»Snelas Auftakt erinnert an Peter Weber und seinen hochmusikalischen "Wettermacher", an Arno Geigers übersprudelnden Erstling "Kleine Schule des Karussellfahrens" oder auch an Paul Nizons legendäre Rom-Beschwörung "Canto" … Fantastisch einfallsreich fabuliert er drauflos - sein Buch ist eine wilde, erfrischende Angelegenheit, gerade in Zeiten von Selbstoptimierung und Überanpassung, auch bei Schriftstellern.«
Hans-Peter Kunisch, Süddeutsche Zeitung, 13.6.2016
»Jan Snelas verstörte Helden begehren auf trotzige Weise gegen die Zumutungen ihrer Existenz auf und nehmen Zuflucht in einer anderen, erträumten Welt. Ihrer wilden Selbsterhebung über das Peinigende des Daseins entspricht eine opulente Sprache, die nur eines scheut: Nüchternheit. Jan Snela kreiert so einen ganz eigenen, verspielten Wörterbarock.«
Holger Heimann, SR2 Kultur, 15.06.2016
»Jan Snela hat in seinem Bucherstling "Milchgesicht" zehn Erzählungen veröffentlicht, die allesamt gefeilt und geschliffen sind. Der elaborierte, barock aufgeschmückte Stil gerät allerdings nie in die Gefahr der Weitschweifigkeit. Denn so angereichert durch erlesene Wortschätze die Geschichten auch sein mögen, sie sind zugleich Konzentrate, komponiert wie Lyrik. Man kann sie mit Vergnügen wieder- und vor allem auch laut lesen, ihre Sprachmusik auskosten. Dieses Debüt ist eine Lesefreude für alle, die ungewöhnliche, skurrile, formverliebte und wortartistische Literatur mögen.«
Wolfgang Schneider, Forum Buch, SWR 2, 8.5.2016
»Jan Snela erweist sich mit seinem Erzählband "Milchgesicht" als raffinierter Sprachakrobat... Naiv und unbedarft wie Kinder agieren die Helden dieser Geschichten gegen den Normalitätssinn ihrer Umwelt und verschreiben sich ihren ganz eigenen Definitionen von Wirklichkeit. In ihrer widerspenstigen Art vollziehen sie so eine kleine Revolte gegen die Festgefahrenheit ihres Lebens. Jan Snela erzählt von ihnen in einer Sprache voll ausgetüftelter Wortschöpfungen und phonetischer Rafinesse.«
Leo Schwarz, Zeit Literatur, März 2016
»Jan Snela hat Ovid, E.T.A. Hoffmann und Kafka studiert, aber ein eigenes, heutiges Bestiarium geschaffen. Schöne Entdeckung.«
Isabel Lauer, Nürnberger Zeitung, 13.01.2017
»Zu den erstaunlichsten Metamorphosen dieser Geschichten zählt indes, wie leichthin sie die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie verschieben … Wie sich Mensch und Tier in diesem Bestiarium der Liebe zusammenfinden, kopulieren die Worte untereinander, Reime und Realien verschmelzen, und die defiziente Welt erstrahlt in einem heiteren Licht … Weil aber der dunkle Grund stets vernehmbar bleibt, über dem dieser Erzähler seine luftigen Spiele treibt, liest man diese Geschichten gebannt wie selten Texte, die ihrer Schreibweise nach wohl dem Gebiet des Experimentellen zuzuschlagen wären.«
Stefan Kister, Stuttgarter Zeitung, 15.7.2016
»Jan Snelas Debüt ist wild, wortgewandt und sehr unterhaltsam. Snela beobachtet mit scharfem Blick das Besondere in unserem Alltag und bringt es, stets verbunden mit einem Moment des Fantastischen, zu Papier. Sein poetischer Stil schöpft dabei aus den Vollen der deutschen Sprache.«
Linda Schildbach, Mephisto 97.6, 17.3.2016
»Beim Lesen sollte man sich keineswegs nur auf Sinn-Suche begeben, sondern sich immer wieder vom Snela-Sound betören lassen.«
NDR Kultur
»Ein großes Fest der Sprache, aber auch ein großes Fest der Fantasie.«
Gesa Ufer, Die Literaturagenten, rbb
»Snela hat etwas geschafft, das nur wenige Autoren bei der Premiere ihres Erstlingswerkes von sich behaupten können: er bringt bereits einen konsequenten Stil mit, mehr noch: eine fast perfekt abgestimmte Gesamtkomposition, die sich fein austarierter Ingredienzien aus den literarischen Schulen von Kafka bis Kling und von Barock bis Pop Art bedient.«
Marcus Neuert, Fixpoetry, 13.8.2016
»Herrlich haarsträubende, absurde Geschichten, die da im feierlichen Tonfall, in einer extrem durchrythmisierten, ja teilweise gar Reime einbauenden Prosa erzählt werden... Mit ihrem triumphalen Gestus unterminieren diese reizenden Grotesken um so wirkungsvoller jeden Sinnanspruch, der immer auch ein Machtanspruch ist, und brechen so das Pathos formalistischer Sprachexperimente ebenso, wie sie die Plot-Huberei gängigen Lesefutters durch den Kakao ziehen. Jan Snela hat auf jeden Fall einen originellen und amüsanten Erstling vorgelegt, der aufhorchen lässt.«
Alexander Altmann, Münchner Merkur, 9.3.2016
»Es muss ein Sprachlabor gewesen sein, in dem dieses Buch entstanden ist. Oder eine experimentelle Prosaküche... Snela ist ein geistreicher Schelm, der mal überdreht-komödiantisch, mal sanft-schwärmerisch drauflosfabuliert... Hinter Snelas heiterer Attitüde steckt jedenfalls immer auch das Werk eines akkuraten Handwerkers, eines tiefgründigen Sprachpoeten... Ein hinreißend ungewöhnliches Buch.«
Günter Keil, Münchner Feuilleton, März 2016
»Mit einem unvergleichlichen Sprachwitzrausch wird man hier hineingezogen in die anfangs noch scheinbar normal wirkenden, dann immer wunderlicheren bis hin zu den fantastischsten Szenerien, dass man bisweilen am Boden liegt vor Holdigkeit und Lachen... Der beste Satz? Ach Leute, kommt, ich kann mich nicht entscheiden... Auf jeder Seite dieses Wunderwerks steh'n beste Sätze.«
Joseph Wälzholz, Die literarische Welt, 27.2.2016
»Als ein "Bestiarium der Liebe" untertitelt Snela sein Debüt. Man könnte aus den zehn Erzählungen mit ihren ebenso vielen Kreaturen aber genauso gut die "Liebe eines Bestiariums" herauslesen... Snela lässt immer wieder die Grenze zwischen animalischen Beschreibungen menschlichen Verhaltens und der tatsächlichen Tierwerdung des Protagonisten verschwimmen... Sichtbar verknallt ist er in die Sprache. Immer wieder zündet er ein lyrisch-detailliertes Attributfeuerwerk. Viele von Snelas Schöpfungen hat man vorher noch nie gehört. Für seinen Einfallsreichtum verdient der Autor höchstes Lob.«
Sebastian Fischer, dpa
»Erstklassig, ein faszinierendes Debüt! Die Erzählstimme des 36-jährigen Snela weckt die Art von Neugier für die es kein Heilmittel gibt. Die Erzählungen überzeugen durchweg mit einer frech ins Poetische hinübergeschaukelten Sprache, die noch dem banalsten Moment im Alltag einen Zauber abgewinnt.«
Connie Haag, EKZ, 11.4.2016