behandlung von psychischen Störungen, auch von posttraumatischen Belastungsstörungen, angesehen. Die Autorin hat ein 5-Punkte- Programm entwickelt, in dem sie zeigt, wie dieses Ziel Schritt für Schritt erreicht werden kann. Ziel ist die Auflösung von Entwicklungsblockaden und die Aktivierung der Selbstheilungskräfte des Patienten.
Das 5-Punkte-Programm:
- Der Patient erkennt alte, schädigende Muster.
- Er stellt sie in Frage, wenn er positive Erfahrungen macht, was ihn zunächst irritiert.
- Er revidiert sein negatives Selbstbild, wenn er die Ressourcen erkennt, die auch in krankmachenden Beziehungsmustern enthalten sind.
- Ein Einsichtsprozess wird möglich, der ein verändertes Selbstbild zur Folge hat.
- Dem Patienten wird damit eine andere Sicht auf seine eigene Geschichte und ein verändertes Verhalten gegenüber anderen ermöglicht.
- Schulenübergreifendes Konzept zur konstruktiven Veränderung in der Psychotherapie
- Buch dient als Therapieplanungsinstrument
- Ziel ist die Auflösung von Entwicklungsblockaden, um die Selbstheilungskräfte des Patienten zu reaktivieren
Dieses Buch richtet sich an:
- TraumatherapeutInnen
- PsychotherapeutInnen
- Klinische PsychologInnen
- ÄrztInnen
- Beratungspersonen in Einrichtungen und Beratungsstellen
Aus dem Geleitwort von Hans Holderegger
»Das vorliegende Buch …enthält eine neue Perspektive in Bezug auf das theoretische Erfassen von Veränderungsprozessen in der Psychotherapie. Die Autorin widmet sich vor allem der Frage, wie Resilienz entwickelt und gestärkt werden kann. Anstatt einseitig von angeborenen Fähigkeiten oder von einem Menschenbild auszugehen, in dem ein Individuum ausschließlich als Produkt seiner Umwelt betrachtet wird, plädiert sie für einen Ansatz, in dem der Eigenaktivität des Einzelnen eine größere Bedeutung zukommt. Sie bezieht sich auf Jean Piaget und dessen Beschreibung psychischer Vorgänge wie der Assimilation, Akkommodation, Dezentrierung und der Prozesse, die die Transformation von einer zur nächsten Entwicklungsstufe möglich machen. Diese Stufenübergänge werden durch »produktive Strukturen« (Kesselring, 2010) ausgelöst, die Entwicklung erzwingen, aber auch blockieren können. Ausgehend von ihren theoretischen Überlegungen und Beispielen aus der Praxis entwickelt sie ein Stufenmodell, das die Förderung und Hemmung von Entwicklungsprozessen auf unterschiedlichen psychischen Funktionsebenen erklärt und beschreibt.
Um zu erfassen, wie pathogenetische Mechanismen in salutogenetische Bewältigungsstrategien umgewandelt werden können, geht sie von einem dialektischen Verständnis von Veränderung aus und entwickelt Methoden, wie diese Prozesse in der Psychotherapie gefördert werden können. Ihre neuen Ideen finden ihre konkreten Anwendungen in einer Fülle von praktischen Beispielen mit den entsprechenden Verknüpfungen von Theorie und Praxis.«
Rosmarie Barwinski, Prof. em. Dr. phil. habil., ist Psychoanalytikerin, begründete und leitet das Schweizer Institut für Psychotraumatologie...
Rosmarie Barwinski, Prof. em. Dr. phil. habil., ist Psychoanalytikerin, begründete und leitet das Schweizer Institut für Psychotraumatologie (SIPT) in Winterthur und lehrte bis 2022 als Privatdozentin an der Universität zu Köln. Außerdem ist sie als Dozentin und Supervisorin am AWI (Aus- und Weiterbildungsinstitut für Psychoanalytische und Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie) am Universitätsklinikum Freiburg sowie am Psychoanalytischen Seminar in Zürich tätig und arbeitet in e...
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